Altenhellefeld. Bei der 3. Sauerland Steak- und Grillmeisterschaft in Altenhellefeld kämpfen die Teilnehmer um ein begehrtes Ticket für die Grill-WM in den USA.

Wenn am 10. und 11. August in Altenhellefeld auf dem Gutshof Original an der Grevensteiner Straße die Grills angeworfen werden, schaut man Tausende Kilometer entfernt in den USA aufmerksam zu. Denn die Gewinner der Wettbewerbe bei der 3. Sauerland Steak & Grillmeisterschaft erhalten das „Goldene Ticket“, um an der nächsten Grill Weltmeisterschaft in Texas teilzunehmen.

So kann man mitmachen

Noch besteht die Möglichkeit, an der 3. Sauerland Steak und Grillmeisterschaft teilzunehmen. Anmeldung hierzu per E-Mail an info@originalzwergzebus.com oder unter Tel. 01626/477 185. Das Event startet am Samstag, 10. August, offiziell um 12 Uhr. Die teilnehmenden Teams können schon ab 8 Uhr ihr Equipment aufbauen. Ende der Wettbewerbe ist am Samstag um 19 Uhr, danach folgt die Wiesenfete mit „Törn on“ bis Mitternacht. Sonntags finden die Wettbewerbe sowie die Familienangebote von 12 bis 17 Uhr statt. Zum Abschluss werden die Gewinner von der Jury offiziell bekanntgegeben.

„Die Veranstaltung hier im Sauerland ist in den USA offiziell angemeldet worden“, sagt Michael Ehrkamp. Der gelernte Metzger organisiert das Event, das unter der Schirmherrschaft des SCA Europe steht. SCA steht für „Steak Cookoff Association“ und ist der US-Verband, der sich mit professionellem Grillen auf Wettkampfebene befasst und auch einen europäischen Ableger hat.

Michael Ehrkamp mit einigen der Zwergzebu-Rinder.
Michael Ehrkamp mit einigen der Zwergzebu-Rinder. © Eric Claßen | Eric Claßen

„Für uns ist das eine große Ehre, dass wir solch eine Grillmeisterschaft hier im Sauerland veranstalten dürfen. Zu uns werden die aktuell zehn besten Griller aus ganz Europa kommen, um sich zu messen“, so Ehrkamp. Führende Grillnationen in Europa seien momentan Italien, Ungarn, die Niederlande und Deutschland. Natürlich profiere auch der Gutshof Original aus Altenhellefeld von der Veranstaltung. Denn dort werden seit 2015 Wildrinder der Gattung Zwergzebu gehalten. „Hierbei handelt es sich um Rinder, die ursprünglich aus Sri Lanka stammen und aufgrund ihres auffälligen Buckels und der Hörner gut von den in Europa üblichen Rinderrassen zu unterscheiden sind“, so Ehrkamp.

Hof-Besitzerin Assimina Christopoulou und Michael Ehrkamp züchten die Zwergzebus schon seit mittlerweile 24 Jahren. „Der nachhaltige Umgang mit den Tieren ist uns sehr wichtig. Sie sind draußen auf der Weide, fressen im Sommer Gras und im Winter Heu. Es gibt kein zusätzliches Kraftfutter. Außerdem bleiben die Kälber solange bei der Mutter, bis sich selbst von ihnen trennt. Im Grunde ist es ganz einfach gutes Fleisch zu bekommen, wenn man diese Dinge beachtet und die Tiere respektiert“, berichtet Michael Ehrkamp. Das Fleisch der Zwergzebus schmecke anders als normales Rindfleisch. „Es ist eine Mischung aus Kalb-, Rind- unf Wildfleisch“, sagen mir angesehene Köche, die bei uns einkaufen.

„Ökologischer Ansatz ist mir wichtig“

Seine berufliche Laufbahn habe ihn an viele verschiedene Orte gebracht. Er kenne auch die großen Schlachtbetriebe und die Arbeit der Fleischkonzerne. „Ich habe alles gesehen, auch Dinge, die man als Metzger nicht sehen will.“ Mit der industriellen Fleischproduktion habe er schon vor langer Zeit abgeschlossen. „Der ökologische Ansatz ist mir wichtig. Wir tragen bei der Ernährung nicht nur Verantwortung für uns selbst, sondern auch für unsere kommende Generationen.“

Letztes Jahr hat Tim van de Berg aus den Niederlanden (rechts) in der Disziplin „Steak“ gewonnen.
Letztes Jahr hat Tim van de Berg aus den Niederlanden (rechts) in der Disziplin „Steak“ gewonnen. © WP | Privat

Die Steak- und Grillmeisterschaft in Altenhellefeld ist professionell aufgezogen, sogar eine Jury wird vor Ort sein, um die besten Steaks und Grillkreationen zu bewerten. Trotzdem müsse niemand Angst davor haben, wenn er als vermeintlicher Anfänger daran teilnehme. „Das sind offene Meisterschaften. Jede und jeder kann mitmachen. Man muss sich nur vorher anmelden, einen Grill sowie ein Zelt mitbringen und die benötigten Kochenuntensilien wie Zange, Schürze und Co.“, sagt Michael Ehrkamp. Die Griller seien wie eine große Familie und würden auch Anfängern Tipps geben und jeden willkommen heißen sowie unterstützen.

„Natürlich kann man sich auch als Zuschauer Tipps von den Profis geben lassen. Einfach auf einen der Griller zugehen, Fragen stellen und sich überraschen lassen“, empfiehlt Ehrkamp. Auch das Regelwerk für die Wettbewerbe werde ausführlich erklärt, sodass es auch Laien verstehen. Bislang haben sich 26 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet. Das ist jetzt schon ein neuer Rekord.

Steaks werden Publikum angeboten

Die Teilnahme am Steak-Turnier beträgt 80 Euro. Dafür erhält man zwei Steaks, die so gegrillt werden müssen, dass sie der Jury gefallen. Das Fleisch stammt selbstverständlich vom Altenhellefelder Hof. An jedem der beiden Tage gibt es gleich mehrere Wettbewerbe. Neben dem besten Steak wird diesmal im sogenannten „Ancillary Turn“ von den Teilnehmern erwartet, dass sie mithilfe des Grills Pizza- und Pastagerichte zubereiten. „Grillen ist längst nicht nur Würstchen auf den Rost und dann ab die Post. Das Grillen hat sich in den letzten Jahren weiterentwickelt. Mittlerweile werden eben auch Pizza und Pasta oder auch Desserts auf den Grills zubereitet. In diesen Wettbewerben ist auch jede Menge Kreativität gefragt.“

Die diesjährige Sauerland-Grillmeisterschaft in der Disziplin „Steak“ gewann Tim van de Berg aus den Niederlanden.
Die diesjährige Sauerland-Grillmeisterschaft in der Disziplin „Steak“ gewann Tim van de Berg aus den Niederlanden. © WP | Privat

Eingebettet ist das zweitägige Event in zahlreiche andere Programmpunkte. Interessierte können auf Führungen den Hof und die Stallungen kennenlernen, eine Hüpfburg für Kinder ist ebenso da wie am Samstagabend die Band „Törn on“, die bis Mitternacht Livemusik bietet. Parkplätze sind kostenlos und reichlich an der Grevensteiner Straße vorhanden. „Die Steaks werden nach dem Probieren der Jury in Tranchen geschnitten und dem Publikum angeboten“, versichert Michael Ehrkamp.