Holzen. 200 Jahre Tradition und Festfreude: Die St. Johannes Evangelist Schützenbruderschaft Holzen feiert gemeinsam mit europäischen Schützen in Mondsee.
Für die Mitglieder der St. Johannes Evangelist Schützenbruderschaft 1824 Holzen ist dieses Jahr gespickt mit Höhepunkten. Nicht nur, dass der Verein 200-jähriges Jubiläum feiert, zugleich erleben die Angehörigen der Bruderschaft auch mehrere besondere Festveranstaltungen. Zuletzt haben die Holzener am Europäischen Schützentag im österreichischen Mondsee teilgenommen.
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Nachdem bereits im April dieses Jahres die Europäische Schützengemeinschaft mit über 400 Teilnehmern aus ganz Europa drei Tage lang in Holzen eine Tagung abhielt, ging es jetzt für die Johannes Schützen zu einem Gegenbesuch nach Österreich. Aber nicht nur aus dem Bieberdorf, auch aus Hüsten, Müschede, Moosfelde sowie Sonnendorf reisten viele weitere Schützen an - als Teil der 30.000 erwarteten Schützen und tausender Festbesucher aus ganz Europa.
Martin Deimel, Sprecher der Holzener Schützen, erklärt: „Organisiert wurde das alle drei Jahre stattfindende Europaschützenfest, durch österreichische Prangerschützen, die Kommune der Mondseeregion und der Europäischen Gemeinschaft historischer Schützen (EGS).“ Diese Gemeinschaft umfasst die Niederlande, Belgien, Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien, Kroatien, Liechtenstein, Polen, Ukraine, Schweden, Schweiz und Tschechien. An ihrer Spitze der Europäischen Gemeinschaft historischer Schützen steht als Schirmherr Karl von Habsburg-Lothringen, Erzherzog von Österreich. „Im Rahmen des Europäischen Schützenfestes konnte Karl von Habsburg-Lothringen den österreichischen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen willkommen heißen. Die Vertreter unserer Schützenbruderschaft hatten die Möglichkeit, dem österreichischen Bundespräsidenten ihre Bruderschaft persönlich vorzustellen“, berichtet Martin Deimel.
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Ein Höhepunkt zuvor sei für den Holzener Vorstand und ihre Könige, den mitgereisten Ehefrauen, Jungschützen und Mitgliedern, der Schießwettbewerb um die Würde des Europakönigs bzw. des Europaprinzen gewesen. Insgesamt waren rund 400 Könige und Königinnen aus ganz Europa für diesen Wettbewerb teilnahmeberechtigt.
Drei Jahre zuvor hatten, zum ersten Mal in der Geschichte des Europäischen Schützenwesens, zwei Frauen aus Deutschland gleichzeitig beide Titel erringen können. „Leider war das Glück nicht auf der Seite der Majestäten aus dem Bieberdorf, die an dem mehr als vier Stunden dauernden Schießen teilnahmen“, zieht Deimel das Fazit. Den polnischen Schützen gelang diesmal das Kunststück, beide Königstitel mit nach Hause zu nehmen. Stattdessen durften sich die Holzener jedoch über einen anderen Erfolg freuen. Völlig unerwartet und mit überraschend großem Abstand gewann die St. Johannes Evangelist Schützenbruderschaft 1824 den Wettbewerb um den beliebtesten Schützenhut des Europaschützenfestes.
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Ein weiterer Höhepunkt war der am letzten Tag stattfindende riesige Festzug mit über 400 teilnehmenden Gruppierungen. Entsprechend lang gestaltete sich der Zug bei strahlendem Sonnenschein und unter dem nicht enden wollenden Jubel von Tausenden von Zuschauern. Inmitten des heiteren Feierns blieb auch Zeit für ernsthafte Momente. Deutsche und polnische Schützenbrüder gedachten Hand in Hand mit einer Kranzniederlegung dem Ausbruch des 2. Weltkriegs vor genau 85 Jahren.