Niedereimer. Die neue Königin erinnert sich an den magischen Moment der Krönung und blickt auf ein spannendes Schützenjahr mit ihrem Hofstaat.
Wolfgang Becker
Niedereimer. Christiane „Chrissi“ Hoffmann ist Schützenkönigin der St. Stephanus-Bruderschaft und hat sich für den Titel WP-Königin beworben. Die medizinische Fachangestellte in der Gemeinschaftspraxis Oeventrop, ist keine Unbekannte im Schützenwesen. Schon als kleines Mädchen nahm sie an Schützenfesten teil und atmete zum ersten Mal „Königsluft“, als sie 1991/92 Jungschützenkönigin beim Bürgerschützenbund Menden wurde.
Seit 2010 ist sie mit den Stephanus-Schützen in Niedereimer verbunden und hat seitdem nur ein einziges Vogelschießen verpasst. Mit ihrem Lebensgefährten Michael Krass, ist sie ein fester Bestandteil der Schützentradition Ninives. Die Krönung zu Niedereimers Schützenkönigin hat allerdings eine Vorgeschichte. Bereits im Vorjahr habe ihr die damalige Regentin Jette Bienstein einen „Kronendeal“ angeboten: Sie wolle die Krone persönlich an Chrissi weitergeben, falls Michael den Vogel abschießt.
Doch neben dem geplanten entscheidenden Treffer gab es noch ein Hindernis: Ohne Fahnenstange im eigenen Garten gab es kein grünes Licht für die Königswürde – eine alte Tradition im Dorf. Nachdem die Stange rechtzeitig vor dem Schützenfest 2024 aufgestellt war, konnte Michael Krass unbesorgt mitschießen. Als er dann mit dem 103. Schuss den Vogel aus dem Kugelfang holte, war Chrissi total überrascht, denn damit hatte sie nicht mehr gerechnet. „Ich hatte dem Vogel sogar den Rücken zugekehrt“, erinnert sich Christiane Hoffmann, „doch plötzlich jubelte die Masse und als ich mich umdrehte, war kein Vogel mehr da und Michael thronte auf den Schultern seiner Schützenbrüder.“ Der Moment sei voller Emotionen gewesen, nicht nur bei ihr, sondern auch im Publikum, wo Tränen der Freude flossen.
Neben ihrem Engagement im Schützenwesen ist Christiane Hoffmann auch beruflich und privat vielseitig aktiv. Als Mitglied des Verbands medizinischer Fachberufe setzt sie sich leidenschaftlich für die Belange ihres Berufsstandes ein und kämpft gegen den Fachkräftemangel, etwa durch Aktionen wie einem Streik auf dem Neumarkt vor der Landtagswahl 2022.
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Ihre größte private Leidenschaft sei jedoch der „Line Dance“, ein Hobby, das sie seit 2017 beim TV Arnsberg betreibt. Zu Chart-Hits werden Schrittkombinationen aus Cha-Cha, Rumba, Salsa und anderen modernen Tänzen in Reihen getanzt. Neben ihrer Begeisterung für „Line Dance“ genießt sie auch Nordic-Walking in der Natur, besonders in ihrer „zweiten Heimat“, der Nordsee.
Nach dem Titel als Schützenkönigin in Niedereimer hat Chrissi Hoffmann jetzt ein weiteres Ziel ins Auge gefasst: Sie möchte WP-Königin 2024 werden. Dabei steht für sie nicht nur der persönliche Triumph im Vordergrund. „Ich möchte den Titel nicht allein für mich holen“, betont sie, „sondern meinem Hofstaat etwas zurückgeben.“
Ihr Hofstaat habe sie in jeder Situation tatkräftig unterstützt, sei es durch Spontanität, Kreativität oder vollem Einsatz bei anderen Schützenfestbesuchen. „Es war ein unfassbar schöner Augenblick, als ich die Krone bekam“, blickt Chrissi auf diesen emotionalen Moment im Juli zurück. Nun genießt sie ihr Königsjahr in vollen Zügen – und hofft, mit dem Titel WP-Königin 2024 noch einen weiteren Meilenstein zu erreichen.
Denn mit ihrer Authentizität, ihrem Engagement und ihrer tiefen Verbundenheit zu Tradition und Gemeinschaft hat Christiane Hoffmann bereits viele Herzen erobert. Ob in der Schützenbruderschaft, beim „Line Dance“ oder in ihrem beruflichen Umfeld – Chrissi ist eine Königin, die sowohl privat als auch beruflich Verantwortung übernimmt und diese mit Leidenschaft lebt. Für die St. Stephanus-Bruderschaft ist sie mehr als nur eine Schützenkönigin: Sie ist eine echte Persönlichkeit, die das Vereinsleben mit viel Herzblut prägt.