Arnsberg/Sundern. Seit Jahresbeginn steht die neue Sparkasse Mitten im Sauerland juristisch. Die technische Fusion erfolgt im Herbst. Was heißt das in Arnsberg und Sundern für Kunden, Mitarbeiter und Nähe?
Seit Beginn des Jahres ist die Sparkasse Arnsberg-Sundern juristisch mit den Instituten Hochsauerland und Mitten im Sauerland fusioniert. Alle erforderlichen Beschlüsse von Kreistag, Stadt- und Gemeinderäten, der neuen Zweckverbandsversammlung und abschließend kurz vor Weihnachten durch den neuen Verwaltungsrat sind gefasst worden. Was heißt dies nun für die rund 140.000 Kunden der neuen Großsparkasse „Mitten im Sauerland“?
Was passiert mit den Konten?
„Für die Kundinnen und Kunden der Altsparkasse Arnsberg-Sundern ändert sich nichts an den Kontoverbindungen und den täglichen Bankgeschäften“, sagt Sparkassen-Sprecherin Simone Rohde. Alle Karten bleiben demnach weiterhin gültig und können somit wie bisher bis zum aufgedruckten Ablaufdatum genutzt werden. Für die Kundinnen und Kunden der Altsparkassen Hochsauerland und Mitten im Sauerland wird sich nach der technischen Fusion im Oktober 2025 aber die Bankleitzahl und damit auch die IBAN ändern. „Alle Kundinnen und Kunden, die von einer Änderung ihrer IBAN oder Kontonummer betroffen sind, werden frühzeitig informiert“, teilt die Sparkasse mit. Am 19. Oktober, dem Tag der technischen Fusion, werde es kurzzeitig zu Einschränkungen im Onlinebanking und an den Geldautomaten und SB-Geräten kommen.
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Ändern sich Zugangsdaten?
Nach der technischen Fusion wird nach Auskunft der Sparkasse das Onlinebanking in der Regel unbeeinflusst weiterlaufen und die Zugangsdaten bleiben gültig. „Falls Änderungen erforderlich sind, werden die betroffenen Kundinnen und Kunden rechtzeitig informiert“, so Simone Rohde. Beim ersten Starten der Sparkassen-App ab dem 20. Oktober 2025 soll ein Fusionsassistent bei der Umstellung der Konten helfen.
Müssen Lastschriften und Einzugsermächtigungen erneuert werden?
Zumindest die Kundschaft im Raum Arnsberg-Sundern wird davon verschont bleiben. „Für alle Kundinnen und Kunden der Altsparkasse Arnsberg-Sundern gibt es bei erteilten Lastschriften und Einzugsermächtigungen keine Änderungen“, betont Simone Rohde.
Wo sitzt der neue Vorstand?
Der Vorstand der Sparkasse wird künftig seinen Sitz in Meschede haben, ist jedoch regelmäßig an allen drei Hauptstellen präsent. Den Vorsitz des Vorstands übernimmt Ingo Ritter, Vorstandsmitglieder sind Jürgen Schwanitz (bisher Vorstandsvorsitzender in Arnsberg-Sundern) und Peter Vogt. Alexander Wilke, stellvertretendes Vorstandsmitglied, wird weiterhin in der Hauptstelle in Neheim tätig sein und dort als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.
Was ändert sich für Mitarbeiter?
Mit der juristischen Fusion am 1. Januar 2025 sind noch keine Abteilungen umgezogen. „Die Umzüge erfolgen schrittweise ab der ersten Jahreshälfte“, sagt Simone Rohde, „dabei legen wir großen Wert auf möglichst kurze Anfahrtswege für unsere Mitarbeitenden“. Mobiles Arbeiten soll etabliert bleiben. An allen drei Hauptstandorten soll auch künftig eine vergleichbare Anzahl von Mitarbeitenden präsent sein.
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Wie reagieren Mitarbeiter auf die Fusion?
