Hüsten. Sorge um die Hüstener Kirmes in Arnsberg nach Messer-Attentat in Solingen: Bürgermeister Bittner reagiert mit Sondersitzung.
Die Sorge um die Sicherheit auf der in wenigen Tagen anstehenden Hüstener Kirmes, die vom 6. bis zum 10. September in Hüsten auf der Riggenweide stattfinden wird, wächst: „Angesichts der Tatsache, was da in Solingen passiert ist, stellt sich nicht nur mir als Einzelperson, sondern auch uns als Familie sowie im Bekannten- und Freundeskreis die Frage nach der Sicherheit“, schreibt eine WP-Leserin dieser Redaktion.
14 Tage vor dem Beginn der Hüstener Kirmes startete in Solingen das Stadtfest zum 650. Geburtstag, das ebenfalls über mehrere Tage gefeiert werden sollte. Doch am Freitagabend griff ein Mann mehrere Menschen mit einem Messer an und tötete zwei Männer im Alter von 67 und 56 Jahren sowie eine 56-jährige Frau. Weitere Personen wurden schwer verletzt. Rund 24 Stunden später stellte sich ein 26-jähriger Mann der Polizei - es soll sich bei ihm um einen Syrer handeln, der seit 2022 mit Flüchtlingsstatus in Deutschland lebt.
Diskussionen rund um ein Messerverbot und die Forderung einer konsequenteren Abschiebungspolitik sind die Folge.
Sondersitzung der Verwaltungskonferenz anberaumt
Auch Arnsbergs Bürgermeister Ralf Paul Bittner reagiert und lädt bereits kurz nach der Tat zu einer Sondersitzung der Verwaltungskonferenz ein. „Ich gehe davon aus, dass alle den furchtbaren Anschlag auf dem Stadtfest in Solingen mitbekommen haben. Es war ein Anschlag gegen unsere offene Gesellschaft und gegen unsere Werte. Bewusst wurde ein Fest der Vielfalt ausgewählt“, heißt es darin.
Und weiter: „Ich halte (zunächst) eine intensive behördeninterne Diskussion und Beschäftigung mit dem Thema für dringend und zwingend geboten. Dabei müssen wir auch sehr zeitnah die sicherheitspolitischen (kommunalen) Konsequenzen beraten und bewerten. Ein ‚weiter so wie bisher‘ halte ich persönlich für nicht haltbar.“
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Schon am Dienstag (27. August) soll diese zu priorisierende Sondersitzung der Verwaltungskonferenz stattfinden. Darin sollen Sicherheitskonzepte vorgestellt und aufgrund der Vorkommnisse diskutiert werden. Sowohl für städtische Veranstaltungen als auch für andere Großveranstaltungen, wie unter anderem die Hüstener Kirmes. Notwendige Konsequenzen und Anpassungen sollen inbegriffen sein. Dazu wurden die „zuständigen Stellen“ aufgefordert, anstehende Großveranstaltungen zu benennen. Aber auch der Gebäude- und Personenschutz innerhalb des Zugangs zu städtischen Gebäuden spielen eine Rolle in der anberaumten Sondersitzung. „Erst nach dieser Sondersitzung können wir uns detaillierter äußern“, so Bürgermeister Ralf Paul Bittner.
Für die WP-Leserin und ihre Familie stellen sich insbesondere die Fragen, welche Schutzmaßnahmen es auf der Hüstener Kirmes gibt, um alle Gäste von nah und fern zu schützen. Ebenfalls fragt sie sich, was geschieht, wenn es tatsächlich aus irgendeinem Grund zu einer Massenpanik kommt und man seine Kinder verliert. „Man geht ja schon mit ungutem Gefühl zur Kirmes.“
Hüstener Kirmesgesellschaft hat ein Sicherheitskonzept
Auf der Hüstener Kirmes wird es, wie auch in den vergangenen Jahren, drei Kontrollpunkte geben. Diese werden an den „Eingängen“ positioniert. Ein Kontrollpunkt wird aus Richtung des Parks hinter der Petrikirche eingerichtet, zwei an den „vorderen“ Eingängen neben dem JBZ Hüsten und auf der großen Einfahrt zur Riggenweide positioniert.
Die Hüstener Kirmes setzt auch in diesem Jahr auf strenge Sicherheitsvorkehrungen, um allen Besuchern ein sicheres und unbeschwertes Erlebnis zu ermöglichen, teilt die Kirmesgesellschaft bereits letzte Woche mit. Wie bereits in den vergangenen Jahren, wird es auch diesmal ein Flaschenverbot sowie Taschenkontrollen beim Betreten des Festgeländes geben. Kontrolliert werde insbesondere auch auf das Mitführen verbotener Gegenstände. Zudem seien auch wieder Polizeibeamte in Zivil und Uniform unterwegs. Explizite Sicherheitsmaßnahmen bezogen auf die Vorkommnisse in Solingen würden auch innerhalb des Kirmesgesellschaftsvorstandes noch beraten - in Absprache mit den Ordnungsbehörden.
Die Kirmesgesellschaft appelliert vorab jedoch allgemein an alle Besucher, sich im Vorfeld über die geltenden Sicherheitsbestimmungen zu informieren und den Anweisungen des Sicherheitspersonals vor Ort Folge zu leisten.