Arnsberg. Vorschlag gegen Vorschlag: Aktives Neheim möchte Fontänenfeld auf Neheimer Markt, die Verwaltung hat andere Ideen. So lief der Ausschuss.
Das Ziel ist gleich. Sowohl Aktives Neheim als auch die Verwaltung wünschen sich eine attraktive Umgestaltung des Neheimer Marktplatzes und seines Umfeldes. Jetzt stehen der Politik zwei unterschiedliche Vorschläge zur Wahl - jetzt wurde im Bezirks- und im Planungsausschuss diskutiert. Das Aktive Neheim fühlt sich mit seinem Vorschlag nicht ausreichend ernstgenommen.
Weniger strittig ist die Konzeption zur Gestaltung des Domumfelds entlang der Hauptstraße. „Die Umgestaltung der Fläche würde enorm zur Attraktivitätssteigerung der Innenstadt beitragen“, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Maßgebliches Ziel ist, dass hier attraktive Spielangebote für Kinder (Trampoline) geschaffen werden. Die Konzeption wurde mit der Kirchengemeinde und der Verwaltung abgestimmt. Blühflächen, Spielangebote und Schaffung von Sitzmöglichkeiten sollen am Ende rund 270.000 Euro kosten, finanziert aus Ermächtigungen aus dem Haushalt und einer zweckbezogenen Spende in Höhe von 160.000 Euro.
In der Verwaltungsvorlage werden für den Marktplatz beide Varianten benannt. Das Aktive Neheim hatte bereits vor einigen Tagen seine konkretisierte Idee eines Fontänenfeldes mit 30 Düsen auf einer Fläche von 6x10 Metern mit integrierter LED-Beleuchtung vorgestellt. Eine vom Aktiven Neheim vorgelegte Kostenrechnung belief sich auf 335.000 Euro. Die Verwaltung verweist nun darauf, dass da noch 150.000 Euro für Bauleistungen hinzu kommen würden.
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Die von der Verwaltung entwickelte Variante für den Markt ist ein ganzes Maßnahmenbündel. Der Stadt schwebt vor, eine 250 Quadratmeter Fläche mit 3D-Straßenmalerei (Streetart) versehen zu lassen. Ein Balancierbalken von nur 30 Zentimeter Höhe darüber - das als Beispiel - würde keinen auf dem Markt aufgrund anderer Nutzungen nicht möglichen Fallschutzboden benötigen, sei aber dennoch „hoch attraktiv“, weil die Illusionsmalerei darunter eine Höhe von 1,50 Meter suggerieren würde. Die Verwaltung spricht von einem „reizvollen Spielpunkt“, an dem „Akteure und Betrachter selbst Teil des Kunstwerkes werden“. Der Handlungsempfehlung „Integration von Wasser“ zum Innenstadtkonzept Neheim will die Verwaltung durch den Einbau von „Nebelduschen“ am Neheimer Markt gerecht werden. Unter Hochdruck und minimalem Wassereinsatz wird hier Nebel versprüht, der Erfrischung an heißen Tagen bringen und auch ein interessanter Spielpunkt für Kinder sein könnte. „Hierzu würden wir noch ein Konzept entwickeln“, so Ralf Schmidt von der Verwaltung.
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Eine Kostengegenüberstellung in der Verwaltungsvorlage sieht Investitionssummen von 60.000 Euro für die Verwaltungsidee und 485.000 Euro für die Idee des Aktiven Neheims vor. Als Summe jährlicher Belastungen (Betrieb, Wartung, Abschreibung) werden 13.545 Euro einer Summe von 42.180 Euro gegenübergestellt. Sollten 285.000 Euro durch Drittmittel bei der Fontänen-Variante getragen werden, blieben als jährliche Kosten „nur“ 23.420 Euro. Herbert Scheidt vom Aktiven Neheim konnte diese Rechnung - insbesondere auf Bezug der Abschreibungen - in der Ausschusssitzung nicht nachvollziehen, weil bei der Kostengegenüberstellung sowohl Anschaffungsgesamtkosten als auch Abschreibungen aufgeführt wurden.
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Das Thema wird politisch brisant. Auch deshalb, weil aus dem Aktiven Neheim zu hören ist, dass man seinen Vorschlag nicht ernstgenommen betrachtet sieht. Vor einer politischen Entscheidung, so wünscht sich Aktives Neheim, seien auch die angesetzten Tiefbaukosten für das Fontänenfeld zunächst einmal kritisch in Frage zu stellen. Seit Beginn des Prozesses Innenstadtkonzept, so hört man, sieht sich das Aktive Neheim offenbar nicht mitgenommen. Mehrfach hatten Vorsitzender Herbert Scheidt und Citymanager Conny Buchheister darauf hingewiesen, dass die Händlervereinigung mehr eingebunden wird. „Wir hätten uns gewünscht, dass wir hier etwas gemeinsam entwickelt hätten“, kritisierte Scheidt im Ausschuss. Im Vorfeld wurde die Dringlichkeit von Maßnahmen betont. „Wir haben jetzt die Chance, die Einkaufsstadt attraktiver zu machen“, sagte Conny Buchheister kürzlich, „und dieser Schuss muss jetzt auch sitzen.“ Im Ausschuss wiederholte Aktives Neheim seine Ankündigung, 50.000 Euro zum Fontänen-Projekt über Sponsoren zusteuern zu wollen.
Aus der vorgestellten Verwaltungssicht ließen sich die Maßnahmen im Dom-Umfeld und die Fontänen-Idee aus finanziellen Gründen nicht gemeinsam umsetzen. Insgesamt stünden maximal 480.000 Euro bereit. Neheims Bezirksausschuss-Vorsitzende Klaus Humpe (CDU) begrüßte es erst einmal, dass die Politik zwei Möglichkeiten habe. Planungsausschuss-Vorsitzender Christoph Schmidt (CDU) sprach von „guten unterschiedlichen Ansätzen“. Man müsse sich nun zusammensetzen, „um diese zusammenzubringen“.
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