Arnsberg. Redakteur Eric Claßen zur Aggression gegenüber medizinischem Personal und Rettungskräften im Klinikum Hochsauerland

Es sind Szenen und Schilderungen, die einen den Kopf schütteln lassen. Ja, es macht mich regelrecht wütend, wenn ich erfahre, dass auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Notaufnahme im Hüstener Karolinen-Hospital angegriffen und beleidigt werden. Denn es ist nur ein Beispiel für viele solche Fälle im Land - täglich! Ich habe Verständnis dafür, dass sich Angehörige von Kranken oder Verletzten bisweilen in einer psychischen Ausnahmesituation befinden. Lange Wartezeiten finden die wenigstens von uns toll, aber das gibt niemandem das Recht, sich wie ein Berserker aufzuführen. Das Einschüchtern von medizinischem Personal, um eher an die Reihe zu kommen, ist ein absolutes No Go.

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Besonders traurig macht mich aber der Umstand, dass die Mitarbeiter der Klinik nun an Deeskalationstrainings teilnehmen müssen, um für solche Situationen gewappnet zu sein. Es ist gut, dass die Klinik ihren Mitarbeitern helfen will, aber es wäre noch wichtiger, wenn es in der Gesellschaft ein Umdenken geben würde und man sich wieder respektvoller verhält. Dann müsste es solche Angebote gar nicht erst geben. Das gilt übrigens auch für den Umgang mit Rettungskräften und Polizisten draußen auf der Straße. Denn dort gibt es auch seit Jahren immer drastischere Vorfälle. Angriffe, Übergriffe und Beleidigungen sollten von den Behörden konsequenter verfolgt und geahndet werden. Am besten wäre es jedoch, wenn die Menschen von sich aus darauf verzichten und endlich wieder anfangen, sich wie soziale Wesen in unserer Gesellschaft zu benehmen. Ansonsten benötigen die Helfer immer mehr Schutz!