Arnsberg. Wahlbüroleiterin berichtet über Organisation zur Bundestagswahl in Arnsberg: Über 600 Helfer sind in Arnsberg am 23. Februar 2025 im Einsatz.
Daniela Dümpelmann (52) war vor mehr als 30 Jahren zum ersten Mal als Wahlhelferin im Einsatz und ist es seitdem regelmäßig. „Damals war ich bei der Stadt Arnsberg in der Ausbildung und diese Aufgabe war für mich eine Selbstverständlichkeit“, sagt sie. Mehr noch: Für die heute 52-Jährige ist diese Bürgerpflicht absolut notwendig, wenn man in einer Demokratie lebt.
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Heute betreut Daniela Dümpelmann als Wahlbüroleiterin mehrere Auszubildende - und auch diese müssen am Sonntag, 23. Februar, „ran an die Arbeit“, wenn die insgesamt 63 Wahllokale pünktlich um 8 Uhr morgens ihre Pforten öffnen. Doch bis dahin ist noch viel zu tun: „Man lernt bei jeder Wahl dazu“, sagt sie lachend. Diesmal sei die Kürze der Zeit die größte Herausforderung bei den Vorbereitungen. Alles beginnt mit einer guten Organisation und einer ausgefeilten Logistik. Das alte Arnsberger Rathaus ist die Schaltzentrale dafür. „Hier laufen die Fäden zusammen“, sagt Kirsten Heckmann vom Bürgermeisteramt.
Eine Vielzahl fleißiger Helfer wird benötigt
Für die Durchführung einer Wahl sei großes ehrenamtliches Engagement von Nöten, mit einer Vielzahl von fleißigen Helfern. Angefangen vom Hausmeister, der Stellwände oder Kartons hin- und herschleppt, bis hin zu den rund 600 Helferinnen und Helfern, die in den Wahllokalen benötigt werden. „Diesmal haben sich mehr als üblich gemeldet“, sagt Daniela Dümpelmann. Das freut sie sehr. Sowohl aus dem Kollegenkreis als auch aus der Bevölkerung hätten sich, kurz nach Bekanntgabe der vorgezogenen Bundestagswahl, zahlreiche Interessierte gemeldet. Das sei nicht selbstverständlich, so die Wahlbüroleiterin.
„Das alte Rathaus ist im Vorfeld die Schaltzentrale. Hier laufen die Fäden zusammen.“
„Sechs Helfer werden am Wahltag pro Lokal benötigt“, sagt sie. Wenn einer krank wird oder kurzfristig aus anderen Gründen ausfällt, muss für Ersatz gesorgt sein. „Dafür haben wir eine Springerliste“, so Dümpelmann. Jeder Wahlhelfer hat eine besondere Aufgabe. Es gibt einen Vorsteher, der die Verantwortung und Organisation vor Ort übernimmt, dazu einen Stellvertreter. Des Weiteren muss ein Schriftführer dafür Sorge tragen, dass vor jeder Stimmabgabe die eingetragenen Namen auf der Bürgerliste abgehakt werden. „Zum Schluss muss der Schriftführer oder sein Stellvertreter noch das Formular der Niederschrift ordnungsgemäß ausfüllen und die Auszählung ab 18 Uhr begleiten. Dabei helfen zudem die zwei Beisitzer.“
„Es gibt 50 Euro Wahlhelfergeld“
Auch Kirsten Heckmann wirbt für dieses Ehrenamt. „Es gibt 50 Euro Wahlhelfergeld“, sagt sie. Die Schichten werden von 8 bis 13 Uhr und von 13 bis 18 Uhr aufgeteilt. „Wer Zur Zeit der Bundestagswahl wahlberechtigt und volljährig ist sowie die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, ist eingeladen, Wahlhelferin oder Wahlhelfer zu werden und damit ein Stück Demokratie hautnah mitzuerleben und unterstützen zu können.“
Vorkenntnisse für diese Tätigkeit werden nicht benötigt. „Alle Engagierten erhalten die Möglichkeit, vor der Wahl an einer freiwilligen Schulung teilzunehmen, um sich über die jeweiligen Tätigkeiten am Wahltag zu informieren und sich für die Aufgaben vorzubereiten “, erklärt Dümpelmann.
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Der Wahlvorstand trifft sich am Wahltag um 7.15 Uhr, richtet das Wahllokal ein und bespricht den Dienstplan für den Tag. Die einzelnen Sitzungszeiten können dabei mit den anderen Wahlhelfern abgestimmt werden. Im Briefwahllokal trifft sich der Briefwahlvorstand um 16 Uhr. Dann wird es spannend, denn um 18 Uhr beginnt das gemeinsame Auszählen der Stimmen durch den gesamten Wahlvorstand bzw. Briefwahlvorstand und endet erfahrungsgemäß gegen 20 Uhr.
