Arnsberg. „Wer in Oeventrop lebt, kommt an dir, lieber Albert, nicht vorbei“: Albert Schlupp hilft, organisiert, kümmert sich um sein Heimatdorf - und damit um das Gemeinwohl.
Seit vielen Jahren setzt sich das Oeventroper Urgestein Albert Schlupp (75) ehrenamtlich für das Gemeinwohl des Dorfes ein. Die Liste seines unermüdlichen Einsatzes ist lang. Dafür wurde ihm jetzt das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
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Die Geschichte begann im August vergangenen Jahres mit einem Brief im Postkasten - mit dem Frankierstempel des Hochsauerlandkreises darauf: „Ich dachte, da wäre ein Knöllchen wegen zu schnellen Autofahrens drin“, war Albert Schlupp beim genauen Lesen des Briefes plötzlich überrascht. Er sei für das Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen worden und die Ordenskanzlei im Bundespräsidialamt habe dem Antrag entsprochen, teilte die Behörde mit. Dann begann für den gebürtigen Oeventroper die Suche nach einem geeigneten Termin. Das sei gar nicht so leicht gewesen, erzählt Albert Schlupp. Denn die Familie und Abordnungen der Oeventroper Vereine sollten auf jeden Fall bei der Verleihung dabei sein. Und da war auch noch Tochter Michaela, die in Köln arbeitet und auch erstmal in ihren Terminkalender schauen musste. So dauerte es einige Monate, bis alles organisiert und ein Raum im Landgasthof Hoffmann in Rumbeck reserviert war.
Schützen, Schnade, Schüler
Landrat Dr. Karl Schneider würdigte am Donnerstagabend in seiner Laudatio die vielen Verdienste von Albert Schlupp für sein Engagement um das Gemeinwohl und die Heimatkunde. „Albert Schlupp engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich in verschiedenen Vereinen seines Heimatortes Oeventrop“, so der Landrat. Von 1982 bis 2004 war Albert Schlupp Beisitzer im Vorstand der „Schützenbruderschaft St. Sebastianus Oeventrop 1766“. In dieser Zeit kümmerte er sich um die Technik der Schützenhalle, insbesondere um die Neugestaltung und den Erhalt der Elektroinstallation. Denn Albert Schlupp ist gelernter Elektriker und arbeitete bis zum Renteneintritt bei der RWE. Für die Verdienste um das Schützenwesen erhielt er den Orden für besondere Verdienste um das Schützenwesen und den Orden für hervorragende Verdienste des Sauerländer Schützenbundes.
Albert Schlupp ist seit fast 30 Jahren Mitglied der Abteilung Oeventrop des Sauerländischen Gebirgsvereins (SGV). Bis 2018 war er als Hüttenwart für die Instandhaltung der SGV-Vereinshütte und der Außenanlagen zuständig, seit 2011 bekleidet er den Posten des Naturschutzwartes. In dieser Funktion hat er bis zur Corona-Pandemie die beliebten Rangertouren für die Grundschule Dinschede organisiert, um den Kindern die heimische Natur näher zu bringen. Darüber hinaus organisiert Albert Schlupp zusammen mit Willi Linn den alljährlichen Schnadegang zur traditionellen Kontrolle der Gemarkungsgrenzen.
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Albert Schlupp ist aktiv in der „Initiative Oeventrop“ (Ino) tätig. Immer, wenn es um handwerkliche Arbeiten im Bereich der Dorfverschönerung oder um Gartenarbeiten geht, ist er gefragt und hilft. Beispielhaft sind hier die umfangreichen Arbeiten zur Sanierung von fast 100 Ruhebänken im Bereich des Dorfes sowie Mithilfe bei der Aufstellung der XXL-Bank am Panoramaweg. Die Liste ließe sich noch lang und länger fortführen, so war Albert Schlupp Mitbegründer des neu gegründeten „Brauchtumsverein Osterfeuer Oeventrop“ und ist förderndes Mitglied beim Musikverein Oeventrop, der Freiwilligen Feuerwehr und beim Luftsportclub.
„War mir nicht so bewusst“
Bürgermeister Ralf Paul Bittner nahm den Ball auf: „Wer in Oeventrop lebt, kommt an dir, lieber Albert, nicht vorbei“. Es gebe immer viele Möglichkeiten, sich für einen Ort einzusetzen – „du nimmst nicht nur eine oder zwei davon wahr, sondern packst überall da an, wo Hilfe benötigt wird“. Bittner gratulierte zu der wertvollen Auszeichnung, mit der nur Menschen geehrt würden, deren Leistungen so besonders sind, dass sie über die kommunale Ebene Wirkung entfalten. „Dass ich so viel gemacht habe, wie hier erzählt wird, war mit so nicht bewusst“, freute sich Albert Schlupp, und Bürgermeister Bittner konterte spontan: „Genau das zeichnet dich aus, lieber Albert.“ Für Ehefrau Annette gab es vom Landrat und vom Bürgermeister jeweils einen dicken Blumenstrauß.
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