Hagen. Über 40.000 Ausländer leben in Hagen. Auf Anfrage hat die Stadt ermittelt, welche Nationalitäten sich auf welche Ortsteile verteilen.
Dass seit 2015 über 3000 Flüchtlinge nach Hagen gekommen sind, hatte die Redaktion in der vergangenen Seite ebenfalls auf einer Doppelseite aus mehreren Perspektiven beleuchtet. Allerdings war das nur eine Andeutung dessen, wie divers diese Stadt aufgestellt ist, wenn man auf die Nationalitäten blickt, die ihre Bürger haben. Noch nie war der Zahl der Ausländer in Hagen so hoch wie aktuell.
Am 30. Juni dieses Jahres lebten 197.655 Menschen in dieser Stadt. 41.383 von ihnen haben nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Knapp 21 Prozent der Hagener Gesamtbevölkerung gehören damit einer anderen Nationalität an, haben also nicht den deutschen Pass. Das sagt bereits etwas über die Diversität in der Stadt aus. Noch deutlicher macht das aber die vom Landesamt für Statistik ermittelte Zahl derer, die in Hagen einen „Migrationshintergrund“ haben, der ja einen größeren Rahmen fasst. Er beschreibt ja Personen, die entweder selbst oder deren Vorfahren aus einem anderen Land eingewandert sind – oder deren Vorfahren eine andere Staatsangehörigkeit hatten. Der Anteil dieser Menschen in Hagen liegt bei 41,9 Prozent – NRW-Spitze. Damit hat fast jeder Zweite einen Migrationshintergrund.
Mal zum Vergleich: Im EN-Kreis lag der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund zuletzt bei 23 Prozent. In Dortmund bei 32 Prozent, in Bochum bei 31 Prozent. Weitere Vergleichswerte: Gelsenkirchen 35 Prozent und Wuppertal und Hamm beide rund 40 Prozent.
Während in Nordrhein-Westfalen die Türken (18 Prozent), Syrer (8 Prozent), Polen (8 Prozent), Italiener und Rumänen (beide 5 Prozent) den größten Teil der Ausländer ausmachen, ist das Top-5-Ranking in Hagen leicht verändert. Hier rangieren die Rumänen auf Platz drei.
Die Zahl der Ausländer in Hagen war im Jahr 2019 auf 38.230 Menschen und damit auf einen Höchstwert gestiegen. Der stetige Flüchtlingszuzug, aber auch Einwanderer im Rahmen der Freizügigkeit aus der EU (vornehmlich Südosteuropäer aus Bulgarien und Rumänien) sind ein Grund für den weiteren Anstieg.
Um dem Thema Integration eine zentralere Bedeutung und im städtischen Handeln mehr Effizienz zu verleihen, hatte die Stadtspitze zuletzt beschlossen, in Hagen einen Fachbereich für Zuwanderung und Integration zu etablieren.