Möhnesee/Neheim. „Pier 20“ am Möhnesee wird nach Winterpause als Café Extrablatt neu an Start gehen. Das sind die Pläne des neuen Geschäftsführers - er ist ein alter Bekannter in Neheim,
Nach sechs Jahren wird der Gastronom Peter Morgenbrodt das „Pier 20“ am Delecker Becken des Möhnesees an das Café Extrablatt verpachten. Ab 1. Januar 2025 übernimmt die Gastronomiekette das Ausflugslokal mit der Terrasse mit einzigartigem Blick auf den Möhnesee. Ursprünglich hatte Peter Morgenbrodt nur von einer längeren Winterpause gesprochen. Die Geschäftsführung am Standort soll künftig ein in Neheim alter Bekannter übernehmen: Peter Sachnik, der auch das R-Café in Neheim betreibt.
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Genau in dieser Winterpause konkretisierten sich offenbar Angebote des Café Extrablattes, die es schon vor der Winterpause gegeben haben soll. „Nach reiflicher Überlegung habe ich mich entschieden, diese Chance zu ergreifen“, teilt der Pier 20-Betreiber nun in den sozialen Medien mit. Für ihn sei klar gewesen, dass er das „Pier 20“ nur noch wenige Jahre betrieben hätte und auch eine familieninterne Nachfolge nicht in Sicht gewesen sei. Rückblickend spricht Peter Morgenbrodt von „sechs aufregenden, lehrreichen und unvergesslichen Jahren“. Der Neheimer Peter Sachnik spricht ebenfalls von einer Chance, „die man sich nicht entgehen lassen kann“.
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Die neuen Betreiber des Café Extrablattes, so teilt er mit, werden den Standort zwischen Staumauer und Delecker Brücke umfassend umbauen und erweitern. „Wir sind gespannt, wie sich das Pier 20 weiter entwickeln wird“, sagt er und bedankt sich bei Mitarbeitern und Kunden gleichermaßen. Gutscheine für das „Pier 20“ könnten nur ein Jahr nach einer Wiedereröffnung als Café Extrablatt eingelöst werden.
Peter Sachnik konkretisiert die Pläne für den Standort am Möhnesee. Am 7. Januar solle die neue Betreiber GmbH gegründet werden, deren Geschäfte er führen soll. Er stellt klar, dass es auf jeden Fall einen Umbau geben werde. „Wir müssen Strukturen schaffen“, sagt er. Und vor allem auch Atmosphäre: „Die muss so gut sein, dass die Leute nicht nur im Sommer kommen, sondern dass man auch in den Wintermonaten hin möchte“. So denkt Peter Sachnik an einen Wintergarten, aus dem heraus auch zu kalten Jahreszeiten und in dunkleren Monaten der Blick auf den Möhnesee genossen werden kann.
Der designierte Geschäftsführer rechnet mit einer Umbauphase von mehreren Monaten. Mit einer Öffnung sei im Mai oder Juni zu rechnen. Gespräche habe es auch schon mit dem Ruhrverband gegeben. Das „Extrablatt“ wird die Liegewiese unterhalb der Gastronomie ebenfalls mit betreiben müssen.
Im Oktober hatte der jetzige Inhaber und auch weiterhin Besitzer Peter Morgenbrodt die Winterpause noch erklärt: „In den Wintermonaten ist das gastronomische Geschäft am See wirklich schwer“, beschrieb er im „Soester Anzeiger“ die Idee, mit der auch der Belegschaft eine Pause gegönnt werden sollte. Da beschrieb er aber auch die Sorgen und die Probleme, Personal über die Winterpause wirtschaftlich zu beschäftigen oder aber es nach bei einer Winterschließung nicht zu verlieren oder wieder zu gewinnen.
Als die Nachricht von der Übergabe an das Café Extrablatt an den Festtagen die Runde in den sozialen Netzwerken machte, löste das eine Diskussion über die Qualität von Systemgastronomie und Sorge um einen Qualitätsverlust des Angebots an diesem Standort aus. „Da Qualität und eine individuelle Küche ihren Preis haben und immer weniger Menschen bereit sind, diesen zu zahlen, gewinnen Systemgastronomen zunehmend an Einfluss“, meint der Neheimer Jens Steinberg. Zudem, so wird diskutiert, sei es auch nicht mehr leicht, qualifizierte Gastronomen zu finden. Sebastian Wanders, selbst zu Beginn Geschäftsführer im Heiter&Herrlich in Neheim, verweist zudem auf das Problem des Fachkräftemangels.
Diese Sorgen macht sich Peter Sachnik nicht. Er würde aktuell eine gute Bewerbersituation bei der Suche nach Mitarbeitern im R-Café feststellen. Auch die Qualitätsdiskussion kann er nicht nachvollziehen: „Unsere Läden sind voll und überall stark nachgefragt“, sagt er, „um die Qualität muss sich im Extrablatt am Möhnesee niemand Sorgen machen“.