Menden. Um die Coronazeit zu überleben, hat sich das Mendener XXL-Schnitzelhaus etwas besonderes überlegt: Ein Dinner im Wohnmobil. Wie funktioniert das?
In den heimischen Restaurants sind die Tische gedeckt, doch die Plätze müssen leer bleiben. Keiner darf an den dekorierten Tafeln Platz nehmen. Die Gastronomie hat weiterhin geschlossen, die Wirte dürfen nur Essen nur außer Haus anbieten. Anders ist es, wenn die Gäste ihren eigenen Tisch mitbringen. „Not macht eben erfinderisch“ – und das ist in Zeiten von Corona sehr wichtig.
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Romana Fonso und Shaban Halili vom XXL Schnitzelhaus haben in der Hönnestadt ein neues Konzept umgesetzt. Die Mendener gehen mit dem Trend und bieten Dinner im Wohnmobil an. „Wir haben davon erfahren und bieten das seit rund sechs Wochen an“, verrät Romana Fonso. Eine Stammkundin hat sie darauf aufmerksam gemacht. „Sie hat uns gefragt, ob wir das nicht in unser Angebot aufnehmen wollen“, berichtet sie. Bei den Gästen kommt das Angebot gut an. Vor allem am Wochenende reihen sich viele Wohnmobile auf dem Parkplatz des Restaurants. Allerdings dürfen die Campingwagen nicht in unmittelbarer Nähe der Lokalität stehen. „Wir haben eine Auflage, dass die Wohnmobile 50 bis 60 Meter entfernt parken müssen“, sagt Romana Fonso.
Keine Übernachtung
Nachdem sie die Idee umsetzen wollte, haben sie beim Ordnungsamt der Stadt Menden ein Konzept eingereicht. „Nach unserer Anfrage, ob wir das das Wohnmobildinner anbieten dürfen, kam schnell ein Vertreter der Stadt und hat sich die Lage angeschaut“, erzählt Shaban Halili. Neben dem Abstand zum Lokal dürfen sechs Campingwagen gleichzeitig auf dem Parkplatz stehen. „Nur übernachten darf hier niemand in seinem Wohnmobil“, schmunzelt er. Nachdem der härtete Lockdown in Kraft getreten ist, dürfen die Betreiber auch nur noch eine weitere Person eines anderen Haushaltes in den Wohnmobilen bedienen. „Wenn mehre Gäste aus verschiedenen Haushalten kommen, müssen wir denen eine Absage erteilen“, erzählt Romana Fonso.
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Simone Roolf und ihr Freund Andreas Schmidt waren begeistert, als sie vom dem Angebot des Wohnmobildinners erfuhren. Sie ist schnell aktiv geworden und hat sich für mehrere Wochen ein Wohnmobil gemietet. Simone Roolf war es leid, immer nur noch Zuhause zu sein. Ihr fiel wortwörtlich, die Decke auf den Kopf. Zufällig stieß sie im Internet auf das Angebot des Wohnmobils-Dinners. Gemeinsam mit ihrem Freund Andreas Schmidt mieteten sie sich in Wuppertal ein Wohnmobil. Sie wird das Gefährt nutzen, um mit ihren Lieblingsmenschen Essen zu fahren. „Ich bin kein Camping-Typ und deswegen werden wir in dem Campingwagen auch nicht schlafen“, sagt sie. Das Mendener Schnitzelhaus war die erste Station des Pärchens. „Für uns ist das neu geschaffene Angebot optimal“, erzählt Simone Roolf. Ihr Freund meint, dass sie damit gleichzeitig zwei wichtige Angelegenheiten umsetzten können. „Wir gehen gerne Essen und wir unterstützten damit die Gastronomie“, sagt er.
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Als das Essen auf dem Tisch steht, dämmt Simone Roolf das Licht. „Nun können wir bei Kerzenschein und mitgebrachter Musik aus der Bluetooth-Box in Ruhe die riesigen Schnitzel genießen“, berichtet sie. „Da bleibt bestimmt noch was für morgen übrig“, fügt sie beim Blick auf die großen Portionen hinzu. Die Regeln des Wohnmobil-Dinners sind ganz einfach. Die Gerichte müssen im Vorfeld bestellt werden. Vor dem Restaurant darf nicht in der Nähe des Eingangs geparkt werden. Die Wohnmobilisten sollen ihre Fahrzeuge mit Sicherheitsabstand abstellen. Auf keinen Fall darf auf dem Parkplatz übernachtet werden. Nach Ankunft werden Speisen und Getränke im Wohnmobil serviert. Dies natürlich auf Porzellantellern, wie man es im Restaurant gewohnt ist. „Das ist Essen auf Rädern“, lächelt Simon Roolf. Und außerdem wird nicht so viel Verpackungsmüll produziert“, fügt sie hinzu.
Kerzenschein und Musik
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„Wir versuchen natürlich, den Kontakt soweit es geht zu minimieren“, betont Romana Fonso. Auf den gewohnten Service müssen die Gäste daher verzichten. Aber das finden Simone Roolf und Andreas Schmidt nicht so schlimm. Für das Schnitzelhaus ist das Wohnmobildinner ein wichtiges Angebot. „Das Essen außer Haus läuft nicht so gut, wie wir uns das vorgestellt haben“, sagt Romana Fonso. Insbesondere am Wochenende kommen einige Wohnmobilisten und bringen in der schwierigen Zeit ein wenig Arbeit für die Mendener. Wie Romana Fonso erzählt, sind viele Gäste von dem Angebot so begeistert, dass sie möchten, dass wir das immer anbieten.
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