Neheim. Neheimer Schützen starten Sammelaktion: Kronkorken für das Hospiz Arnsberg-Neheim. Erfahren Sie, wie Sie mit einfachen Mitteln helfen können.
„Plopp“ - eine neue Idee soll die Runde machen: Denn die vierte Kompanie der Schützenbruderschaft St. Johannes Baptist startet eine Sammelaktion, bei der alle Neheimer mitmachen können: „Jeder Kronkorken zählt“, sagt Mitinitiator und Kompanieleiter Thomas Dahlhoff. „Bis zum Ende des Jahres wird gesammelt, dann sollen die Erlöse der Korken-Ausbeute an das Hospiz Arnsberg-Neheim gespendet werden.“
Nichts für den Müll
Gabriele Vehrenberg hat bereits recherchiert, dass für ein Kilo Kronkorken ungefähr 10 Cent gezahlt wird. „Wir müssen also fleißig Flaschen öffnen und die Deckel nicht in den Müll schmeißen, sondern sammeln und bei Vehrenberg abgeben“, sagt Peter Holländer, der mit Feuereifer hinter dieser Aktion steht. Die Idee, Kronkorken zu sammeln, stammt von den Mitgliedern der Schießsportgruppe. Oberst Christian Draeger hatte angeregt, im Herbst und Winter eine Spendenaktion zu starten. „Am Ende dieses Jahres wird Bilanz gezogen und die Kronkorken werden versilbert“, sagt Schießgruppenleiter Klaus Visser.
Das Sammeln von Kronkorken für einen guten Zweck hat übrigens eine lange Tradition. Für die Neheimer Schützen ist es allerdings das erste Mal, dass sie solch eine Aktion starten. „Und dabei ist es so einfach“, sagt Thomas Dahlhoff. Die kleinen Deckel haben einen Durchmesser von rund 30 Millimeter. Einer allein wiegt nicht einmal zwei Gramm. „Kronkorken findet man in jedem Haushalt und meistens landen die kleinen Blechstücke direkt im Müll“, so Dahlhoff.
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Ab sofort wird der Schützenshop Vehrenberg an der Hauptstraße 22 zur Annahmestelle für die Kronkorken-Aktion. „Jeder kann vorbeikommen und seinen Beitrag zur Aktion leisten“, so der Kompanieleiter. Lagerplatz stehe ausreichend zur Verfügung. „Und falls der Keller nicht reichen sollte, stellen wir auch gerne einen Container im Hof auf.“
Sogar einige Neheimer Kneipen und Restaurants vor Ort machen mit. Mario Rossi, Chef der Stadtschänke, bringt gerade die erste „Tages-Einnahme“ an Kronkorken vorbei: Einen ganzen Eimer voll hat er heute gesammelt. „Und am Wochenende waren es sogar noch mehr Deckel. Da kommt schon etwas zusammen“, meint er.
Lange Tradition in Vereinen
Im Sunderner Kolpingverein ist schon lange das Sammelfieber von Kronkorken ausgebrochen. Willi Ricke aus Wennigloh und Heinz Lenze aus Hachen bringen regelmäßig Anhängerladungen zum Schrottplatz nach Arnsberg. „Auf diese Weise konnten wir letzte Woche beispielsweise 1000 Euro dem Weltladen übergeben, der dafür sorgen wird, dass das Geld einem Waisenhaus in Uganda zugutekommt“, sagt Brigitte Ricke. Rund zehn Wagenladungen im Jahr bringen die Kolpingbrüder zum Ritschny-Metallhandel, der den Spendenbetrag jedes Mal aufrundet.
Birigt Trobe, kaufmännische Angestellte des Arnsberger Rohstoffhandels, erklärt: „Die Kronkorken werden als sogenannter Mischschrott von uns angenommen. Die Preise variieren temporär von 100 bis 150 Euro pro Tonne.“ Dass man mit einer kleinen Sache so viel Geld verdienen kann, spornt die Neheimer Schützen an. „Da sieht man wieder, dass Kleinvieh auch Mist macht“, sagt Thomas Dahlhoff. „Und wer weiß, vielleicht machen wir mit unserer Aktion dem Rekordsammler Ingo Petermeier aus Liesborn sogar Konkurrenz.“ Dieser habe innerhalb eines Jahres mehr als 92 Tonnen Kronkorken zusammen bekommen.
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