Arnsberg. Seit über 40 Jahren sind die Mitglieder auf Tour. Wo es jetzt hingeht und wie modern Camping heute aussehen kann, das verrät der Vorsitzende.
Der Camping Club Arnsberg 1982 e.V. blickt mittlerweile auf eine 40-jährige Vereinsgeschichte zurück: Seither sind die Mitglieder auf den Straßen und Campingplätzen Deutschlands unterwegs. Nicht selten erkundeten sie immer wieder neue Orte – gerne auch über die Landesgrenzen hinaus.
So auch in wenigen Tagen, wenn es zumindest knapp hinter die Grenze geht: Mit 25 Wohneinheiten fahren sie nach Tolkamer in die Niederlande. Rallyefahrten wie diese finden mehrmals im Jahr statt, erzählt Michael Voß. Er ist seit 23 Jahren Vorsitzender des Camping-Clubs. Etwa 150 Mitglieder zählt der Verein aktuell. Viele von ihnen leben deutschlandweit verstreut. Die Bekanntschaften entstehen, wie sollte es anders sein, auf dem Campingplatz. Auf diesem Wege kommen nicht nur neue Mitglieder hinzu, sondern auch neue Reiseziele. „Wir reisen ja nicht nur gemeinsam, oft auch privat. Wenn jemand einen schönen Ort entdeckt, kann es manchmal sein, dass wir dann eine Rallyefahrt dorthin planen“, berichtet Michael Voß.
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Das sind dann auch immer wieder Gegenden, die von Touristen kaum besucht werden, da sie weniger bekannt sind.
Dennoch ist der Tag immer prall gefüllt: Die Campingfreunde erkunden neue Wege mit dem E-Bike und schauen sich an, was der Ort zu bieten hat. Ansonsten sitzen sie gern in geselliger Runde zusammen. Zudem kommen hier mehrere Generationen zusammen, denn oft fahren die Kinder und mittlerweile sogar Enkelkinder mit.
Alle halten zusammen
Der Zusammenhalt untereinander ist groß, auch über den Verein hinaus: Bei der Flutkatastrophe im Ahrtal im Sommer 2021 sind mehrere Vereinsmitglieder sofort aktiv geworden und haben sich den Helferinnen und Helfern vor Ort angeschlossen. „Sie sind mobil und konnten somit schnell Hilfe leisten: vor allem mit Strom und Wasser. Bis heute bestehen hier die Kontakte“, berichtet Voß.
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Die Mobilität und die damit verbundene Freiheit schätzt der Vorsitzende besonders. Dennoch ist der Campingurlaub nicht für Jeden etwas. „Camping bedeutet viel rödeln, man muss sich um Einiges selbst kümmern, das ist natürlich anders als Hotelurlaub. Das muss man wollen“, so Voß. Er selbst habe auch schon Urlaub im Hotel und auch mal eine Schiffsreise gemacht, aber die Reise mit dem Wohnwagengespann bleibt unangefochten an der Spitze, trotzdem hält er lachend fest: „Ist aber auch mal schön, wenn man sich um nichts kümmern muss.“
Am nötigen Komfort mangelt es in den modernen Wohnwagen und Reisemobilen jedoch keineswegs. „Hier hat man eigentlich alles, was man braucht“, erklärt Voß. Als er eine Schublade seiner Wohnwagenküche öffnet, stellt er lachend fest: „Hier hat man sogar mehr als man braucht.“ Das Kochfeld wird mit Gas betrieben, genauso wie die Heizung. Zusätzlich ist der Wagen auf dem Dach mit Solar ausgestattet, so dass er bei sonnigem Wetter autark betrieben werden könnte.
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Anders als bei so mancher Wohnung gibt es hier sogar eine Fußbodenheizung. Den Wohnwagen besitzt er seit dem Jahr 2020, dieser ist etwas kleiner als der Vorgänger. Zu zweit kommt man hier aber gut zurecht. Hier stehen zwei Betten und am anderen Ende eine kleine Sitzecke, die zum zusätzlichen Schlafplatz umfunktioniert werden kann. Hier bleibt immer noch genügend Wohnfläche. Der neue Wagen hat noch ein weiteres Upgrade erhalten, das die „Rödelarbeit“ deutlich erleichtert: Ein sogenannter „Mover“, der direkt neben dem Reifen montiert wird.
Rangierhilfe
Diese Rangierhilfe ermöglicht es, das Gespann mühelos an den gewünschten Platz zu manövrieren – ganz ohne Auto, sondern einfach mit der Fernbedienung. „Gerade, wenn mal keiner da ist, der nicht mit anpacken kann“, sagt Voß. Das sollte beim Camping Club Arnsberg aber eher selten der Fall sein.
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