Hagen. Der REWE in Hagen-Eckesey will ab Mai bis 24 Uhr geöffnet bleiben. Wie das Unternehmen diesen Schritt begründet und was Arbeitnehmer sagen.
Der REWE-Markt an der Schwerter Straße in Hagen-Eckesey wird ab Mai bis Mitternacht geöffnet haben. Dies bestätigte die Unternehmenszentrale auf Anfrage unserer Zeitung. Ab Mai werde der Supermarkt montags bis freitags von 7 bis 24 Uhr sowie samstags von 7 bis 22 Uhr geöffnet sein.
REWE begründet die Ausweitung der Öffnungszeiten mit einer Reaktion auf flexiblere Arbeitszeiten und einen wachsenden Dienstleistungssektor, aber auch auf veränderte Einkaufs- und Konsumgewohnheiten: „Im Sinne der Kundenorientierung befriedigt die Spätöffnung als Service ein relevantes Kundenbedürfnis“, so Annika Amshove, Mitarbeiterin der Unternehmenskommunikation bei REWE.
Auf die Frage, ob die erweiterte Öffnungszeit bis 24 Uhr auch in anderen REWE-Filialen vorgesehen sei, sagte die Sprecherin, die Öffnungszeiten würden standort-individuell betrachtet und bewertet: „Öffnungszeiten sind kein Selbstzweck und müssen zur Wirtschaftlichkeit eines jeden Standorts beitragen.“
REWE in Eilpe ebenfalls bis Mitternacht geöffnet
In Hagen gibt es aktuell insgesamt neun REWE-Märkte. Als einzige Filiale ist bislang diejenige in Eilpe bis Mitternacht geöffnet. Der REWE in Eckesey hat bislang, wie die meisten anderen REWE-Filialen in Hagen, bis 22 Uhr geöffnet. Der von Sven Eklöh betriebene REWE in Hohenlimburg ist bis 21 Uhr geöffnet. „Alle Geschäfte hier im Umfeld haben bis 21 Uhr geöffnet“, so Eklöh: „Daran halte ich mich.“
Die Frage, wie denn die Beschäftigten in Eckesey die erweiterte Öffnungszeit beurteilen, ließ REWE unbeantwortet. Stattdessen äußerte sich Monika Grothe, Gewerkschaftssekretärin von Verdi in Hagen: „Ich halte das für völligen Unsinn.“ Jeder Kunde verfüge doch über einen bestimmten Geldbetrag, den er ausgeben könne: „Und dieser Betrag verdoppelt sich nicht, wenn ich ihn zu einer späteren Tageszeit ausgeben kann. Und warum soll ich mir um 22 Uhr noch ein T-Shirt und um 23 Uhr eine Tüte Chips kaufen?“
Sie wisse von Arbeitnehmern, die im Einzelhandel beschäftigt seien, dass in Supermärkten ab 20 Uhr fast „nichts mehr los“ sei. Einige Geschäfte seien sogar zu früheren Schließungszeiten zurückgekehrt, weil sie festgestellt hätten, dass sich die erweiterte Öffnungszeit nicht lohne, so Grothe. Hinzu kämen die durch längere Öffnungszeiten steigenden Energiekosten, die letztlich auch wieder aufgefangen werden müssten: „Unterm Strich rechnet sich das meiner Meinung nach nicht für die Betreiber.“
REWE sucht neue Mitarbeiter
REWE erklärt, die zusätzlichen Öffnungsstunden würden durch „eine angepasste Personaleinsatzplanung“ organisiert. Per Aushang sucht das Unternehmen in Eckesey nach neuen Beschäftigten, die bereit sind, bis Mitternacht zu arbeiten. Ob vom bestehenden Personal jemand gegen seinen Willen dazu gebracht werden soll, bis 24 Uhr zu arbeiten, ließ das Unternehmen offen.
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Als Erfolgsgeschichte hat sich der Abholservice beim REWE-Markt in Eckesey erwiesen. Dieses Angebot werde von den Kunden äußerst positiv angenommen, ließ Unternehmenssprecherin Annika Amshove wissen: „Viele schätzen die Vorteile der Online-Bestellung: Zeit sparen, weniger Schleppen und bequemes Einkaufen via Web und App.“ Der Service werde kontinuierlich ausgebaut.
Beim Abholservice stellt der Kunde seinen Einkauf per App zusammen. Mitarbeiter packen die bestellten Waren in einem Korb zusammen, den der Kunde nur noch abholen muss. Einen Mindestbestellwert gibt es nicht, aber eine Servicegebühr von zwei Euro.