Hagen. Das Impfzentrum Hagen liegt an der Spitze in NRW. Fast 172.000 Corona-Impfungen sind hier verabreicht worden. Jetzt schließt die Einrichtung.

Eigentlich reichen wenige Worte. Stolz. Dankeschön. Gut gemacht. Es sind die Worte, die Oberbürgermeister Erik O. Schulz in den Mund nimmt. An jenem Tag, an dem das Corona-Impfzentrum der Stadt Hagen zum letzten Mal öffnet. Am Mittwoch, 29. September, 20 Uhr, ist Schluss.

Zeit für ein Fazit. Und da reicht es im Grunde, Zahlen sprechen zu lassen. Zahlen, die das Impfzentrum Hagen zum Tabellenführer machen in der Liste der NRW-Impfzentren. Minimal knapp vor Bottrop, das gleichauf lag, dann aber einen Tag vorher geschlossen hat. Weit schon vor Olpe, wo das Impfzentrum auf Rang drei rangiert.

Beeindruckende Impfquote in Hagen

74,9 Prozent beträgt die Quote am Mittwochmorgen bei den Erstimpfungen. 85,2 Prozent sogar, wenn man diese Quote auf die Menschen ab zwölf Jahren bezieht, die tatsächlich geimpft werden können. Und auch bei den vollständig Geimpften sind die Werte beeindruckend: 71,1 Prozent bzw. 80,8 Prozent. Knapp 172.000 Impfungen sind am Ende insgesamt in der Stadthalle verabreicht worden. „Unser Rekord“, sagt Lars Stein, Leiter des Impfzentrums, „waren mehr als 2000 Impfungen an einem Tag verteilt auf zehn Impfstraßen.“ Anfangs – als der Impfstoff noch knapp war – waren es nur 200.

Impfzentrum Hagen

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    Angesichts dieser Werte kann es ein Oberbürgermeister allerdings nicht bei drei Worten belassen. Also blickt Erik O. Schulz noch einmal zurück: „Ich erinnere mich noch an ein Telefonat mit NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, bei dem wir zugesagt haben, innerhalb von 14 Tagen ein Impfzentrum aufzubauen“, so der OB, „wir waren ab dem 15. Dezember 2020 im Standby. Wir haben Wort gehalten.“ Am 8. Februar eröffnete dann schließlich die Einrichtung.

    Impfzentrum: Hochfahren wieder möglich

    Und weiter sagt Schulz: „Die Entscheidung, die Impfzentren zu schließen, haben wir mit einer gewissen Sorge zur Kenntnis genommen. Wenngleich klar war, dass der Tag irgendwann kommen würde.“

    Eine kleine Hintertür bleibt weiter offen. „Wir könnten theoretisch innerhalb kürzester Zeit wieder hochfahren“, sagt Lars Stein. Das könnte eventuell wieder nötig werden, wenn Booster-Impfungen in großem Stil für alle freigegeben werden. Die Rechts- und Erlasslage allerdings ist da noch völlig unklar.

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