Hagen. Rolle rückwärts beim hagener Impfzentrum. Die erfolgreiche Einheit wird wiedereröffnet. Aber in einer schlankeren Version. Die Hintergründe.
Erst Ende September dieses Jahres war das erfolgreiche Hagener Impfzentrum (172.000 Corona-Impfungen) für beendet erklärt worden. Nun kommt es angesichts der heftig über die Region hereinbrechenden vierten Welle zur Rolle rückwärts. Das Impfzentrum wird wiedereröffnet. Allerdings in schlankerer Version.
In bis zu zehn Impfkabinen soll nun geimpft werden
Aufgrund der großen Nachfrage nach Coronaschutzimpfungen besteht ab kommendem Montag, 29. November, ein zusätzliches Impfangebot in der Stadthalle, Wasserloses Tal 2. In bis zu zehn Impfkabinen werden Erst-, Zweit- und Auffrischungsimpfungen durchgeführt. Die Koordinierende Covid-Impfeinheit (KOCIs) der Stadt Hagen hat gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadthalle die Wiedereröffnung des Impfzentrums in der Stadthalle realisiert.
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In den nächsten Tagen werden Termine freigeschaltet
Interessierte finden eine Übersicht aller Impfaktionen und die Möglichkeit zur Terminbuchung auf der Internetseite www.terminland.de/impfzentrum-hagen. In den nächsten Tagen werden immer wieder Termine freigeschaltet. Alle Impfaktionen können auch ohne Termin wahrgenommen werden.
Ohne Termin müssen die Bürgerinnen und Bürger aber mit einer entsprechenden Wartezeit rechnen. Der letzte Landeserlass macht es nun auch möglich, Dritte mit einer Impfstation zu beauftragen. Die Stadt Hagen und die Veranstalter der vorherigen Drive-Impf-Aktion „Am Kirchenberg Stadion“ planen derzeit eine weitere Impfaktion in Hohenlimburg. Es beschleunigt den Ablauf vor Ort, wenn die Erstimpflinge das benötigte Formular bereits komplett ausgefüllt zu dem Impftermin mitbringen. Das ausgefüllte Formular, den Impfausweis, Personalausweis und die Krankenkassenkarte bringen die Erstimpflinge zu ihrem Impftermin mit.
Verkürzung des Impfabstandes ist möglich
Personen, die eine Zweit- oder Auffrischungsimpfung bekommen, benötigen lediglich den Impfausweis, den Personalausweis und die Krankenkassenkarte. Laut Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) kann bei Auffrischungsimpfungen im Einzelfall oder wenn genügend Kapazitäten vorhanden sind, eine Verkürzung des Impfabstandes auf fünf Monate erfolgen.
74,9 Prozent betrug die Impfquote des Hagener Impfzentrums Ende September bei den Erstimpfungen. 85,2 Prozent sogar, wenn man diese Quote auf die Menschen ab zwölf Jahren bezieht, die tatsächlich geimpft werden konnten. Und auch bei den vollständig Geimpften waren die Werte beeindruckend: 71,1 Prozent bzw. 80,8 Prozent. Knapp 172.000 Impfungen waren am Ende insgesamt in der Stadthalle verabreicht worden.
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Impfrekord: 2000 Stück an einem Tag
„Unser Rekord“, sagte Lars Stein, Leiter des Impfzentrums, Ende September „waren mehr als 2000 Impfungen an einem Tag verteilt auf zehn Impfstraßen.“ Anfangs – als der Impfstoff noch knapp war – waren es nur 200. Das Hagener Impfzentrum hatte damit den Spitzenplatz in ganz NRW eingenommen. Möglich, dass es beim Schließen der noch bestehenden Impflücke wieder eine bedeutende Rolle spielen wird.
Im Dezember an 20 Tagen geöffnet
„Im Dezember wird es dazu an 20 Tagen geöffnet sein“, sagt Stadt-Pressesprecherin Clara Treude. Gearbeitet wird diesmal aber mit einer reduzierten Zahl von Stellwänden. Die Stadthalle bietet immerhin neben dem Impfzentrum auch noch ihren gebuchten Teil von Veranstaltungen an, sofern dieser angesichts des Infektionsgeschehens denn stattfinden kann. Vereinfacht gesagt ist das Impfzentrum dann am Start, wenn die Stadthalle keinen anderen Betrieb hat.
Zahlreiche Praxen in Westfalen-Lippe, das erklärt die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL), bieten im Advent zusätzliche Impf-Samstage an. Um der wachsenden Nachfrage nach der Corona-Impfung weiter gerecht zu werden, bieten mehr als 100 Praxen in Westfalen-Lippe jetzt extra Impftage in der Vorweihnachtszeit an. An allen vier Samstagen im Advent (27. November, 4. Dezember, 11. Dezember, 18. Dezember) öffnen die Ärzte dafür zusätzlich ihre Praxen.
Auf der Homepage der KVWL findet man in Hagen aber vorerst nur eine Praxis, die sich daran beteiligt. Und zwar die Hausarztpraxis Haspe mit den Medizinern Dr. Jörg Engelhardt und Frank Steffens. Die Entscheidung, das Impfzentrum Ende September zu schließen, war von der Stadtspitze mit Sorge zur Kenntnis genommen worden.