Sundern-Amecke. Die Gastro-Urgesteine von Sorpesee denken nicht an den Ruhestand. Sie wagen einen Neuanfang: Darauf können sich die Gäste freuen.
Ein Schild mit der Aufschrift „Lügenbank“ baumelt über einer Sitzgruppe am Eingang zum „Airnah“ - doch keine Sorge, hier ist alles authentisch und ehrlich. Dafür steht Familie Lück, die das kultige Café zu Monatsbeginn übernommen hat. Ob Baron Münchhausen zu den Gästen der Gastronomie „Am Sorpedamm“ gehört? Ungeklärt - ganz klar ist aber: Zahlreiche Weggefährten der Lücks haben schon am Auftaktwochenende vorbeigeschaut, denn die Familie ist in der Gastro-Szene am Sorpesee seit Langem eine feste Größe - und äußerst beliebt.
Auch interessant
Dabei sollte eigentlich Ende 2023 ein Schlussstrich gezogen werden. „Nach 16 Jahren im Gastgewerbe an wechselnden Standorten am See haben wir zumindest an eine Pause gedacht, und auch mit dem Ruhestand geliebäugelt“, verrät Michael Lück. Gesagt, getan - nach Stationen am Zeltplatz 2 (Sorpeterrassen) und zuletzt am Zeltplatz 4 (Imbiss am See) drehten er und seine Gattin Rosi dort vor einigen Monaten den Zapfhahn zu. Doch erstens kommt es anders - und zweitens als man denkt... „Meiner Frau war es zu Hause zu langweilig“, erzählt Michael schmunzelnd. „Obwohl sie inzwischen 70 Jahre alt ist“, fügt der erfahrene Gastronom, selbst an der Schwelle zur „70“, hinzu. Doch er selbst ist ebenfalls „rastlos“ - u.a. weiterhin als Platzwart auf Zeltplatz 4.
Auch interessant
Und dann ging plötzlich alles ganz schnell. In einem Gespräch mit Frank Hettwer, dem bisherigen „Airnah“-Betreiber, wurden die Weichen zur Übernahme gestellt. „Frank hat ja den ‚Ankerplatz‘ übernommen - und wusste nicht recht, ob er weiter auf zwei Hochzeiten tanzen soll“, so Michael Lück, „ich habe ihn gebeten, einfach Bescheid zu sagen, wenn sich was tut.“ Dann tat sich was: Nicht etwa atemlos, aber lückenlos wurde die Übergabe vollzogen, am 31. Juli hatten Hettwers ihren „Letzten“, zum 1. August starteten Lücks.
Ein Glücksfall, dass Tochter Sabine, bisher bei den Hettwers angestellt, an selber Stelle als „Juniorchefin“ weiter macht. Ein weiterer Glücksfall: Auf die drei bisherigen Mitarbeitenden können die Lücks ebenfalls zählen. „Sie bleiben bei uns“, freut sich Sabine - und lobt dabei vor allem Adil, einen 17-Jährigen mit afghanischen Wurzeln. Das Team steht - jetzt gilt es, einige Anpassungen vorzunehmen, um das direkt am Airlebnis-Weg gelegene „Airnah“ (Nomen est Omen...) zukunftssicher zu gestalten. „Das komplette Inventar habe ich gekauft“ berichtet der frisch gebackene Café-Betreiber, dessen Vertrag mit der Sorpesee GmbH drei Jahre läuft. „Vielleicht hängen wir auch noch ein Jährchen dran“, orakelt Michael, „aber dann ist Schluss.“ Zumal mit Tochter Sabine die potenzielle Nachfolgerin ja bereits gefunden zu sein scheint.
Was Gäste wissen müssen
Was Gäste wissen müssen: Die Informationen auf der Internetseite des „Airnah“ werden derzeit aktualisiert - in wenigen Tagen sollte alles up to date sein. Die Speisekarte möchte die Familie überarbeiten - nach dem Motto „kleiner, aber feiner“, u.a. mit Schnitzelvariationen und Hausmannskost. Ab 15. August ist Frühstücksbuffet im Angebot - anfangs auf Vorbestellung und nur an ausgewählten Tagen. Brötchen bekommen (nicht nur) Gäste des angrenzenden Campingsplatzes „Am Sorpedamm“ künftig ab 8 Uhr, warme Küche heißt es ab 12 Uhr - bis gegen 20 Uhr (unter der Woche). An Wochenenden sind Gäste gerne auch bis 22 Uhr gesehen. Platz finden rund 50 von ihnen im Innenbereich; weitere ca. 40 Sitzgelegenheiten bietet der angrenzende Biergarten. „Die Sorpesee GmbH freut sich, mit dem Ehepaar Lück einen verlässlichen Partner gefunden zu haben, der den Gästen am See eine schöne Location zur Einkehr bietet“, so Geschäftsführer Martin Levermann. Gesagt - getan!