Arnsberg. Die Bauanfragen sind gestellt. So steht es um die aktuellen Hotelpläne an der Arnsberger Ruhrstraße.
Seit Jahren wird in der Stadt darüber geredet. Jetzt aber scheinen zwei Hotelprojekte an der Arnsberger Ruhrstraße planungsrechtlich auf den Weg gebracht sein. Jedoch gibt es vor einer Realisierung noch offene Fragen. „Wir sind aber ziemlich nah dran“, freut sich Arnsbergs Bürgermeister Ralf Bittner. In den Schubladen liegen Pläne für einen Anbau des Hotels Menge mit zwölf zusätzlichen Zimmern und eines Low-Budget-Hotels mit 75 Betten.
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„Die Stadt Arnsberg hat alle baurechtlichen Voraussetzungen geschaffen, um den Bau eines Hotels an der Ruhrstraße zu unterstützen“, teilt die Stadt auf Nachfrage dieser Zeitung mit. Für das Grundstück an der Ruhr - schräg gegenüber des Sauerlandmuseums und nicht weit entfernt von den Arnsberger Ruhrterrassen - sei eine positive Bauvoranfrage für den Neubau eines Hotels mit 75 Zimmern im Juni 2022 erteilt worden. „Ein Bauantrag liegt jedoch noch nicht vor“, hieß es kürzlich. Das Projekt sei bereits in den Sitzungen des Gestaltungsbeirates in 2021 und 2022 vorgestellt worden. „Ein Investor ist nicht bekannt. Die Stadt Arnsberg hofft hinsichtlich der Umsetzung des Projektes auf eine positive Initiative“, heißt es auf Nachfrage bei der Stadt.
Fakt aber ist, dass es einen fertigen Plan eines Neheimer Architekten- und Planungsbüros gibt. „Jetzt wird aber ein Betreiber gesucht“, verrät Bürgermeister Ralf Bittner. Er hofft, dass sich dieses seit langem auch von der Politik gewünschte Projekt realisieren lässt. „Durch den Ortsteil Arnsberg muss ein Ruck gehen“, sagt er. Bittner spricht von „starken Signalen für den Standort“ und verweist auch auf einen geplanten Shuttle-Verkehr hoch zum Schlossberg, eine neue Beschilderung für die Altstadt, die weiteren Ideen zur Aufwertung des Schlossberges und den demnächst startenden Werkstatt-Prozess zur Neugestaltung der Achse Kloster Wedinghausen bis zum Schlossberg.
Wenn Bittner von den „starken Signalen“ spricht, meint er auch das Vorhaben von Friederike Menge. Die Junior-Chefin des Hotel Menge, die nun das Haus strategisch weiterentwickeln will, hat ebenfalls eine fertige Planung stehen. Sogar einen Bauantrag hat sie bereits gestellt. Geplant ist ein eigenständiges Gebäude hinter dem jetzigen Hotelrestaurant hin zur Ruhr. Dort sollen 12 weitere Zimmer neben den jetzigen 18 Zimmern entstehen. Einen Wettbewerb zu dem anderen Hotelprojekt an der Ruhrstraße sieht sie mit ihrer Idee nicht. „Uns geht es um Aufenthaltsqualität, Hochwertigkeit und Nachhaltigkeit mit Holzbau aus dem Sauerland“, erklärt Friederike Menge. Anders als im anderen Hotel wird ein Publikum angesprochen, dass sich im Haus auch gerne aufhalten möchte und soll. Zwei Saunen mit Liegeflächen im Innen- und Außenbereich sollen dazu beitragen.
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Friederike Menge spricht bei der Investition von „einem großen Volumen“, das finanziert werden muss. Aktuell scheint das aber genau das Problem zu sein. Die Banken müssen mitspielen. „In ganz naher Zukunft werden wir das daher vermutlich nicht umsetzen können“, so die junge Unternehmerin. Sehr wohl würde sie sich aber wünschen, wenn auch sie mit ihren neuen Hotelzimmern am Start sein könnte, wenn die auch von Bittner angesprochenen Maßnahmen zur Stärkung des Tourismusstandortes Arnsberg greifen werden. „Das wäre schon gut, wenn wir das zeitgleich hinkriegen“, so Friederike Menge.