Fusionen bringen in eine Belegschaft immer Verunsicherung angesichts möglicher Veränderungen. Auch persönliche Laufbahnpläne können davon beeinflusst sein. „Fusionsbedingt hat es bislang aber keine Kündigungen gegeben“, antwortet Simone Rohde auf Nachfrage dieser Zeitung. Um alle Mitarbeitenden als Team „Sparkasse Mitten im Sauerland“ zusammenzuführen seien die Mitarbeitenden im gesamten Fusionsprozess eingebunden worden. „Es haben bereits mehrere Informationsveranstaltungen stattgefunden und sobald die Teams an ihren Standorten zusammensitzen, werden weitere Teambildungsmaßnahmen umgesetzt“, kündigt die Sparkassen-Sprecherin an.
Geht Kundennähe verloren?
Nach Angaben der Sparkassensprecherin wird das nicht passieren. „Uns ist es wichtig, dass für alle Kunden der ehemaligen Sparkassen Arnsberg-Sundern, Hochsauerland und Mitten im Sauerland die bekannten Gesichter vor Ort weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen“, so Simone Rohde, „die Nähe zu unseren Kundinnen und Kunden und die flächendeckende Präsenz ist ein wesentliches Kennzeichen unserer Sparkasse“. Die neue Sparkasse Mitten im Sauerland werde weiterhin ein flächendeckendes Netz an Geschäftsstellen und SB-Einrichtungen anbieten. „Schließungen von Geschäftsstellen sind nicht geplant“, sagt Simone Rohde.
Maßnahmen gegen Sorgen der Kunden vor Verlust der Regionalität
Die Sparkasse „Mitten im Sauerland“ will das „regionale Kreditinstitut für unsere Kundinnen und Kunden“ bleiben. „Unsere Beraterinnen und Berater kennen ihre Kundinnen und Kunden. Sie sind in den Dörfern und Städten vor Ort verwurzelt und engagieren sich aktiv in Vereinen und Institutionen“, betont Simone Rohde. Das schaffe ein besonderes Vertrauen und bilde die Grundlage für Zusammenarbeit. Um die Nähe zum Kunden zusätzlich zu unterstreichen, arbeite die neue Sparkasse unter anderem bereits an einem Veranstaltungskonzept, das die vielen Orte im Geschäftsgebiet berücksichtigen und den direkten Kontakt mit den Menschen stärken soll.
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Wird lokales Sponsoring leiden?
Summen werden nicht genannt, ein Bekenntnis aber gibt es. „Unser gesellschaftliches Engagement bleibt auch nach der Fusion ein zentraler Bestandteil unseres Handelns“, verspricht Simone Rohde, „.wir setzen uns weiterhin mit Spenden und Sponsorings für das Gemeinwohl ein“. Das Spendenbudget für die Region Arnsberg-Sundern solle unverändert bleiben, so dass Vereine und Institutionen auch künftig auf Unterstützung der Sparkassen hoffen können.
Reaktionen der Kundschaft
„Nach Bekanntwerden der Sparkassen-Fusion gab es nur wenige Reaktionen unserer Kundschaft. Die Rückmeldungen waren überwiegend positiv“, erklärt Simone Rohde auf Nachfrage. Sie räumt aber auch ein, dass Kundern vereinzelt Bedenken geäußert hätten, dass ihr bekanntes Beratungscenter schließen könnte. „Diese Sorgen konnten wir jedoch größtenteils ausräumen, da keine Schließungen von Beratungscentern geplant sind“, so Rohde.
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Fakten zur neuen Sparkasse „Mitten im Sauerland“
Trägerkommunen der Sparkasse sind der Hochsauerlandkreis sowie die Städte und Gemeinden Arnsberg, Meschede, Brilon, Schmallenberg, Sundern, Finnentrop, Olsberg, Winterberg, Bestwig, Eslohe, Medebach und Hallenberg. Hauptstellen sind in Arnsberg, Brilon und Meschede. Die Bilanzsummer beträgt 4,9 Milliarden Euro, das Kundengeschäftsvolumen 8,7 Milliarden Euro bei rund 140.000 Privat- und Geschäftskunden. Die neue Sparkasse beschäftigt rund 650 Mitarbeiter. Das Geldinstitut hat 22 Geschäftsstellen, elf SB-Standorte auf einem Geschäftsgebiet von 1879 Quadratkilometern mit 259.000 Einwohnern.
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