Hagen. Allein in den ersten zwei Tagen wurden in Hagen mehr als 12.000 Tickets verkauft. Eine erste Bilanz, und was man zum 9-Euro-Ticket wissen muss.
Für wenig Geld von Hagen aus durch ganz Deutschland – das geht jetzt mit dem 9-Euro-Ticket. Ähnlich wie in anderen Städten ist das Angebot in den ersten beiden Verkaufstagen auch in Hagen auf großes Interesse gestoßen.
Am Montag und Dienstag wurden bereits viele Tickets verkauft. Darunter die meisten in den Kunden-Centern der Hagener Straßenbahn in der Körnerstraße und am Hauptbahnhof.
Kundencenter der Straßenbahn gut besucht
„Das 9-Euro-Ticket wird sehr gut angenommen. In den ersten Tagen waren die Kundencenter gut besucht und der Ansturm wie erwartet hoch“, resümiert Silvia Conzen, Mitarbeiterin des HST-Kunden-Centers. „Viele Kundinnen und Kunden sind hinsichtlich des Tickets gut informiert, andere wiederum sind sich noch ein wenig unsicher in manchen Hinsichten. Da helfen wir aber nach wie vor gerne im Kunden-Center aus und versuchen jede offene Frage zu beantworten.“
Insgesamt wurden in den ersten beiden Verkaufstagen bereits 12.050 Tickets über alle verfügbaren Vertriebswege verkauft (Stand 24. Mai). Mit 6500 verkauften Tickets ist der Vertrieb in den Kunden-Centern am erfolgreichsten. Dicht gefolgt von den externen Vertriebsstellen mit 3996 verkauften Tickets. Über die HST-App sind 969 Tickets und in den Bussen 585 Tickets verkauft worden.
9-Euro-Ticket auch per App
Seit dem 23. Mai steht das 9-Euro-Ticket bundesweit zum Kauf zur Verfügung. In Hagen könne das Ticket ganz bequem über die HST-App mit nur wenigen Klicks auf dem Handy erworben werden, teilt die Hagener Straßenbahn mit. Zu beachten gelte nur, dass das neueste Update der App auf dem Handy geladen ist.
Vom neuen Angebot profitieren auch Abo-Kunden der Hagener Straßenbahn. „Dies geschieht komplett unaufgefordert“, so Alicia Pieper, Sprecherin der Hagener Straßenbahn. „Jedes Abo stellt die HST automatisch für die drei Monate auf den Betrag von 9 Euro um.“ Gleichzeitig erweitere sich der Geltungsbereich auf ganz Deutschland. Auch zeitliche Einschränkungen, wie beispielsweise bei einem Abo, das bislang nur ab 9 Uhr gilt, fallen weg.
Weitere Tickets zum regulären Preis
Einzige Einschränkung: Bestehende Regelungen, beispielsweise zur Mitnahme von weiteren Personen oder von Fahrrädern, gelten weiterhin nur im ursprünglichen Geltungsbereich. „Monatstickets außerhalb eines Abos, zum Beispiel das Ticket2000 oder das YoungTicketPLUS, und Tickets für den Gelegenheitsverkehr, zum Beispiel Einzel-Tickets, 4er-Tickets oder Tagestickets, sind weiter zum regulären Preis erhältlich“, sagt Alicia Pieper.
Wirtschaftlich dürften die meisten dieser Angebote allerdings keinen Sinn ergeben. So kostet beispielsweise ein Viererticket der Preisstufe A bereits 11 Euro.
Bahn stockt Personal in Hagen nicht auf
Wie viele Tickets wiederum die Deutsche Bahn bereits in Hagen verkauft hat, kann das Unternehmen nicht sagen. Dafür teilt die Bahn in einer schriftlichen Erklärung mit, dass man das Personal an den 17 bedeutendsten Bahnhöfen in Nordrhein-Westfalen durch „Reiselenker“ insbesondere an Wochenenden und Feiertagen aufstocken werde, um besonders jene Kunden zu unterstützen, die bislang eher selten Öffentliche Verkehrsmittel nutzen.
9-Euro-Ticket gilt immer bis Monatsende
Das 9-Euro-Ticket ist begrenzt auf den Aktionszeitraum 1. Juni bis 31. August 2022. Für jeden Monat kostet das Ticket 9 Euro. Es kann über die HST-App, in Kunden-Centern und bei Vertriebspartnern sowie im Bus erworben werden. Das 9-Euro-Ticket gilt jeweils bis zum Monatsende – unabhängig davon, zu welchem Zeitpunkt Fahrgäste das Ticket kaufenMit dem 9-Euro-Ticket ist die Nutzung des gesamten Nahverkehrs in ganz Deutschland möglich: Busse, Straßenbahnen, Stadt- und U-Bahnen sowie S-Bahnen, Regionalbahnen und Regionalexpresse in der 2. Klasse sowie ÖPNV-Schiffe (z.B. in Hamburg). Fernverkehr (z.B. ICE, IC, EC, Thalys) und private Anbieter wie FlixTrain, sind ausgeschlossen.Für Kinder ab 6 Jahren ist der Erwerb eines eigenes 9-Euro-Tickets erforderlich, Kinder unter 6 Jahren fahren kostenlos mit.
„Hagen zählt allerdings nicht zu diesen Stationen“, teilt eine Sprecherin der Bahn auf Anfrage unserer Zeitung mit. Man werden sich vor allem auf jene Bahnhöfe konzentrieren, an denen man ein erhöhtes Aufkommen an Fahrgästen erwarte, die das Ticket für Ausflüge nutzen.
Keine Garantie für Mitnahme von Fahrrädern
Auch Fahrradlotsen kommen nach Auskunft der Deutschen Bahn an den Stationen zum Einsatz. Gleichzeitig weist das Unternehmen darauf hin, dass man damit rechne, dass viele Züge sehr voll sein werden. Von daher könne ein Mitnahme von Fahrrädern nicht garantiert werden. Dafür würden die Reinigungsintervalle der Züge verkürzt und das Reinigungspersonal verdoppelt.