Menden. Auch wenn es in diesem Jahr keine traditionelle Prozession in Menden geben wird, soll das Holzkreuz wieder auf den Berg getragen werden.
Erneut ein Jahr ohne traditionelle Kreuztracht. Fest steht aber, dass das Kreuz – wie auch im Vorjahr – auf den Kapellenberg in Menden getragen werden wird.
Im vergangenen Jahr, als die Prozessionen wegen der Corona-Pandemie erstmals ausfallen mussten, hatten der damalige Bürgermeister Martin Wächter und Pfarrer Jürgen Senkbeil das Holzkreuz – ohne vorherige Ankündigung – auf den Berg getragen. Viele der Gläubigen, die dann alleine oder mit ihrer engsten Familie über den Berg gingen, hielten an der Antoniuskapelle inne, wo das Kreuz zu sehen war. „Das werden wir auch in diesem Jahr wieder so machen“, erklärt Kreuzmeister Markus Ellert, der im vergangenen Jahr auch über mehrere Stunden Wache an dem Kreuz gehalten hat. „Das Kreuz wird definitiv über den Berg getragen.“ Wann genau es auf den Berg und wieder herunter getragen wird, bleibt vertraulich, damit sich hier nicht eine Prozession bildet, die dem Kreuz folgt.
Kleine Hefte zum Mitnehmen
Im vergangenen Jahr lagen vor der St.-Vincenz-Kirche kleine Holzkreuze aus, die von den Gläubigen mitgenommen werden konnten. Vergleichbares ist auch in diesem Jahr geplant, berichtet Diakon André Quante-Blankenagel. Darüber hinaus soll es Hefte mit kurzen Texten geben. Diese werden rechtzeitig in allen Kirchen des Pastoralverbundes zum Mitnehmen ausliegen
Die Hefte sollen zum einen diejenigen, die den Kreuzweg für sich alleine gehen, mit Gebets- und Meditationstexten begleiten. Und zum anderen sind sie für Menschen gedacht, die den Weg über den Berg etwa aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr schaffen. „Die Texte sind kurz gehalten und aus Sicht des Simon von Cyrene, also demjenigen, der das Kreuz hinten getragen hat“, erklärt André Quante-Blankenagel.
Wer in diesem Jahr das Kreuz auf den Berg bringen wird, darüber sei Pfarrer Jürgen Senkbeil derzeit noch in Gesprächen, so André Quante-Blankenagel. Fest stehe, dass das Kreuz dann unter dem Baldachin neben der Antonius-Kapelle stehen wird.
Kreuztracht unter anderen Umständen
Dass in diesem Jahr erneut die Kreuztracht in der traditionellen Form ausfallen muss, hätte im vergangenen Jahr kaum jemand so vorhergesagt. „Uns ist wichtig, dass die Kreuztracht ja stattfinden kann – nur eben unter anderen Umständen“, sagt André Quante-Blankenagel. Statt der Prozession mit tausenden Menschen werde es eben eine Kreuztracht im Kleinen, zum Beispiel alleine oder im engsten Familienverbund. André Quante-Blankenagel: „Die Kreuztracht wurde immer gegangen, selbst in den dunkelsten Zeiten des vergangenen Jahrhunderts, als die Menschen das im Verborgenen tun mussten.“