Arnsberg. Auf dem Schlossberg tut sich was, und zwar viel. Stadt und „Zukunft Schlossberg“ präsentieren eine Reihe von Projekten und Neuerungen.
Wolfgang Becker
Arnsberg. Auf dem Schlossberg tut sich was, und zwar viel. Vertreter der Stadt und des Vereins „Zukunft Schlossberg“ präsentierten jetzt eine Reihe von Projekten und Neuerungen, die das historische Areal zu einem lebendigen Anziehungspunkt machen sollen.
Ein erster Schwerpunkt liegt auf der Sanierung der historischen Mauern, parallel dazu wird die vom Verein „Zukunft Schlossberg“ angestrebte Inwertsetzung des Geburtsortes der Stadt Arnsberg intensiviert.
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Zu Ersteren: Der Schlossberg ist hierfür in drei Bauabschnitte eingeteilt: Ostmauer, Westmauer und der Bereich um Knappensaal und Ostturm.
Über ein ausführliches Konzept zum Ziel
Die Firma PTM-Geotechnik aus Arnsberg führt eine Baugrunduntersuchung durch, die im September 2024 abgeschlossen sein soll. Daraus ergeben sich die Maßnahmen für die künftige Sanierung, die mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) abgestimmt wird. Bürgermeister Ralf Paul Bittner betonte, dass der zeitliche Ablauf nicht allein in den Händen der Stadt liege. Aber, so Bittner weiter: „Ich werde nach Abschluss der Untersuchungen einen persönlichen Termin mit dem LWL machen, um das Ganze zu beschleunigen und auf die Dringlichkeit hinweisen“.
Wie Ralf Bittner weiter mitteilte, erfolge die Vergabe für das auf Initiative des Vereins “Zukunft Schlossberg“ angestrebte „Freiraumplanerische Konzept mit städtebaulichen Elementen für den historischen Schlossberg - Weiterentwicklung der Freianlagen der Schlossruine sowie Ergänzung mit neuen Nutzungen“ kurzfristig.
Am 22. Juli erfolge die Öffnung der Angebotserweiterung und dann eine Prüfung anhand der von der Stadt vorgegebenen Matrix. Bittner: „Die Bindefrist gilt bis Ende des Monats Juli, so dass bis dahin eine Entscheidung getroffen sein muss. Nach der Vergabe wird die Arbeit an dem Konzept beginnen und erste Workshops und Termine mit interessierten Akteursgruppen stattfinden, so dass Ende des Jahres erste planerische Varianten vorliegen.“
Die Ausschreibungen für den Knappensaal und den Ostturm müssen auf Basis des Gesamtkonzepts und nach Klärung der Finanzierung erfolgen. Eine vorzeitige Sanierung ist daher schwierig.
Touristische Informationstafeln in einfacher Sprache
Neben den Bauprojekten gibt es aber bereits sichtbare Veränderungen. In der Altstadt wurden 20 touristische Informationstafeln modernisiert, die in einfacher Sprache verfasst sind und zusätzliche Informationen per QR-Code als Audiodatei bieten.
Auf dem Schlossberg-Plateau steht seit kurzem eine gemeinsam von Stadt und „Zukunft Schlossberg“ angeschaffte drehbare „Herzchenbank“, von der aus man die Aussicht über die Stadt in alle Richtungen genießen kann. In den kommenden Tagen wird darüber hinaus eine Panoramatafel installiert, die einen 180-Grad-Blick Richtung Schreppenberg bietet. Eine baugleiche Tafel wird im „Rosengärtchen“ aufgestellt und zeigt den Blick Richtung Kloster Wedinghausen. „Diese Panoramatafeln vervollständigen die touristische Beschilderung der Altstadt“, so Stadtmarketingmanagerin Tatjana Schefers.
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Ab dem 1. August wird in Zusammenarbeit mit einem örtlichen Personenbeförderungsunternehmen ein kostenloser Shuttleservice vom Neumarkt zum Vorplatz des Ostturmes angeboten. Der Service ist donnerstags bis sonntags von 11 bis 16 Uhr verfügbar.
Digitaler Schlossberg anvisiert
Der Schlossberg soll auch digitaler werden. Geplant sind eine 3D-Nachbildung des Schlosses und der „Ledernen Brücke“ sowie ein simulierter Heißluftballonflug, der eine 360-Grad-Aussicht über den Schlossberg bietet.
Schon mal vormerken sollte man sich Sonntag, den 29. September, dann veranstaltet der Verein „Zukunft Schlossberg“ im Rahmen der „Arnsberger Herbsttage“ ein großes Familienfest auf dem Schlossberg, mit Picknick, Musik und vielseitiger Unterhaltung.
Der Schlossberg soll somit nicht nur zu einem restaurierten historischen Monument werden, sondern auch zu einem modernen, interaktiven und lebendigen Treffpunkt für alle Generationen.
Abschließend noch eine Nachricht: Der Funkturm auf dem Schlossberg wird im Jahr 2025 abgebaut, derzeit verhandelt die Stadt Arnsberg noch mit dem Westdeutschen Rundfunk über die Vertragsmodalitäten für den Rückbau der Sendeanlage.