Arnsberg. Andere Zeiten - andere Sitten: Wie und wann „fröhliche Heckenpenner von nebenan“ für Stimmung sorgen - und welche Rolle Hochprozentiges dabei spielt.
„Wir saufen den Met - bis keiner mehr steht...“ Die Band Torfrock hat dem hochprozentigen Honig-Bölkstoff in ihrem Song „Rollo der Wikinger“ ein Denkmal gesetzt. Wer möchte, kann die Wirkung von Met am letzten Augusttag im Stadtteil Arnsberg ausprobieren. Dann heißt es im Sauerland-Museum „Mittelalterliches Museumsfest“. Natürlich wäre es fatal, diese tolle Veranstaltung auf Alkoholisches zu reduzieren - aber Met (es wird einen Ausschank geben) und Bier spielen beim für die ganze Familie konzipierten Event schon eine Rolle. Dr. Oliver Schmidt erklärt, warum: „Mit diesem Fest-Angebot ergänzen wir thematisch die aktuelle Sonderausstellung ‚FRISCH GEZAPFT! Das Bier und wir‘ “. Diese Ausstellung beginne ja mit der Einführung des Reinheitsgebots von 1516, so der Museumsleiter. „Bier gibt es aber natürlich schon deutlich länger - wurde von vielen Menschen für den Eigenbedarf gebraut“, erklärt Dr. Schmidt - und ergänzt: „Natürlich ist auch der auf Mittelaltermärkten beliebte Met im Angebot.“ Für alle, die sich lieber an Produkte aus der heutigen Zeit halten, steht ein Getränkewagen bereit - nicht nur mit „frisch Gezapftem“, sondern außerdem mit alkoholfreien Getränken. Doch es geht nicht nur ums Trinken:
Neben mittelalterlichen Bierbrauern lassen am Samstag, 31. August, von 14 bis 22 Uhr Marktstände, Gaukler, Feuerkünstler und Handwerker im Hof des Museums den Alltag der Menschen vor vielen hundert Jahren lebendig werden. Die handwerklichen Stände bieten Felle, Leder und Schmuck; ein Stellmacher gewährt Einblicke in seine alte Tradition. Die anwesenden historischen Bierbrauer wiederum kochen ihren Sud, wie es lange vor dem Reinheitsgebot üblich war. Wer etwas „fürs Hirn“ wünscht: Um 15 Uhr liest Hans Dürr im Blauen Saal aus seinem Buch „Schieferherzen“ - ein Roman über das abenteuerliche Leben einer Sauerländer Familie im 11. Jahrhundert. „Die mittelalterliche Post“ geht dann um 19 Uhr ab:
„Ferromone“
Das Museumsfest findet übrigens unter dem Dach der Veranstaltungsreihe „Ferromone“ statt, die wiederum vom Verein „Wasser Eisen Land e.V.“ initiiert wird.
Intention ist es, industriekulturelle Orte in Südwestfalen mit Industrie, Kultur und Natur zu verbinden.
Eine deutschsprachige Band - „Die Habenichtse“ - heizt Besuchern mit einer Mischung aus Folk, Rock und Mittelalter ein. Nach eigenen Angaben kommt die Truppe als „fröhliche Heckenpenner von nebenan“ daher, die Geschichten aus ihrem Leben als Schnorrer und Taugenichts singen - mit dem Anspruch, die Bühnen dieser Welt in eine riesige Party zu verwandeln. Zu altbacken? Keineswegs: „Ihr akustischer Bettlerfolk ist zeitlos und für alle da, die gerne das Tanzbein schwingen und sich melancholisch treiben lassen wollen“, stellen Insider der Band ein sehr gutes Zeugnis aus. Also - mal reinhören. Übrigens kommt das Mittelalter-Fest in Kombination mit dem „Genussfest“ daher (mehr dazu folgt).
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Verlosung
Der Tageseintritt für Museum, Markt und Musik kostet 12 Euro für Erwachsene, 6 Euro für Kinder oder 18 Euro für Familien (zwei Erwachsene plus Kinder). Die Veranstaltung wird gefördert von der Volksbank Sauerland eG und Westenergie. Weitere Informationen auf der Homepage des Museums unter www.sauerland-museum.de Besonderes „Bonbon“ für unsere Leserinnen und Leser: Wir verlosen drei Mal eine Familienkarte! Wer eine gewinnen möchte, schickt eine E-Mail mit seiner Adresse und Stichwort „Mittelalter“ an Torsten.koch@funkemedien.de Die Gewinner werden benachrichtigt.