Sundern. Das Fest für den Heiligen Johannes Evangelist wird diesmal von der Gemeinde organisiert. Und die will bewusst mit einigen Traditionen brechen.
Der Heilige Johannes Evangelist ist in Sundern allgegenwärtig. Er ist auf dem Wappen der Stadt zu sehen, er ist Namensgeber der katholischen Gemeinde im Stadtzentrum und seine Statue steht auf der Brücke über der Röhr. „Johannes ist Pfarrpatron der Kirche und Stadtpatron von Sundern“, erklärt Pfarrer Stefan Siebert. Jedes Jahr am 27. Dezember wird in Sundern das Patronatsfest gefeiert. Immer im Wechsel sind die Stadtverwaltung und die Gemeinde für die Organisation des Festes verantwortlich.
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In diesem Jahr ist die Gemeinde an der Reihe und die wagt ganz bewusst neue Wege. „Wir brechen mit der alten Tradition und veranstalten das Patronatsfest nicht wie sonst üblich im Johanneshaus“, betont Pfarrer Siebert. Man nehme das sinkende Interesse der vergangenen Jahre zum Anlass, etwas Neues zu versuchen. „Wir möchten uns öffnen für alle Menschen in Sundern - egal aus welchem Ort sie kommen, denn zuletzt war nur ein kleiner Kreis von Bürgerinnen und Bürgern zu dem Festakt im Johanneshaus eingeladen worden. Das Patronatsfest ist aber aus unserer Sicht eine Veranstaltung, die nicht nur einer bestimmten Gruppe vorbehalten sein sollte“, gibt das Organisationsteam um Petra Blome und Barbara Maas von der Kfd sowie Renate Schmidt und Christina Pulvirenti aus dem Pfarrgemeinderat Christkönig/St. Johannes zu bedenken. Man habe das Gefühl, dass sich einige Sunderner dadurch auch irgendwie ausgegrenzt gefühlt hätten.
Die anderen, neuen Wege, die die Gemeinde gehen möchte, sehen konkret wie folgt aus. „Wir starten um 18 Uhr mit einer Eucharistiefeier in der Johanneskirche. Zugleich läuten wir damit das Heilige Jahr ein, das alle 25 Jahre stattfindet und im kommenden Jahr unter dem Leitwort ‚Pilger der Hoffnung‘ steht“, sagt Pfarrer Siebert. „Im Anschluss an die Eucharistiefeier findet dann ein lockeres Treffen draußen auf dem Platz hinter der Kirche statt. Es gibt Bratwurst, Glühwein, Punsch und andere antialkoholische Getränke“, erklärt Petra Blome. „Eine Feuerschale sorgt für Wärme und wir bauen auch ein Zelt auf, damit man bei Bedarf etwas besser gegen Wind und Wetter geschützt ist“, weiß Barbara Maas zu berichten.
Unterstützung von den Schützen
„Für die Feier draußen bekommen wir vom Allendorfer Weihnachtsmarkt-Team eine Bude zur Verfügung gestellt. Dort werden Speisen und Getränke ausgegeben“, so Christina Pulvirenti. Unterstützung gibt es auch von den Schützen aus Sundern. „Wir dürfen ihre Stehtische für das lockere Zusammensein hinter der Kirche nutzen“, freut sich Renate Schmidt.
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Bürgermeister Klaus-Rainer Willeke, Ortsvorsteher Georg Te Pass, Mitglieder des Stadtrates sowie Vertreterinnen und Vertreter der Fraktionen haben bereits ihr Kommen zugesagt, wie Pfarrer Stefan Siebert andeutet. „Wir gestalten das Patronatsfest so, um ein neues Bewusstsein zu schaffen.“ Und Petra Blome unterstreicht: „Mit der ungezwungenen, lockeren Atmosphäre sollen auch bewusst jüngere Gemeindemitglieder, ganze Familien angesprochen werden.“ Man wolle den Dialog suchen und mit den Menschen bei Bratwurst und Glühwein ins Gespräch kommen und über Gott und die Welt sprechen.
Stefan Siebert weiß, dass das Datum durchaus eine Herausforderung darstellt. „Nach Heiligabend und den beiden Weihnachtsfeiertagen die Menschen zu solch einem Treffen in und an der Kirche einzuladen, ist schwierig. Aber vielleicht können wir alle zusammen sozusagen den dritten Weihnachtsfeiertag begehen.“ Logistik und Planung sind in diesen Tagen ebenfalls herausfordernd, wie Christina Pulvirenti deutlich macht: „Jeder hat normal schon vor Weihnachten viel zu tun, deswegen musste mit den Vorbereitungen weit vorher angefangen werden.“ Renate Schmidt erklärt: „Bei uns stand auch mal zwischendurch die Frage im Raum, ob wir das Patronatsfest nicht mit Abstand zu Weihnachten an einem anderen Tag stattfinden lassen. Doch diese Idee haben wir wieder schnell verworfen. Der 27. Dezember ist der Tag des Heiligen Johannes und deswegen findet auch an diesem Tag das Patronatsfest statt.“
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Pfarrer Stefan Siebert hofft, dass man einen weiteren Bedeutungsverlust des Stadt- und Pfarrpatrons in Sundern durch diese neue Herangehensweise verhindern kann. „Wir organisieren das Fest für alle Menschen - ganz bewusst auch interreligiös. Kollege Martin Vogt nimmt mit den evangelischen Christen an der Feier teil. Und auch Menschen anderer Konfessionen sowie Konfessionslose aus dem gesamten Stadtgebiet sind herzlich eingeladen. Ein fester Bestandteil in diesem Gottesdienst ist das Gebet für die Stadt Sundern, das alle gesellschaftlichen Bereiche in den Blick nimmt.“
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