Sundern. Sunderner Traditions-Unternehmen hat Besitzer gewechselt - was sich für Mitarbeitende und Kunden nun ändert - und was Hoffmann in Arnsberg plant.
„Aus Raider wird Twix - sonst ändert sich nix“ heißt es in einem einprägsamen Werbeslogan aus den 1990ern - „aus Hengesbach wird Hoffmann“ heißt es seit Monatsbeginn in Sundern: Das Autohaus Friedrich Hoffmann hat expandiert - und den Traditionsbetrieb Hengesbach im Kernort Sundern, an der Hauptstraße 210-214, Anfang Juli übernommen. „Für Kunden ändert sich nichts, sie können gern zu uns wechseln“, sagt Benedikt Kuhlmann auf Nachfrage. Veränderungen stehen aber doch ins Haus.
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„Wir freuen uns, mit der Übernahme des Geschäftsbetriebes unsere Angebots- und Flächenkapazitäten zu erhöhen - und mit dem Autohaus Hengesbach einen Betrieb zu übernehmen, der seit fast 75 Jahren in Sundern eine feste Institution war und ist“, so Kuhlmann, Mitglied der Hoffmann-Geschäftsführung, weiter. „Platzproblem gelöst“ bedeutet das mit Blick auf den Hoffmann-Standort in Sundern-Westenfeld, der nun „entzerrt“ wird. Mehr Kapazitäten und flexiblere Werkstatt-Organisation sind die Vorteile, zumal auch die Hengesbach-Lackiererei am Standort bestehen bleibt. Weitere Niederlassungen der Hoffmann-Gruppe befinden sich in Winterberg, Meschede und Arnsberg sowie im nordhessischen Bottendorf.
Jörg Hengesbach im Ruhestand
„Zum Zeitpunkt der Übernahme waren nur noch weniger als zehn Mitarbeiter bei Hengesbach beschäftigt“, meint Benedikt Kuhlmann mit Blick auf das Personal - das aufgestockt wird, auch im Servicebereich. Seit November 2014 leitete Jörg Hengesbach als Geschäftsführer in dritter Generation das Autohaus. Er ist inzwischen Ende 50 und geht nun als Privatier in den Ruhestand. Das Ende einer Ära: Das Autohaus wurde am 1. April 1950 von Egon Hengesbach gegründet, er übergab den Betrieb Anfang 1986 in zweiter Generation seinen Söhnen Erwin und Günter. Die Brüder erweiterten die Tankstelle mit angegliederter Werkstatt zu einem für Sundern repräsentativen Volkswagen- und Audi-Betrieb. Im Januar 1995 stieg dann Jörg Hengesbach ein.
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„Natürlich führen wir den Service der Marken Volkswagen, Volkswagen Nutzfahrzeuge und Skoda weiter“, betont Benedikt Kuhlmann. Darüber hinaus werde der Schauraum an der Hauptstraße wieder mit Leben gefüllt. Zusätzlicher Aspekt: Kunden und Interessenten dürfen sich auf einen neuen „Pop-up-Store“ mit den Marken Seat und Cupra freuen. Pop-up-Store? Die beiden Automarken sollen nur vorübergehend in Sundern angeboten werden. „Nächstes Jahr ist der Bau eines neuen Hoffmann-Autohauses für diese beiden Fabrikate in Arnsberg geplant“, verrät der Geschäftsführer. Nach dessen Fertigstellung erfolge der Umzug des Vertriebs von Sundern dorthin.
45 Auszubildende
Deutliches Indiz für die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens: Das Autohaus Friedrich Hoffmann beschäftigt als Familienbetrieb mit einer 92-jährigen Geschichte aktuell mehr als 260 Mitarbeiter, darunter etwa 45 Auszubildende. Neben Neuwagen der Marken Audi, VW, VW Nutzfahrzeuge, Skoda und Seat/Cupra hat die Hoffmann-Gruppe an ihren Standorten ca. 300 Gebrauchtwagen im Bestand. Neben Service- und Inspektionsarbeiten gehören Dienstleistungen in den Bereichen Lackiererei und Karosserie im Schadensfall zum Angebot.