Arnsberg. Die Technischen Dienste Arnsberg entwickeln ein umfassendes Maßnahmenpaket für mehr Sauberkeit und Pflege im öffentlichen Raum.

Im besten Falle würde Lea Weber gerne für ein großes Umdenken sorgen. Seit drei Monaten arbeitet sie bei den Technischen Diensten in Arnsberg und soll Bürgerinnen und Bürger von Jung bis Alt für richtige Abfallentsorgung sensibilisieren. Die junge Frau steht im Rahmen einer neuen Strategie für mehr Sauberkeit und Pflege im öffentlichen Raum für Kommunikation und Beratung. Wo sie nicht überzeugen kann, soll zu härteren Maßnahmen gegriffen werden. „Es geht auch um mehr Sanktionen und Kontrolle“, sagt Karl Sold. Er ist Leiter des Bereiches Abfallwirtschaft.

Abfallentsorgung Arnsberg
Neue Strategie der Technischen Dienste Arnsberg für eine saubere Stadt: Lea Weber präsentiert eines der Schilder. © WP | Martin Haselhorst

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Die Technischen Dienste haben sich selbst auf den Prüfstand gestellt. „Wir haben unsere Strukturen und Prozesse untersucht“, sagt Marco van Putten, Leiter der Technischen Dienste. Interne Abläufe wurden geändert und Handlungsfelder erkannt. So soll mehr kommuniziert, mehr kontrolliert und auch sanktioniert, mehr und effiziente und moderne Technik eingesetzt und noch mehr Abfallbehälter aufgestellt werden. „Sauberkeit und Vermüllung sind bei jedem Bürgergespräch ein Topthema“, weiß Bürgermeister Ralf Bittner. Er begrüßt, dass nun „intelligente Lösungen“ entwickelt wurden, um insbesondere im Jubiläumsjahr die Stadt Arnsberg unter Berücksichtigung der Ressourcen im besten Licht zu zeigen.

Erst einmal wird es im Guten probiert. Verschiedene Varianten an Schildern sollen Schmutzfinken und wilde Müllentsorger „abschrecken“. Flyer und Beratungen sollen aufklären. Doch wenn das alles nicht hilft, setzen die Technischen Dienste auch auf die harte Tour. „Unsere Mitarbeiter sind angewiesen, bei wilden Müllkippen nach Hinweisen nach den Verursachern zu suchen“, sagt Karl Sold. Und dann soll auch mit Ordnungsgeldern sanktioniert werden.

An Möglichkeiten, seinen Müll „ganz sauber“ zu entsorgen, soll es in Arnsberg an keiner Stelle fehlen. Vor allem sollen die 800 Müllbehälter in der Stadt nicht mehr überlaufen. Sie werden mit Chips ausgestattet, mit deren Hilfe die Mitarbeiter über eine App den Füllstand der Behälter jederzeit überprüfen können. So kann dann rechtzeitig reagiert werden. „Perspektivisch ist auch an den Einsatz von Robotern und Automatisierungen mit Künstlicher Intelligenz zu denken“, so Marco van Putten, „hier wollen wir aber erst einmal schauen, was sich anderswo bewährt.“

Abfallentsorgung Arnsberg
Bei der Pflege von Grünflächen setzt Ralf Schmidt auf Blühwiesen. Bürger sollen über das Konzept informiert werden. © WP | Martin Haselhorst

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Zu einem gepflegten öffentlichen Raum gehören auch die Grünflächen der Stadt. 2,5 Millionen Quadratmeter haben die Technischen Dienste da zu betreuen. Ralf Schmidt, zuständig für diese Flächen, erklärt den hier eingeschlagenen Weg. „Wir setzen auf naturnahe Pflege“, sagt er. Blühwiesen bräuchten nur zwei Maaten pro Jahr. Info-Schilder sollen das Konzept den Bürgern erklären. Eine neue Schneidemaschine soll das Mähen bei allen Witterungen erlauben, so dass die Maat auch verlässlich stattfinden kann.

Das Mähen der normalen Rasenflächen - bis zu zwölf Mal im Jahr - soll künftig extern vergeben werden. Dadurch sollen auch personelle Ressourcen frei werden, um eine „schnelle Eingreiftruppe“ für Pflege und Sauberkeit loszusenden, sobald Beschwerden über die Melde App der Stadt eingehen. Für Aufmerksamkeit im Stadtbild werden drei besondere Gespanne sorgen. Drei Minijobber sollen mit Holz-E-Bikes plus Holz-Anhänger unterwegs sein und sich auch an Wochenenden um Neheim und den Bereich Altstadt/Schlossberg kümmern. Die Gespanne sollen mit den Namen „R(h)eingold“ (Neheim) sowie Pflanz Rapid I und II (Arnsberg) auf Tour gehen.

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Mit diesem Gespann sollen künftig drei Mini-Jobber in der Stadt unterwegs sein. © WP | Martin Haselhorst

Prävention aber soll viel Arbeit ersparen. Lea Weber will sensibilisieren. Sie startet unter anderem ein Pilotprojekt mit zehn Schulen und geht auch auf Kindergärten zu. So könne die richtige Einstellung zum Thema Abfall und Müll früh ausgebildet werden. Zu verhindern ist dieser aber wohl nicht: Rund 270 Tonnen Abfall werden im Jahr im öffentlichen Raum gesammelt und müssen für 650.000 Euro entsorgt werden. „Ein bis zwei Mal die Woche werden uns wilde Müllkippen gemeldet“, ärgert sich Betriebsleiter Marco van Putten.

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Marco van Putten auf dem neuen Mäher für die Blühwiesen. © WP | Martin Haselhorst

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