Hagen. Ein weiteres Grundstück an der Raiffeisenstraße in Hagen scheint bebaut zu werden. Die Bauvoranfrage wurde positiv beschieden.
Das Bauen im Hagener Süden scheint weiter zu gehen. Ein weiteres Gelände auf Haßley soll laut Informationen unserer Zeitung bebaut werden. Die Rede ist vom Grundstück an der Raiffeisenstraße, das sich in Nähe des Restaurants „Goldstück“ befindet.
Der Grünstreifen erstreckt sich bis zur bisherigen Bebauung (eine seit Jahrzehnten bestehende Häuserzeile) auf der rechten Seite der Raiffeisenstraße. Vor einigen Tagen wurden dort Vermessungsarbeiten durchgeführt; am Mittwoch wurden auf besagtem Grundstück Rodungsarbeiten vorgenommen.
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Laut Informationen unserer Zeitung ist geplant, auf der Freifläche Wohnbebauung zu realisieren; von sechs Einfamilienhäusern ist die Rede, die Grundstücke sollen, so heißt es, zwischen 560 und knapp 850 Quadratmeter groß sein.
Auch Thema im Ausschuss
Auch in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadt-, Beschäftigungs- und Wirtschaftsentwicklung (SBW) am 10. Februar ging es unter anderem um besagte Fläche. Heike Heuer, Grünen-Ratsfrau, fragte nach dem Vorhaben auf dem Grundstück, welches sich zwischen der Raiffeisenstraße und der Haßleyer Straße befindet und vermessen worden sei.
Heike Heuer erkundigte sich in ihrer mündlichen Anfrage, ob der Verwaltung bekannt sei, was dort gebaut werden solle und ob eine Bauvoranfrage (nach § 34 BauGB) genehmigt worden sei.
Bauvoranfrage wurde gestellt
Dr. Christoph Diepes vom Fachbereich Stadtentwicklung, -planung und Bauordnung teilte mit, dass (wenn er dies räumlich richtig einordne) mit Blick auf die Raiffeisenstraße und die Gebäude westlich davon, es parallel zur Raiffeisenstraße noch Baugrundstücke gebe, die außerhalb des Geltungsbereiches des Bebauungsplans lägen. Dort sei eine entsprechende Bauvoranfrage positiv beschieden worden.
Bauvoranfrage positiv beschieden
Eine positive Antwort auf eine Bauvoranfrage besagt, dass das Vorhaben genehmigungsfähig ist. Sie wird auch die „kleine Baugenehmigung“ genannt. In der Regel ist sie drei Jahre gültig.Weitere Bauvorhaben im Hagener Süden: Haßley links der Raiffeisenstraße (dort entstehen 22 Ein- bzw. Zweifamilienhäuser), Emster Marktplatz, Auf der Gehre, Waldstreifen an der Emster Straße.
„Laut Flächennutzungsplan gehört die Freifläche zum Wohnbaugebiet dazu. Daher ist wohl davon auszugehen, dass dort gebaut wird“, resümiert Ratsfrau Heike Heuer.
Entsetzt über Rodungsmaßnahme
Hildegund Kingreen, stellvertretendes Mitglied im Umweltausschuss, zeigt sich über die frischen Rodungen an der Raiffeisenstraße auf Haßley entsetzt: „Es liegen noch keine Fakten auf dem Tisch. Was dort auch künftig geschehen mag – es wird sich noch länger hinziehen. Warum muss jetzt schon wieder so viel Grün zerstört werden?“, schüttelt Hildegund Kingreen erzürnt den Kopf.
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Seit der Abholzung im großen Stil am Hohenhof sind viele Hagener sensibilisiert und aufgeschreckt, wenn es um das Thema Rodung geht.
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