Neheim. Die Neheimer Projektgruppe „Zukunft gestalten - 2033“ stellt am 6. September erste Ideen zu Veränderungen im Rahmen des Immobilienprozesses vor.
Regelrecht begeistert sind Ann-Christin Lemke und Detlef Trompeter von der Resonanz der Menschen auf den von der Pfarrei St. Johannes Baptist Neheim und Voßwinkel angeschobenen Immobilienprozess. Besonders in den Außenbezirken der Pfarrei wie beispielsweise in Voßwinkel, Bachum und Bergheim seien zahlreiche Personen zu den Informationsgesprächen erschienen, um ihre Wünsche und Ideen vorzutragen.
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Über allem steht das Ziel, die Pfarrei zukunftsfähig zu gestalten. Das bedeutet konkret, Kosten einzusparen durch etwaige Flächenreduzierungen, pastorale Schwerpunkte zu setzen und Perspektiven für die Gemeinden zu schaffen. „Wir waren überrascht über das Engagement der Menschen. Man hat richtig gespürt, wie vielen das Mitgestalten ihrer jeweiligen Gemeinde ein persönliches Anliegen ist. Und es ist auch toll zu sehen, dass es unterschiedliche Generationen sind, die sich an dem Prozess aktiv beteiligen“, lobt Verwaltungsleiterin Ann-Christin Lemke.
„Es gibt keine Denkverbote und auch keine Tabus. Wir haben auf unserer Rundreise durch die Gemeinden alles dokumentiert - im Sinne der Transparenz und weil wir die Vorschläge, Anmerkungen und Erwartungen der Gemeindemitglieder sehr ernst nehmen“, schildert Detlef Trompeter das Vorgehen der siebenköpfigen Projektgruppe. Der Austausch während der Sommermonate sei intensiv und durchgängig konstruktiv erfolgt. „Wir haben uns einen straffen Zeitplan auferlegt und wollten diesen durch feste Strukturen einhalten. Besonders imponiert mir dabei das Engagement unserer ehrenamtlichen Projektgruppenmitglieder, die trotz Arbeit und Familie mit Herzblut und Einsatz dabei sind. In den vergangenen Wochen gab es viele Treffen, um den Immobilienprozess in Gang zu bringen“, erklärt Lemke.
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In Neheim möchte man die kirchlichen Flächen in Höhe von rund 11.000 Quadratmetern reduzieren. Je nach Höhe der Reduzierungen winken der Pfarrei St. Johannes Baptist Neheim und Voßwinkel dann Fördergelder des Erzbistums für den Erhalt der übrigen Kirchengebäude. „Aus den einzelnen Orten wurden uns schon Vorschläge unterbreitet, wie man Flächen reduzieren könnte“, sagt Detlef Trompeter. „Natürlich müssen wir bei den Planungen auch den Denkmalschutz im Hinterkopf behalten. Das schränkt bauliche Veränderungen an Kirchen wie zum Beispiel in Bachum oder Voßwinkel ein“, unterstreicht Ann-Christin Lemke.
Die Lösungsansätze und Ideensammlungen aus den Gemeinden haben die Neheimer auch bereits nach Paderborn zum Erzbistum und zu den von dort für den Immobilienprozess abgestellten Beraterinnen und Beratern kommuniziert. Bis auf einzelne kirchenrechtliche und bauliche Einwände gab es bislang wenig Widerspruch vom Erzbistum. Bei den ersten am Immobilienprozess beteiligten pastoralen Räumen und Pfarreien - so auch in Hüsten - hatte das noch anders ausgesehen. Doch scheinbar hat man in Paderborn erkannt, dass auch hier ein Umdenken von Nöten ist, wenn man die Herzen der Christen in der Peripherie nicht komplett verlieren möchte. Wie es dann in einem späteren Stadium des Immobilienprozesses in Neheim seitens des Erzbistums aussehen wird, wenn die Veränderungen konkreter werden, bleibt natürlich abzuwarten.
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Detlef Trompeter ist sich sicher, dass es bei den Planungen für die Zukunft noch einige Diskussionen geben wird, und auch nicht jeder Wunsch erfüllt werden kann. „Alle Entscheidungen in dieser Thematik sind schwierig. Letzlich muss die Tendenz passen und man muss individuelle Lösungen für jeden Ort finden.“
Ein erstes Lagebild können sich Interessierte am Freitag, 6. September, um 18 Uhr in der Aula des St. Ursula Gymnasiums in Neheim anschauen. Detlef Trompeter wird den Abend moderieren und die gesammelten Ideen vorstellen. „Wir haben für jede der Gemeinden mehrere Folien für die Präsentation erstellt, sodass sich jeder Besucher und jede Besucherin ein umfassendes Bild machen kann. Im Anschluss daran sollen die Gespräche in der einzelnen Gemeinden fortgesetzt werden. „Wir sind damit bislang sehr gut gefahren und spüren, dass die Menschen in den Ortschaften das unterstützen. Das motiviert uns, so weiterzumachen“, sagt Ann-Christin Lemke.