Infos für Arnsberg zur Bundestagswahl
• Wer darf wählen? - Alle deutschen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger, die mindestens 18 Jahre alt sind.
• Wahlbenachrichtigung: Diese wird per Post verschickt. Darauf sind alle wichtigen Informationen zur Stimmabgabe angegeben.
• Wahltag: Sonntag, 23. Februar 2025.
• 63 Arnsberger Wahllokale sind geöffnet: 8 bis 18 Uhr. Mitzubringen ist: ein Ausweisdokument, zum Beispiel Personalausweis oder Reisepass.
• Zwei Stimmen pro Person: die Erststimme für einen Direktkandidaten aus dem Wahlkreis und die Zweitstimme für die Landesliste einer Partei. Diese entscheidet maßgeblich über die Sitzverteilung im Bundestag.
• Briefwahl: Wer am Wahlsonntag das Wahllokal nicht persönlich aufsuchen kann, hat die Möglichkeit bis spätestens Freitag, 21. Februar, Briefwahlunterlagen bei der Stadt zu beantragen. Anträge werden ab dem 7. Februar mit der Wahlbenachrichtigung verschickt. Die Briefwahlunterlagen können ab dem 13. Januar 2025 online – bis zum 18. Februar 2025, 12 Uhr – über https://kurzlinks.de/BriefwahlBTW angefordert werden. Zudem sind die Wahlbenachrichtigungen, die von der Stadt Arnsberg noch verschickt werden, mit einem QR-Code ausgestattet, der z.B. mit der Handykamera gescannt werden kann und die Wahlberechtigten direkt zu dem Online-Antrag weiterleitet. Die Unterlagen werden anschließend per Post versendet. Die Wahlbenachrichtigungen werden allen Wahlberechtigten Ende Januar zugestellt.
Zudem können die Briefwahlunterlagen schriftlich beim Wahlbüro der Stadt Arnsberg angefordert werden und dazu die Wahlbenachrichtigung benutzen. Anträge sind auch per Brief (Wahlbüro Stadt Arnsberg, Alter Markt 19, 59821 Arnsberg) oder per E-Mail an wahlbuero@arnsberg.de möglich. Anschließend bekommt der Antragsteller die Unterlagen zugeschickt, um dann – ebenfalls per Post – von zu Hause aus wählen zu können. Kurzentschlossene Briefwähler sollten aber die Versanddauer der Unterlagen über den Postweg mit einkalkulieren.
Darüber hinaus können Wahlberechtigte den Wahlschein persönlich in einem Direktwahlbüro beantragen und vor Ort ihre Stimme abgeben. Dabei muss lediglich der Personalausweis vorgelegt werden. Die Direktwahlbüros sind barrierefrei im Stadtbüro Neheim, Lange Wende 6a, 59755 Arnsberg und im Alten Rathaus Arnsberg, Rittersaal, Alter Markt 19, 59821 Arnsberg zu den Öffnungszeiten zu erreichen. Die Öffnung der Direktwahlbüros am letzten Freitag vor der Wahl, 21.02.2025 bis 15 Uhr, entspricht auch dem letzten Tag zur Beantragung der Briefwahlunterlagen .Eine spätere Beantragung ist dann nur noch bei nachgewiesener plötzlich auftretender Erkrankung bis zum Wahltag, 15 Uhr, möglich.
• Briefwahlunterlagen nicht erhalten? - Wer bis zum 21. Februar nichts erhalten hat, kann sich kurzfristig Ersatzunterlagen ausstellen lassen. Dies ist möglich am Samstag, 22. Februar, zwischen 8 und 12 Uhr im Wahlbüro im Alten Rathaus in Arnsberg, Alter Markt 19, 59821 Arnsberg. Die roten Wahlbriefe mit den ausgefüllten Briefwahlunterlagen können im Inland unfrankiert in jeden Briefkasten der Deutschen Post eingeworfen werden, ebenso in die Briefkästen der Stadt Arnsberg an den ehemaligen Stadtbüros in Hüsten und Oeventrop, am Stadtbüro Neheim, am Rathausplatz 2 sowie am Alten Rathaus Arnsberg, Alter Markt 19. Auch die Direktwahlbüros (Stadtbüro Neheim und Altes Rathaus Arnsberg) nehmen die Wahlbriefe an.
• Rote Wahlbriefe werden auch im Direktwahlbüro angenommen Briefwähler müssen unbedingt darauf achten, den Wahlbriefumschlag rechtzeitig abzuschicken oder einzuwerfen. Berücksichtigt werden alle Wahlbriefe, die bis einschließlich Samstag, 22. Februar, postalisch bei der Stadt eingehen oder bis spätestens am Wahlsonntag um 18 Uhr in einen der Briefkästen der Stadt Arnsberg eingeworfen werden. Später zugegangene Wahlbriefe können nicht mehr berücksichtigt werden.
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