Oeventrop. FHS-Holztechnik aus Arnsberg bringt mehr inklusive Spielgeräte nach Deutschland: „Nach Großbritannien haben wir schon vor 15 Jahren ausgeliefert.“

Es dreht sich, wird schneller und schneller und dann kommt das Kribbeln im Bauch: Auf dem Spielplatz an der Oase in Oeventrop gibt es ein neues Spielgerät - und zwar ein ganz besonderes. Nämlich eines, das von Kinder als auch von Erwachsenen mit Handycap genutzt werden kann: ein Inklusionskarussell.

„Bei der letzten INO-Jahreshauptversammlung brachte Vereinsmitglied Angela Danne-Rasche die Idee eines Rollstuhlkarussells auf den Tisch. Schnell ging es in die Planung und Verwirklichung. Mit vereinten Kräften haben wir den Untergrund vorbereitet, die Stadt Arnsberg übernahm die Montage und die Verlegung der Auffangmatten. Letztendlich ist es eine schöne Gemeinschaftsarbeit vieler engagierter Menschen geworden“ sagt Eva Schönert, Sprecherin der Initiative für Oeventrop (INO).

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Ein Spielgerät von der Arnsberger Firma FHS-Holztechnik

Konstruiert und gebaut wurde das neue Spielgerät von der Arnsberger Firma FHS-Holztechnik. Sebastian Schulte, kaufmännischer Leiter des Unternehmens, kennt sich mit inklusiven Spielgeräten gut aus. „Seit rund fünfzehn Jahren liefern wir verschiedene Geräte, vorrangig nach Großbritannien“, sagt er. Dort gehörten Inklusionsgeräte auf den Spielplätzen zum gewohnten Stadtbild. „So langsam geht es nun auch in Deutschland los“, betont Schulte. Für das Arnsberger Unternehmens sei Inklusion das zentrale Thema in 2025. Man habe sich vor kurzem den Titel „Inkluvision“ schützen lassen.

Neu: Inklusionskarussell auf dem Spielplatz an der Oase in Oeventrop.
Neu: Das Inklusionskarussell auf dem Spielplatz an der Oase in Oeventrop. © WP | Privat

„Unsere inklusiven Spielgeräte sind so konzipiert, dass sie von allen Menschen genutzt werden können. Sie sind für Kinder mit körperlichen Einschränkungen, sensorischen Beeinträchtigungen oder mit Lust auf eine andere Spielweise. Gleichzeitig fördern diese Geräte soziale Interaktionen. So wird das gemeinsame Spiel zu einer Erfahrung, von der alle profitieren können“, meint Schulte.

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Auf dem Wasserspielplatz an der Arnsberger Promenade steht seit letztem Sommer übrigens ein weiteres barrierefreies Gerät: Das Spielschiff „Fynn“. Das 18 Meter lange und vier Meter breite Schiff findet großen Anklang und fördert das inklusive Spielen untereinander. „Auch das ist mittlerweile ein nachgefragtes Produkt aus unserer Inkluvisions-Palette.“

Spielschiff
Das Spielschiff „Fynn“ ist letzten Sommer auf dem Wasserspielplatz in Arnsberg installiert worden. © WP | Thora Meißner

Viele Menschen mit einem Handicap seien auf Assistenz angewiesen. Durch die einfache Bedienung des neuen Rollstuhlkarussells in Oeventrop sei es Menschen mit körperlichen Einschränkungen möglich, das Gerät auch ohne fremde Hilfe zu bedienen. „Das Karussell bietet den Menschen mit Handycap und deren Begleitern, die Möglichkeit, gemeinsam positive Erlebnisse zu genießen. So wird der Platz vor der Oase zum aktiven Treffpunkt aller Menschen“ sagt Eva Schönert.

Neu: Inklusionskarussell auf dem Spielplatz an der Oase in Oeventrop.
Das Inklusionskarussell verfügt über einen barrierefreien Zugang und wird ebenerdig verbaut. © WP | Privat

Mit dem Karussell der Firma FHS will die Oeventroper Initiative Menschen mit und ohne Handicap neue Erfahrungen und Begegnungsmöglichkeiten bieten. „Das Gerät wurde dankenswerter Weise vom Leader-Projekt gesponsert“, so Schönert. Es sei in verschiedenen Varianten erhältlich und kostet zwischen 11.000 bis 13. 000 Euro. Der deutsche Prototyp steht nun in Oeventrop. Es ist das ungebremste Modell und funktioniert etwas anders als ein übliches Rollstuhlkarussell. „Zwei oder drei weitere dieser Art sind aktuell von anderen Städten bestellt worden“, verrät Sebastian Schulte.

Neu: Inklusionskarussell auf dem Spielplatz an der Oase in Oeventrop.
Alle sichtbaren Metallteile sind aus Edelstahl, die Böden aus Alu-Riffelblech und die Sitzflächen aus Polyethylen. © WP | Privat

Zudem wurde an der Oase in Oeventrop noch eine Kommunikationstafel aufgestellt. „Diese besonderen Hinweisschilder ermöglichen Kindern, die eventuell nur geringe Deutschkenntnisse haben, mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen und sich zu verständigen“, erklärt Schönert. Auf den Bildern der Tafel sind verschiedene Situationen und Gefühle dargestellt.

Eine Kommunikationstafel
In Oeventrop ist vor kurzem eine Kommunikationstafel aufgestellt worden. Diese unterstützt kommunikationsbeeinträchtigte Menschen, damit sie sich besser verständigen können. © WP | Anja Jungvogel

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