Holzen. RLG reagiert auf Beschwerden: Barrierefreier Sprinter in Holzen wieder im Einsatz, nach temporärem Ausfall. Erklärung für Einsatz von Kleinbussen.

Rund um die Weihnachtstage bis hinein in die erste Januarwoche hatte es Verstimmungen bei einigen Menschen im Arnsberger Ortsteil Holzen gegeben. Statt des gewohnten Kleinbusses auf den Stadtlinien C7 und C8 war ein anderes Fahrzeug im Einsatz. „Dieses Fahrzeug war leider kein gleichwertiger Ersatz“, klagt der Holzener Siegfried Dabers. „Speziell für ältere Menschen, die Rollatoren benutzen ist das ein Ärgernis. Sie hatten in dem Bus keinen Platz für ihre Hilfsmittel“, so Dabers. Außerdem habe es keine Kartenkauffunktion in dem Ersatzfahrzeug gegeben.

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Seit einigen Jahren werden die beiden genannten Linien überwiegend von der Firma Theis im Auftrag der Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH (RLG) befahren. „Bei dem in der Regel eingesetzten Fahrzeug handelt es sich um einen Sprinter City von Mercedes. Der Einsatz ist mit der RLG abgestimmt und entspricht den Vorgaben des Nahverkehrsplanes“, sagt RLG-Sprecherin Annette Zurmühl. Allerdings sei dieser Sprinter kurz vor Weihnachten defekt gewesen, weshalb ein Ersatzfahrzeug genutzt werden musste, welches nicht den Vorgaben zur Barrierefreiheit entspricht. „Wir bedauern dies sehr, aber es stand kein anderes Fahrzeug zur Verfügung. Andernfalls hätten die Busfahrten auf diesen Linien für mehrere Tage komplett ausfallen müssen“, so Zurmühl.

Holzen Bushaltestelle
An der Filiale von Bäcker Jürgens in Holzen hält und fährt der Kleinbus ab. © Eric Claßen | Eric Claßen

Die RLG verfüge selbst nicht über solche Kleinbusse, weshalb man gerne die Fahrzeuge der Firma Theis einsetze. Alle Fahrzeugvorgaben würden regelmäßig von der RLG überprüft. Man habe sich vor einigen Jahren bewusst dazu entschieden, auf kleinere Busse für diese Verbindungen wie nach Holzen umzusteigen, damit man die Auslastung effizienter gestalte und kleinere Ortschaften auch leichter ansteuerbar seien. „Mit den Kleinbussen kann man andere Routen fahren, ist flexibler“, sagt Annette Zurmühl.

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In diesem Fahrzeugsegment der Kleinbusse und Sprinter gebe es am Markt derzeit kein Modell, das mehr barrierefreie Ausstattungsmerkmale aufweise als der eingesetzte Sprinter City von Mercedes. Aufgrund der „Low Entry“ Bauweise liege der Sprinter sehr tief, wodurch der Einstieg erleichtert werde. „Die zweiflüglige Außenschwenktür und die eingebaute Rampe ermöglichen auch Rollstuhlfahren einen komfortable Zustieg. Im Fahrzeuginnenraum bietet eine Niederflurzone mit zwei klappbaren Sitzplätzen für Fahrgäste mit Rollatoren eine stufenlose Aufenthaltsmöglichkeit“, sagt die RLG-Sprecherin. Der Antrieb erfolge über die Hinterachse, deshalb sei im Fahrzeuginnenraum der hintere Bereich etwas erhöht und mit einer Stufe versehen.

Kleinbus Mercedes Sprinter Reisedienst Theis Holzen
Dieser Mercedes Sprinter war über die Weihnachten und Silvester ausgefallen. Ein Ärgernis für manchen Bewohner Holzens, weil das Ersatzfahrzeug nicht barrierefrei ist. © privat | Privat

Bislang habe es noch nie Beschwerden auf der Strecke nach Holzen gegeben. „Es ist natürlich in unserem Interesse, dass Kundinnen und Kunden zufrieden sind mit unseren Angeboten. Deshalb haben wir die Beschwerden aus Holzen sehr ernst genommen. Das zeigt aus meiner Sicht auch, wie wichtig es auf solchen Strecken ist, auf Barrierefreiheit zu achten“, betont Annette Zurmühl. Glücklicherweise sei der Sprinter repariert und mittlerweile wieder im Einsatz.

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Auch Siegfried Dabers ist glücklich, dass der bekannte Mercedes Sprinter wieder Holzen anfährt. Jedoch widerspricht er Mitteilung der RLG, dass das Fahrzeug lediglich an vier Tagen - nämlich am 24., 27., 30. und 31. Dezember 2024 - ausgefallen sei. „Der Sprinter war bis Ende der ersten Januarwoche nicht im Einsatz. Außerdem habe es aus Sicht von Dabers in der öfters Probleme mit den Bussen der beiden Linie C7 und C8 gegeben. „Leider gab es immer mal wieder Verspätungen. Wenn man dann den Anschlusszug in Hüsten am Bahnhof erreichen möchte, ist das echt schlecht.“ Immerhin sei er jetzt aber zufrieden, dass der barrierefreie Kleinbus wieder fahre. „Das erleichtert die Fahrten deutlich.“

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