Arnsberg. Über 80 Gäste reisen gemeinsam ins historische Mittelalter: Ein Festmahl im Knappensaal spricht Jung und Alt in diesem authentischen Ambiente an.
Ein Hauch von Geschichte in den alten Gemäuern der Schlossruine Arnsberg, wo der Knappensaal für einen besonderen Abend seine Tore öffnete. Über 80 Gäste nahmen am Samstagabend an der mittelalterlichen Veranstaltung teil, die mit einem mehrgängigen Festmahl, authentischem Ambiente und Unterhaltung wie zu Zeiten der Ritter und Knappen aufwartete.
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Um 18.30 Uhr öffnete der „Truchsess Stefanus“, alias Kai Hetzel, das Gittertor des wohlig warmen Knappensaals und begrüßte die Gäste persönlich. Gleich nach dem Ablegen ihrer Garderobe wurden die Besucher mit passenden Kleidungsstücken aus der damaligen Zeit ausgestattet. Die Damen erhielten wundervollen Kopfschmuck, während die Herren sich ein authentisches Gewand umlegen durften.
Stilvolle Öllampen auf den mittelalterlich gedeckten Tischen
Liebevoll halfen die Schankdamen beim Einkleiden und sorgten dafür, dass sich alle Gäste in ihre neuen Rollen einfühlen konnten. Anschließend wurden die Gäste zu ihren bereits eingedeckten Sitzplätzen geführt.
Auf den Tischen brannten stilvolle Öllampen, die ein warmes Licht spendeten. Jeder Platz war mit Stoffservietten, einem rustikalen Teller und einem kunstvoll gearbeiteten Messer gedeckt. Löffel und Gabel suchte man jedoch vergebens – schließlich galt es, die Mahlzeit wie in mittelalterlichen Zeiten zu genießen. Was im Laufe des Abends noch für Gelächter sorgte.
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„Truchsess Stefanus“ begrüßte seine Gäste mit einer Ansprache, die der mittelalterlichen Zeit angemessen war, und leitete damit einen Abend ein, der Geschichte lebendig werden ließ.
Für das leibliche Wohl sorgte Koch Peter Henzel von der Kochschule Ruhrgebiet, der die Gruppe seit über zehn Jahren begleitet. Das Menü war eine kulinarische Reise in die Vergangenheit: Es begann mit schmackhaftem, frisch gebackenem Brot und würzigem Schmalz, gefolgt von einer herzhaften lombardischen Gemüsesuppe. Als Hauptgang wurden saftige Hähnchenkeulen und als Highlight ein Spanferkelbraten mit Sauerkraut serviert.
Das Besteck bestand – wie schon erwähnt – ausschließlich aus einem Messer. Dieses nutzten die Gäste, um kleine Stücke abzuschneiden, während der Rest stilecht mit den Fingern gegessen wurde.
Schauspielgruppe entstand vor rund zwanzig Jahren
Zwischen den einzelnen Gängen ertönten stimmungsvolle Trink- und Liebeslieder, die das mittelalterliche Flair noch lebendiger machten. Mitunter konnten die Texte auch recht deftig werden, was für so manchen Lacher unter den Gästen sorgte. Vorgetragen wurden die Lieder von „Stefanus“, der dabei musikalisch vom Barden „Seamus“, alias Volker Notizia (44), begleitet wurde. Gemeinsam schufen sie eine unterhaltsame Atmosphäre, die den Abend unvergesslich machte.
Einige Gäste nutzten die kurzen Pausen zwischen den Gängen, um sich persönlich bei Truchsess Stefanus und dem Barden Seamus für die Gesangs-Darbietung zu bedanken, die ihnen Gänsehaut bescherte. Ihre Dankbarkeit wurde mit einem Lächeln und herzlichen Worten ausgedrückt, und so trugen diese Momente zusätzlich zur besonderen Atmosphäre des Abends bei.
Die Schauspielgruppe entstand vor rund zwanzig Jahren – aus einer Schnapsidee heraus. Gründer und Inhaber Ralf Schmidt suchte damals über eine Anzeige in einer mittelalterlichen Zeitung nach Darstellern für sein Vorhaben. Unter den Interessenten war Kai Hetzel, der später als Zeremonienmeister „Stefanus“ bekannt werden sollte. Die beiden trafen sich daraufhin auf das ein oder andere kühle Getränk – der Beginn einer erfolgreichen Zusammenarbeit und einer außergewöhnlichen Idee. „Other Ages Dinner & Events“ wurde geboren.
Der Fokus der Gruppe, die sich nach so vielen Jahren gerne als Familie beschreibt, liegt auf mittelalterlichen Dinner-Events und Rittermahlen. Inzwischen haben sie ihr Repertoire erweitert und bieten auch Mittelalterhochzeiten an.
Für Ralf Schmidt ist eine erstklassige Planung und Durchführung daher unerlässlich.