Arnsberg. Erzbischöfliche Gymnasien St. Ursula und Marien werden erweitert und energetisch fit gemacht. Warum mehr Platz gebraucht wird - und wer das Ganze bezahlt.
Rechnet man die Kosten zusammen, beläuft sich die Investitionssumme auf fast zehn Millionen Euro. Bereits im Herbst 2024 hatte das Erzbistum Paderborn - in seiner Funktion als Schulträger - über umfangreiche Baumaßnahmen an seinen beiden Arnsberger Gymnasien informiert. Jetzt geht‘s richtig los - teils verbunden mit Lärm und Dreck, wie eine Nachfrage beim St. Ursula-Gymnasium ergeben hat. Am MG ist es derzeit noch ruhiger.
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Schauen wir zunächst nach Neheim: „Es läuft an“, erklärt Bertin Kotthoff auf Anfrage. Baufahrzeuge rollten derzeit stetig, Fundamentstreifen seien gelegt, mit dem Brandschutz im Haus B habe man ebenfalls begonnen, so der Schulleiter, der sich den Herausforderungen bewusst ist, mit denen das ambitionierte Bauprojekt einhergeht - sowohl für die Schulgemeinschaft als auch für die Anwohnerinnen und Anwohner in der Nachbarschaft. Allerdings seien die Auswirkungen, was den Lärm angeht, „erträglich“: „Da waren die Baumaßnahmen in den Jahren 1997 bis 2000 deutlich spürbarer“ erinnert sich Bertin Kotthoff. Und in Anbetracht der Freude über den schon sichtbaren Baufortschritt - „wir liegen gut in der Zeit, es läuft nach Plan“ - sei die ein oder andere Kernbohrung recht problemlos zu verkraften, sagt der Rektor abschließend.
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Was genau ist am Schulgebäude an der Engelbertstraße geplant? Gebaut wird dort in zwei Phasen; Ziel: Die Schule in Trägerschaft des Erzbistums Paderborn soll bis zum Beginn des Schuljahres 2026/27 um einen dreigeschossigen Anbau erweitert werden. Zusätzlich wird die notwendige Brandschutzsanierung aller Schulgebäude erfolgen. Im jetzt gestarteten ersten der beiden Bauabschnitte ist die Errichtung des Neubaus vorgesehen. Parallel wird die Brandschutzsanierung des naturwissenschaftlichen Traktes in Angriff genommen. Voraussichtlich zum Schuljahresbeginn 2026/27 soll der dann fertig gestellte Anbau nutzbar sein. Ab Jahresbeginn 2026 ist - im Zuge der zweiten Bauphase - die Brandschutzsanierung im Haus A vorgesehen.

Was kostet das Ganze? Wie die Presseabteilung des Bistums mitteilte, liegt das Projektbudget für den Anbau der drei Klassenräume bei 1,95 Millionen Euro. Einen Teil der Summe steuert das Land Nordrhein-Westfalen bei: aus dem Topf für G9-bedingte Baumaßnahmen sollen 368.000 Euro Fördermittel fließen. Die Kosten für die Brandschutzsanierung im ersten Bauabschnitt (Haus B) belaufen sich auf 1,55 Millionen Euro. Für die Brandschutzsanierung im zweiten Bauabschnitt (Haus A) kommen weitere vier Millionen Euro hinzu.
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G9-bedingte Baumaßnahmen? Die Umstellung vom acht- auf das neunjährige Gymnasialmodell erhöht den Raumbedarf auch am St. Ursula-Gymnasium. Das ist der Grund dafür, warum die Bausubstanz um das besagte dreigeschossige Gebäude aufgestockt wird. In Massivbauweise errichtet, bietet es nach Fertigstellung Platz für drei neue, jeweils 76 Quadratmeter große Klassenräume. „Das Gebäude wird nahtlos mit dem naturwissenschaftlichen Trakt unseres Gymnasiums verbunden sein“, erläutert Bertin Kotthoff - und ergänzt: „Neben der allgemeinen Sanierung im Sinne des Brandschutzes wird der Chemieraum umfassend modernisiert.“
Neubau am Mariengymnasium sorgt für „prima Klima“
Im Stadtteil Arnsberg wird das dort beheimatete Mariengymnasium „um ein eigenständiges Gebäude erweitert“. Läuft alles nach Plan, soll dieser Neubau (voraussichtlich) Mitte des Jahres 2026 bezugsfertig sein. Das eingeschossige Gebäude wird in Holzbauweise mit autarker Energieversorgung als Effizienzgebäude 40 mit Photovoltaik-Anlage und Gründach realisiert. Soll heißen? Wer die Effizienzhaus-Stufe 40 erreicht und zusätzliche Anforderungen an die Nachhaltigkeit erfüllt, kann dafür eine Förderung erhalten. Die Kennzahl 40 gibt an, dass das Effizienzhaus - verglichen mit einem Referenzgebäude- nur 40 Prozent Primärenergie benötigt. Man setze damit Standards in Sachen Klimagerechtigkeit, heißt es mit Blick auf das Projekt an der Königsstraße 36a.
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Dieses bietet nach Fertigstellung Platz für zwei neue Klassenräume, einen kleinen Besprechungsraum sowie einen multifunktionalen Veranstaltungsraum. Die räumliche Ergänzung der bisherigen Schulanlage werde nicht zuletzt durch die Rückkehr vom G8- zum G9-Bildungsgang nötig, teilt die Paderborner Kirchenverwaltung mit. Eine Rückkehr, die zu erhöhtem Bedarf führe. Was sagt die Schulleitung? „Wir machen unsere Schule mit diesem Bauvorhaben noch attraktiver und stellen sie damit gut für die Zukunft auf“, zeigte sich Herbert Loos bereits im Oktober 2024 hocherfreut über das nun laufende Vorhaben. Auch Anwohner sollen „sichtbar“ von der Baumaßnahme am Mariengymnasium profitieren: „Als ökologische Ausgleichsmaßnahme wird man auf dem Schulgelände drei neue Bäume pflanzen“, teilt das Bistum mit. Die voraussichtlichen Kosten des Projekts liegen bei 2,1 Millionen Euro, das Land NRW hat eine Förderung von 632.000 Euro in Aussicht gestellt.
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