Neheim. Ex-Luxuslärm-Sängerin Jini Meyer wohnt im Sauerland. Hier erzählt sie von ihren neuen Plänen - und warum sie regelmäßig in Neheim zu Gast ist.
Du machst Musik in einer Schülerband und willst später einmal Geld mit deiner Leidenschaft verdienen, weißt aber nicht wie das klappen soll? Du bist Sängerin, hast aber keine Ahnung, wie du dich auf der Bühne richtig verhalten musst, dass es beim Publikum gut ankommt? Wer sich mit diesen Fragen beschäftigt, hat die Möglichkeit am 7. Dezember Hilfe in Neheim zu bekommen. Dort findet von 14 bis 16.30 Uhr ein Workshop mit der Popsängerin Jini Meyer statt.
Auch interessant
Jini Meyer war jahrelang die Frontfrau der Band Luxuslärm. Ihren Durchbruch feierte die deutsche Kombo mit „1000 Kilometer bis zum Meer“ und „Leb deine Träume“. Im Laufe derZeit hatte die Gruppe rund 1000 Auftritte, darunter auch Tourneen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Doch angefangen haben Jini Meyer und ihre Kollegen ganz klein. „Ich habe ganz klassisch in einer Schulband gestartet“, erklärt die 41-Jährige Sängerin. Später studierte sie Rock- und Popgesang an der Academy of Pop Music im niederländischen Enschede und war u.a. Vocalcoach für die TV-Formate „Popstars“ und „Unser Song“. Mit ihrem Soloalbum erreichte sie Platz 25 der deutschen Albumcharts.
Jini Meyer wurde 1983 in Lüdenschscheid geboren, hat später in Halver und Letmathe gewohnt und kennt daher auch das Sauerland. „Ich bin öfter mal in Neheim, gehe hier gerne shoppen und habe auch in der Langen Wende meine Tättowiererin“, erzählt die Sängerin. Zu Beginn ihrer musikalischen Karriere hätte sie sich gewünscht, von jemandem an die Hand genommen zu werden, der ihr geholfen hätte. „Ich bin ohne Vorkenntnisse auf die Bühne gegangen und musste meine Erfahrungen sammeln. Umso glücklicher bin ich, dass ich jetzt dem Nachwuchs Tipps geben kann, was man machen sollte und wovon man besser die Finger lässt“, berichtet Meyer, die mittlerweile in Hagen wohnt und in Iserlohn Platten aufnimmt.
Auch interessant
„Authentisch zu sein, ist das allerwichtigste. Aber der Nachwuchs sollte auch nicht zu viel auf andere hören. Man kann sich natürlich immer etwas von Auftritten anderer Künstler abgucken. Aber letztlich muss man bei sich selbst bleiben auf der Bühne“, so Jini Meyer. In dem zweieinhalbstündigen Workshop im Dezember wolle sie nachhaltig arbeiten. Deswegen sei die Gruppe der Aktiven an diesem Tag auch auf fünf Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrenzt. „Wir haben nicht so viel Zeit, aber die wollen wir intensiv nutzen. Viele junge Künstlerinnen und Künstler fragen mich immer, wie man sich auf der Bühne richtig bewegt, was man sagt und wie man sich korrekt verhält, dass der Auftritt ein stimmiges Bild bietet“, sagt die Popsängerin.
Janine „Jini“ Meyer bringt nicht nur eine langjährige Bühnenerfahrung mit, sondern gibt seit etlichen Jahren auch Gesangsunterricht und gibt verschiedene Workshops. „Schöne wäre es, wenn die Teilnehmer sich schon mit ihrer Stimme beschäftigt haben und vielleicht schon singen oder gesungen haben. Ganz wichtig, dass man den Mut aufbringt, auf eine Bühne zu gehen.“ Was vielleicht auf den ersten Blick banal klingt, sei gar nicht so selbstverständlich.
Auch interessant
Organisiert wird der Workshop am 7. Dezember vom Fördernetzwerk „Create Music“, das u.a. vom Landesmusikrat NRW, dem NRW-Kulturministerium und der LWL Kulturstiftung unterstützt wird. Statt findet der Workshop im Tonstudio von Christoph Griesenbrock, bei Audiofloor in Neheim. „Zielgruppe sind die 16 bis 27-Jährigen bei diesem Angebot. Mitmachen kann jeder Nachwuchsmuiker aus ganz NRW“, so Griesenbrock. Wie schon von Jini Meyer erwähnt, können fünf Personen aktiv im Tonstudio gecoacht werden. Außerdem haben zehn weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, dem Workshop beizuwohnen und sich passiv das Coaching anzuschauen. „Auch beim Zuschauen kann man bereits viel lernen“, ist sich Griesenbrock sicher.
Blickt Jini Meyer auf ihren musikalischen Werdegang zurück, wird sie sentimental. „Der Moment als damals unser erster Song im Radio lief, war unglaublich. Eben erst ist man im Tonstudio, nimmt Lieder auf und spielt Musik ein und dann kurze Zeit später kann jeder das im Radio hören.“ Sie wisse aus eigener Erfahrung, wie viel Selbstdisziplin und Arbeit man als junger Musiker reinstecken müsse, bevor man Erfolge feiern könne. „Und nur ganz wenige schaffen wirklich den Durchbruch.“
So kann man beim Workshop mitmachen
Anmelden für den Workshop kann man sich ab sofort online unter www.audiofloor.de, per E-Mail an info@audiofloor.de oder unter Tel. 02932/462355. Die Teilnahme ist kostenlos.
Und nun wolle sie eben anderen jungen Menschen helfen, diesem Traum einen Schritt näher zu kommen. Schließlich habe sie selbst Vorbilder, wie zum Beispiel die amerikanische Bluesrock-Sängerin Beth Hart. „Da bin ich ein richtiges Fangirl“. Sie sie allerdings auch „oldschool drauf“ und finde Typen wie Peter Maffay stark oder tauscht sich mit deutschen Gesangskollegen wie Johannes Oerding aus. „Ich finde, dass wir in Deutschland viele gute Musikerinnen und Musiker haben“, sagt Jini Meyer.
Sie selbst feiert nach Jahren als Solokünstlerin im kommenden Jahr ein Comeback mit ihren ehemaligen Kollegen von „Luxuslärm“. Dann geht es unter dem neuen Bandnamen „Die Lärmer“ wieder auf Tournee; im Mai zum Beispiel in den Sauerlandpark nach Hemer. Und wer weiß, vielleicht schafft es ja jemand aus dem Neheimer Workshop als Vorgruppe auf die Bühne.