Menden. Mit Rollator oder Kinderwagen kommt hier keiner durch: An der Ecke Fuchshöhlenweg/Bittfahrt in Menden ist gerade mal 60 Zentimeter Platz.

Das ist eine echte Engstelle: An der Abzweigung Fuchshöhlenweg / Bittfahrt in Menden gibt es einen Durchgang, der gerade mal 60 Zentimeter misst.

Hier passen Kinderwagen, Rollator und Rollstuhl nicht durch.
Hier passen Kinderwagen, Rollator und Rollstuhl nicht durch. © WP Menden | Corinna Schutzeichel

WP-Leser Peter Keil ist verwundert. Nach Abschluss der aufwändigen Baumaßnahme an der Bittfahrt gibt es einen äußerst engen Durchgang. „Die Pappel dort ist uralt“, sagt Anwohner Peter Keil. Vor den Bauarbeiten seien Fußgänger immer ein Stück weiter oben über die Straße gegangen. Das sei auch nie ein Problem gewesen: „Da gab es ja auch noch keinen eigens angelegten Fußgängerüberweg.“ Doch nun habe die Stadt extra einen behindertengerechten Fußgängerweg dort angelegt: „Aber ein gehbehinderter Mensch, der zum Beispiel mit einem Rollator da unterwegs ist, der passt doch gar nicht da durch.“

Pappel steht unter Beobachtung

Er habe bereits Passanten mit Rollator gesehen, die die Engstelle nicht passieren konnten. Peter Keils Urteil: „Ein echter Schildbürgerstreich, da sowohl auf der Fuchshöhle wie auch auf der Bittfahrt im direkten Bereich der Pappel ein behindertengerechter Überweg mit viel Aufwand angelegt wurde. Nur – Behinderte können den Gehweg dort nicht nutzen.“

Enge Wege

An mehreren Stellen im Mendener Stadtgebiet ärgern sich Fußgänger über schmale Gehwege. In den vergangenen Wochen hatte sich beispielsweise ein Senior gemeldet, dessen Ehefrau an der Kuhbar mit ihrem Rollator nicht an den Autos vorbeikommt, weil der Platz nicht ausreicht. Und die Mendenerin Adelheid Nolte hatte sich über ein Verkehrsschild, das am Ostwall mitten auf dem Bürgersteig steht, geärgert.

Die Pappel sei seines Erachtens auch hohl, „wenn ich mit der Faust dagegen schlage, klingt das wie eine Trommel“. Er sei kein Baumexperte, vermute aber, dass die Pappel nicht mehr gesund sei. Auch andere Anlieger, die von oben einen Blick auf die Pappel haben, hätten ihm gesagt, der Baum sehe „faul“ aus. Deshalb, so schlägt Peter Keil vor, hätte man die Pappel auch entfernen können. Während der Bauarbeiten habe er deswegen auch Kontakt zur Stadt Menden aufgenommen.

Baum soll erhalten bleiben

Auf Nachfrage der Westfalenpost bestätigt Johannes Ehrlich, Sprecher der Stadt Menden: „Dieser Baum steht tatsächlich unter unserer Beobachtung.“ Die Pappel sei – auch im Zusammenhang mit den Bauarbeiten an der Bittfahrt – durch die Baumexperten des Mendener Baubetriebs (MBB) überprüft worden. Ergebnis sei, dass die Stadt versuchen möchte, diesen Baum zu erhalten. „Sollte sich der Zustand jedoch nicht zum Guten hin entwickeln, kommen wir unserer Verkehrssicherungspflicht nach und werden die Pappel fällen“, erklärt Johannes Ehrlich. „Aktuell steht hier aber der Erhalt und der Schutz dieses Baumes im Fokus.“

Auch andere Wege Richtung Innenstadt

Es sei richtig, dass der Platz auf dem Gehweg nicht ausreichend ist, um mit Rollator, Kinderwagen, Rollstuhl etc. daran vorbeizukommen. Hier hätten die Verantwortlichen aus der städtischen Abteilung Straßenbau aber zugunsten des Baumes entschieden. „Denn bei diesem Fußgängerweg handelt es sich um einen Gehweg, der untergeordnet genutzt wird“, erläutert Johannes Ehrlich. Das heiße, dass vor allem Fußgänger mit dem Ziel „Innenstadt“ häufig andere Wege nutzen oder es zumindest genügend andere Wege in diesem Bereich gibt, um Richtung Stadt zu gehen.