Arnsberg. Rekord: Mehr als 50.000 Besucher gezählt - und es soll 2025 noch erfolgreicher weitergehen im Sauerland-Museum. Dabei spielen auch Kindergeburtstage eine Rolle.

„Das Programm hat einfach gepasst!“ Rückblickend auf 2024, freut sich Dr. Oliver Schmidt über einen Besucherrekord: Rund 52.000 Interessierte durften der Leiter des Sauerland-Museums und sein Team im vergangenen Jahr in Arnsberg begrüßen. Seit Gründung des Hauses 1925 waren es nie mehr. Und zum anstehenden 100. Geburtstag soll die Erfolgsgeschichte weiter gehen. Aber zunächst ein Blick zurück:

„Bier geht immer“ - auf dieses kurze Motto lässt sich die Bilanz des besonderen Publikumsmagneten im vergangenen Jahr fokussieren. Die Sonderausstellung „Frisch gezapft! Das Bier und wir“ zur Bierkultur im Sauerland lockte mehr als 22.000 Besucher an. Damit ist die Expo rund um den Gerstensaft die beliebteste kulturhistorische Ausstellung seit Aufzeichnung der Besucherdaten. Ein Thema, mit dem jeder etwas anfangen kann - samt Tastings und attraktivem Rahmenprogramm. „Das zieht die Menschen an“, sind Schmidt und seine Stellvertreterin Dr. Ulrike Schowe überzeugt, „ihr“ Haus als Marke etablieren zu können - nicht nur im Sauerland, sondern auch über dessen Grenzen hinaus, u.a. im Ruhrgebiet. Wiederbelebung des Gruppen-/Vereinsgeschäfts sowie wachsendes Interesse der im Verlauf der Corona-Pandemie stagnierenden Nachfrage aus Schulen und Kindergärten haben ebenfalls zur Rekord-Besucherzahl des Vorjahres beigetragen, so die Museumsleitung.

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Zahlreiche Gäste im Museumscafé (unter Regie von Konditormeister André Krengel) und Veranstaltungen des Verkehrsvereins - z.B. Weinfest und Weihnachtsmarkt - rundeten die gute Zahl ab. Und - last, but not least: Auch König Fußball geht immer. „Das Public Viewing zur Europameisterschaft im Sommer wurde ebenfalls sehr gut von der Bevölkerung angenommen“, freut sich Dr. Schmidt. Der Museumshof sei teilweise komplett besetzt gewesen - und die Anwesenden feierten die deutsche Mannschaft.

Das Museums-Team trifft also stets den Nerv seiner Kundschaft - auch, was die Abfolge der Veranstaltungen angeht: „Wir haben ein gutes Händchen für Themen bewiesen“, stellt Dr. Ulrike Schowe fest. Das gelte auch für die aktuell laufende Expo „Zerrissene Träume. Expressionistische Kunst vom Aufbruch in die Moderne bis zur NS-Verfolgung“. Bis zum 23. Februar läuft die gemeinsam mit dem Olper Kunstsammler Dr. Gerhard Schneider konzipierte Ausstellung - und stößt auf reges Interesse. Kunst geht also auch? „Die Leute fühlen sich mitgenommen“, meint die Doppelspitze - und verweist auf die Struktur: Es gehe darum, mehr zu bieten als nur Gemälde nebeneinander an die Wände zu hängen, um ein breiteres Publikum für solche Themen zu gewinnen.

Sauerland-Museum Dr. Schmidt und Dr. Schowe
Präsentieren den Kleinschnittger im Eingangsbereich „ihres“ Sauerland-Museums: Oliver Schmidt und Ulrike Schowe. © WP | Torsten Koch

Ein Weg, der weiterhin beschritten wird: Für 2025 hat sich das Museumsteam viel vorgenommen. Oliver Schmidt: „Wir begehen dieses Jahr den 100. Geburtstag des Museums; 1925 wurde im Alten Rathaus in Arnsberg anlässlich des Sauerländer Heimattages das Sauerländer Heimatmuseum eröffnet.“ Dies werde mit einem großen Museumsfest im Stil der „Goldenen Zwanziger“ gefeiert, als Termin steht der 18. Mai bereits fest.

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Weitere Highlights: Von April bis Juni – passend zum 80. Jahrestag des Kriegsendes – folgt eine Wanderausstellung zum Thema „Was damals Recht war… – Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht”. Informiert wird über Unrecht und Willkür der NS-Militärjustiz. Diese Ausstellung wird von der „Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas” zur Verfügung gestellt und gastierte bereits an mehr als 50 Stationen in Deutschland, Österreich, Luxemburg und Belgien.

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In den Sommermonaten kommen besonders Familien auf ihre Kosten. „Bilder im Dunkeln“ - zusammengestellt vom Neanderthal Museum in Mettmann - geben Einblicke in die eiszeitliche Höhlenkunst Europas. Die außergewöhnlichen Motive der Wandmalereien, ihre Komposition und Farbigkeit eröffnen eine spannende Perspektive auf den frühen Menschen - vor allem im Licht der Taschenlampen. Das wird die Jüngsten begeistern, wobei wir zu einer wichtigen Zielgruppe kommen: Kinder; Stichwort „Geburtstag“: Maximal zwölf Kinder im Alter zwischen fünf und 12 Jahren dürfen feiern, es gibt spezielle Programme, deren Inhalt dem Alter der „Kiddies“ angepasst wird. Die Kosten betragen 80 Euro. Während ihres Besuchs bekommt die Geburtstagsgesellschaft einen eigenen Raum, in dem sie von Museums-Guides betreut wird. Getränke und Kuchen dürfen mitgebracht oder können im Museums-Café bestellt werden. „Ein echter Renner“, meint Karin Fischer vom Marketing des Museums. Info: www.sauerland-museum.de/erlebnis/kindergeburtstage/

Sauerland-Museum Dr. Schmidt und Dr. Schowe
Oliver Schmidt und Ulrike Schowe neben „Der Schlafenden“, einem Gemälde aus der laufenden Ausstellung „Zerrissene Träume“. Auch Kunst präsentiert die Museumsleitung ansprechend und pfiffig. © WP | Torsten Koch

Ab Oktober öffnet die große Sonderausstellung „Demokratische Kulturen im Sauerland“ anlässlich des 100. Geburtstag des Museums und des 50-jährigen Bestehens des Hochsauerlandkreises, dem heutigen Träger des Museums (siehe Link unten).

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Mit dieser Ausstellung sollen Veränderungen im gesellschaftlichen Leben in den vergangenen 100 Jahren dokumentiert werden - und in einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung Südwestfalens münden. Erneut mit prickelnder Struktur: So werden weiterhin Objekte aus Reihen der Bevölkerung gesucht. „Das wird spannend“, ist Ulrike Schowe überzeugt, die Besucherzahlen erneut in Rekordhöhe schrauben zu können.. „Es waren noch längst nicht alle Sauerländer im Sauerland-Museum“, weiß das Leitungsteam, „aber das ändert sich gerade!“

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