Sundern. Warum der Sunderner Verein „Merlierettung Sorpesee“ im November einen wichtigen Termin in Düsseldorf hat - und was Gründerin Marion Rocholl dazu sagt.
Als die Mail aus Düsseldorf im Posteingang lag, konnte Marion Rocholl es zunächst kaum glauben: „Büro der Tierschutzbeauftragten des Landes Nordrhein-Westfalen“ lautete der Absender. Nach dem Öffnen und beim Lesen schlug das Erstaunen dann in pure Freude um: „Sehr geehrte Frau Rocholl, sehr geehrter Herr Rocholl, herzlichen Dank für Ihre Bewerbung und Ihr Interesse am Tierschutzpreis Nordrhein-Westfalen 2024“, hieß es da - und dann hielt Marion den Atem an: „Bei der sorgfältigen Prüfung der Unterlagen aller Bewerberinnen und Bewerber hat die Jury festgestellt, dass Ihre Bewerbung zu den besten Bewerbungen dieses Jahres gehört. Ich freue mich daher Ihnen mitteilen zu können, dass der Verein Meerlierettung bei der Preisverleihung berücksichtigt wird.“ „Ich bin aus allen Wolken gefallen - damit hatte ich gar nicht gerechnet“, erzählt die engagierte Tierschützerin, die mit ihrer Familie seit 2019 in Langscheid lebt.
Apropos Familie - neben Ehemann Marcel und den drei Kindern gehören dazu - im Durchschnitt - auch mehr als 40 Meerschweinchen. Seit einigen Jahren kümmern sich Marion und Marcel um kleine Nager, die keine große Lobby haben, wenn es darum geht, sich für ihren Schutz stark zu machen. Und jetzt das: „Wir freuen uns mega, dafür haben wir so gekämpft“, beschreibt Marion ihre Gefühle. Neben dem Prestige, ihre Schützlinge endlich in den Fokus des Tierschutzes zu rücken, ist der Preis auch mit einer Finanzspritze verbunden. Wie viel Geld es genau sein wird, wissen die Rocholls noch nicht. „Es wird mehrere Gewinner sowie Sonderauszeichnungen geben, um das herausragende Engagement für das Wohlergehen von Tieren zu würdigen und sichtbar zu machen“, schreibt die Sprecherin des Ministeriums.
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Die Preisverleihung findet am 11. November ab 11 Uhr während einer Feierstunde in den Räumlichkeiten des Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW in Düsseldorf statt. Besuch aus der Landeshauptstadt haben die Meerlie-Schützer bereits diese Woche; dann wird ein Video gedreht, das dann während der Veranstaltung und auf Social-Media-Kanälen zu sehen ist. „Dauert zwei bis drei Stunden - für 90 Sekunden“, meint Marion Rocholl augenzwinkernd - dabei hat sie im Moment eigentlich gar keine Zeit: Die Meerlierettung zieht zum 1. Dezember um.
Umzug nach Hachen
„Nach Hachen“, klärt die 37-Jährige auf - und ergänzt: „In der Zwischenzeit werden nur Begleitschweinchen oder ehemalige Vermittlungen von uns aufgenommen.“ Die Urlaubsbetreuung laufe bis Ende Oktober wie gewohnt weiter, ab November gebe es eine Betreuungspause. „Am 15. Dezember 2024 starten wir dann wieder“, so Marion und Marcel - mit einigen Veränderungen: Die Meerlierettung habe sich sehr gut etabliert und der Arbeitsaufwand sei sehr groß geworden, deswegen möchten die beiden künftig so agieren, dass ihr Privatleben und das Ehrenamt vereinbar bleiben. Mehr dazu auf der Homepage des Vereins www.meerlierettung.de/
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Stichwort Verein: Seit August 2022 führen sie und ihr Mann ihr Projekt als gemeinnützigen, nicht eingetragenen Verein (n.e.V.). „Von der Handhabe her war das einfacher“, erläutert Marion diesen Schritt. Nach dem Umzug der Familie von Menden nach Sundern im Jahr 2019 hatte das Paar die Tiere zunächst in einer privat geführten Notstation betreut. Inzwischen ist die „Meerlierettung“ gemeinnützige Notstation & Urlaubsbetreuung für Meerschweinchen in Sundern, übernimmt außerdem die Vermittlung von Begleitschweinchen. Ein harter Job: 400 Kilogramm Altstreu im Monat, 70 Kilogramm Frischfutter je Woche - allein diese Zahlen zeigen, wie anstrengend - auch körperlich - die Verpflegung der Tiere ist - und teuer ist es obendrein: „Ich verdiene mit der Notstation kein Geld“, so die Sundernerin, „ganz im Gegenteil, ich zahle drauf.“ Wer helfen und/oder Mitglied im Verein werden möchte, findet ein Antragsformular auf der o.g. Webseite.
Doch jetzt heißt es erst einmal - Vorfreude ist die schönste Freude: Am 11. November gibt es in Düsseldorf endlich die Belohnung für jahrelanges „Meerschweinchen-Engagement“.