Arnsberg. Engagierter Ausbilder, Kamerad und Freund stirbt im Alter von 84 Jahren: „Wer einmal bei Roland durch die Atemschutzstrecke gekrochen ist, weiß wo’s lang geht...“

Arnsberg trauert um eine Feuerwehr-Legende: Hauptbrandmeister Roland Zippel ist am vergangenen Freitag im Alter von 84 Jahren verstorben. Mit ihm verliert die Stadt nicht nur einen herausragenden Feuerwehrmann, sondern auch einen engagierten Ausbilder, Kameraden und Freund.

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Seit seinem Eintritt in die Freiwillige Feuerwehr Arnsberg im Jahr 1962 widmete sich Roland Zippel mit außergewöhnlichem Engagement dem Feuerwehrdienst, besuchte nach der Grundausbildung zahlreiche Lehrgänge und Fortbildungen. Von 1982 bis 2000 bekleidete er das Amt des stellvertretenden Löschzugführers in Alt-Arnsberg, darüber hinaus war er nach erfolgreichem Besuch des sogenannten Lehrgangs „F VI“ (Leitung einer Feuerwehr) zehn Jahre lang als stellvertretender Stadtbrandmeister tätig. Das alles ehrenamtlich und mit viel Engagement.

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Doch nicht nur sein Wissen rund um die Feuerwehr, sondern auch sein legendärer Humor und seine praxisnahe Ausbildung machten ihn zu einer prägenden Persönlichkeit für Generationen von Feuerwehrleuten. Als hauptberuflicher Kreisschirrmeister in der Schlauchpflegerei und Atemschutzwerkstatt an der Ruhrstraße sorgte er nicht nur für einsatzbereite Ausrüstung, sondern bildete unzählige Feuerwehrleute im Umgang mit Atemschutzgeräten aus. „Wer einmal bei Roland durch die verqualmte Atemschutzstrecke gekrochen ist, weiß wo’s lang geht“, war nach den Lehrgängen immer wieder zu hören. Denn jeder Feuerwehrmann kannte das beigefarbene Mikrofon, durch das Roland Zippel die Lehrgangsteilnehmer mit flotten Sprüchen wie „nun kriecht mal etwas schneller“ oder „jetzt gibt’s gleich mehr Rauch“ anspornte.

Spannend waren auch seine Ausbildungsorte, mal ging es im Laufschritt mit schweren Pressluftflaschen auf dem Rücken den „Eisenbahnerweg“ von der Grimmestraße hinauf zum Schlossberg oder von der Schützenbrücke durchs Eichholz bis zum Ehmsendenkmal. Dabei teilte er seinen unendlichen Erfahrungsschatz, um den Lehrgangsteilnehmern das unbezahlbare Gefühl der Sicherheit während eines Einsatzes zu geben. Neben der Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger hat Roland Zippel mit viel Herzblut unzählige Maschinisten für Feuerwehrpumpen ausgebildet.

Roland Zippel war hauptamtlicher Kreisschirrmeister und betreute die Schlauchpflegerei und die Atemschutzwerkstatt an der Ruhrstraße.
Roland Zippel ist tot. © WP | Wolfgang Becker

Roland Zippel liebte darüber hinaus das kameradschaftliche Leben innerhalb der Feuerwehr, wenn er mit seinem Schlauchwagen in den Dörfern des Hochsauerlandes unterwegs war, konnte der Tag auch schon mal etwas länger werden.

Zahlreiche Auszeichnungen

Für seine Verdienste erhielt Roland Zippel zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold und das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold sowie die Treuemedaille der Stadt Arnsberg. Doch mehr als alle Ehrenzeichen zählte für ihn stets die Kameradschaft. Vier Feuerwehr-Jubiläen (90-100-125 und 140 Jahre) fielen in seine Dienstzeit, besonders die Feiern zum 100-Bestehen des Löschzuges Arnsberg im Mai 1979 mit Umzug und Festakt sind vielen Bürgerinnen und Bürgern noch in Erinnerung.

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Im Jahre 2000 wurde Roland Zippel nach Erreichen der Altersgrenze in die Ehrenabteilung übernommen. Auch danach war er immer gern gesehener Gast bei den Löschzügen und -gruppen, wo er mit alten Geschichten und Dönekes immer für Stimmung sorgte. Mit Hauptbrandmeister Roland Zippel verliert die Stadt Arnsberg nun einen engagierten und bei allen Kameradinnen und Kameraden beliebten und höchst anerkannten Feuerwehrmann.