Wenden. Für das Caritas-Zentrum Wenden, ein 20-Millionen-Euro-Projekt, wurde nun der Grundstein gelegt. Einrichtung wird Mitte 2022 in Betrieb genommen.
Gut ein Jahr nach dem Spatenstich für das neue Caritas-Zentrum in Wenden konnte am Dienstagvormittag offiziell der Grundstein gelegt werden. „Ich weiß noch, dass ich vor einem Jahr angesprochen habe, dass manche nicht mehr so recht daran geglaubt haben, dass das Projekt noch umgesetzt wird“, sagte Christoph Heuel, Aufsichtsratsvorsitzender der Alten- und Krankenhilfe der Caritas, bei der gestrigen Grundsteinlegung. Doch habe der Spatenstich gezeigt, dass er nicht nur symbolischer Natur sei. Von ersten Überlegungen bis hin zu dem Startschuss seien fast elf Jahre vergangen. Eine lange Zeit. „Aber wir wollen den Blick jetzt nicht zurück, sondern nach vorn richten. Das ist, was zählt“, so Heuel.
Volles Pflege-Sortiment
Der Ersatzneubau des St.-Josefsheim ist ein 20 Millionen Euro teures Projekt und damit bislang das größte Bauvorhaben des Caritasverbandes Olpe. Das Besondere: Alle Angebote – von ambulanter sowie stationärer Pflege, über Tagespflege, palliative Versorgung über den Hospizdienst Camino bis hin zu Seelsorge und soziale Arbeit – kommen hier unter einem Dach zusammen. „Das neue Caritas-Zentrum bietet das volle Sortiment der Leistung, so dass man nicht mehr die einzelnen Anbieter wechseln muss. Das ist einzigartig in der Region“, betonte Heuel. Mit dem Neubau soll das aber noch verbessert werden. So wird es altengerechte Wohnangebote, Formen von Gemeinschaftswohnen und unter anderem einen Demenzgarten geben.
80 Bewohner sollen dann im neuen Caritas-Zentrum Platz finden
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Geplant ist, das neue Zentrum Mitte 2022 in Betrieb zu nehmen. „Nach dem Umzug werden die Bestandsgebäude reduziert und der weiter benötigte Teil saniert“, so Heuel zu dem weiteren Vorgehen. Neben dem Neubau der stationären Pflege, den Räumen für die Tagespflege, den Verwaltungsräumen und der Kapelle soll auch eine Großküche errichtet werden. „Hier soll für die Region vor Ort gekocht werden, um auch die umliegenden Einrichtungen zu versorgen“, erklärt Heuel. „In gut drei Jahren werden wir die Arbeiten komplett abgeschlossen haben. Und dann werden wir die Eröffnung hoffentlich auch groß feiern dürfen.“
Coronabedingt verschoben
Aufgrund der Corona-Pandemie musste die offizielle Grundsteinlegung zunächst verschoben und jetzt schließlich im bedeutend kleineren Kreis nachgeholt werden. „Es ist ein bedeutender Meilenstein – dabei sind wir heute schon viele Steine weiter“, gab sich Wendens Bürgermeister Bernd Clemens zuversichtlich. Er erinnerte an den uralten Brauch der Grundsteinlegung, der dem Bauherrn, aber auch den zukünftigen Bewohnern Glück bringen soll. „Für mich sind Grundsteinlegungen immer sehr angenehme Termine in meinem Kalender, weil sie sich mit Zukunft, Aktivität, Dynamik und Fortschritt beschäftigen“, so Clemens. Es sei ein feierlicher Anlass, bei dem man den Baubeteiligten ein gutes Gelingen wünsche und Menschen eine neue Heimat bieten könne.
FFP2-Maske mit eingesetzt
Pfarrer Michael Kleineidam vom Pastoralverbund Wendener Land segnete den Grundstein, bevor die Zeitkapsel eingemauert wurde. Darin enthalten: die Dienstagsausgabe der Westfalenpost, Münzen, eine Urkunde mit Angaben zum Bauprojekt und als Erinnerung an das turbulente Jahr 2020: eine FFP2-Maske. „Das Vorhaben dauerte deutlich länger als noch 2010 prognostiziert“, zitierte Zentrumsleiterin Silke von Bültzingslöwen die in die Zeitkapsel gegebene Urkunde. „Aber der imposante Neubau wächst schnell, um die verlorene Zeit aufzuholen.“