Arnsberg. Bald beginnt die Wassersportsaison. Einige sind jetzt schon unterwegs. Der DLRG Arnsberg klärt über mögliche Gefahren und deren Vermeidung auf.

Ob Segeln, Rudern, Stand-Up-Paddling oder eine gemütliche Fahrt mit dem Tretboot: Bald startet offiziell die Wassersportsaison. Erste Sportlerinnen und Sportler sind aber schon auf Sorpe oder Möhne unterwegs.

Das ist nicht ungefährlich. Das zeigt der Unfall des Ruderclubs am Sorpesee vor einigen Tagen. Wie man trotzdem sicher unterwegs ist und wie der DLRG zusätzlich für Sicherheit sorgt, das erklärt Jenny Kullmann. Sie leitet die Ausbildung der DLRG Arnsberg.

Jenny Kullmann leitet die Ausbildung der DLRG Ortsgruppe in Arnsberg. Hier betreibt sie die Wassersportart Stand-Up-Paddling, auch Stehpaddeln genannt.
Jenny Kullmann leitet die Ausbildung der DLRG Ortsgruppe in Arnsberg. Hier betreibt sie die Wassersportart Stand-Up-Paddling, auch Stehpaddeln genannt. © Privat | Privat

Wo liegen die Einsatzorte des DLRG hier im Umkreis und wo ist speziell die Ortsgruppe Arnsberg im Einsatz?

Die DLRG Arnsberg übernimmt den Wachdienst am Sorpesee ab dem 1. Mai. Dann beginnt offiziell die Wassersportsaison. Dann sind wir bis zum 1. Oktober jedes Wochenende von Samstagnachmittag bis Sonntagabend vor Ort.

Für den Sorpesee ist außerdem die DLRG Langscheid, Sundern und Amecke zuständig. Die Ortsgruppe Langscheid leistet den First-Responder-Dienst. Sie werden bei Unfällen sofort alarmiert und rücken bei Notfalleinsätzen aus. Sie werden sowohl über Unfälle auf dem See als auch auf der Straße informiert.

Den Möhnesee übernimmt unter anderem die Ortsgruppe Neheim-Hüsten.

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Offiziell ist die Saison noch nicht gestartet. Die ersten Sportlerinnen und Sportler sind aber schon unterwegs. Welche Gefahren drohen aktuell und was passiert im Ernstfall?

Vor allem die niedrigen Temperaturen – die Wassertemperatur beträgt aktuell rund fünf bis sechs Grad Celsius. Da ist ein Sturz ins Wasser sofort lebensgefährlich. Hier bleibt nur wenig Zeit.

Es kommt nicht nur zur Unterkühlung, sondern in manchen Fällen sogar zum Herzstillstand – je nach Gesundheitszustand und körperlicher Fitness. Auch kann es zu einem Stimmritzenkrampf kommen, der das Atmen verhindert.

Beim Unfall des Ruderclubs am Sorpesee konnte das Begleitboot einen Notruf absetzen, darüber wurden die Leitstelle des HSK und die First Responder informiert. Die Ortsgruppe Langscheid ist hierfür extra ausgebildet und sind entsprechend ausgestattet.

Zudem gibt es mittlerweile leider immer mehr unsichere Schwimmer, die auch schnell in Not geraten können. Die meisten Menschen ertrinken an unbewachten Seen.

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Dass es mehr unsichere Schwimmer gibt, ist wahrscheinlich auf die Pandemie zurückzuführen? Welche Folgen ergeben sich daraus?

Ja, es hängt mit Corona zusammen. Die Zahl der Grundschulkinder, die nicht schwimmen können, ist deutlich angestiegen. Die Nichtschwimmerquote liegt hier schon bei 20 Prozent. Diese hat sich verdoppelt.

Nur 40 Prozent, derjenigen, die schwimmen können, gelten als sichere Schwimmer. Die Wartelisten für Schwimmkurse sind lang. Zudem werden dringend Rettungsschwimmer und Kursleiter benötigt, die sie ausbilden. Hier entsteht schnell ein Teufelskreis, wenn Badeaufsicht und die Schwimmausbildung gesichert

Mitgliederzahlen der DLRG Arnsberg

Momentan gehören der Ortsgruppe des DLRG Arnsberg 458 Mitglieder an.Davon sind 186 im Jugendalter und 272 Erwachsene.Im aktiven Wachdienst sind etwa 20-25 Rettungsschwimmer, Sanitäter und Bootsführer tätig.Weitere Sicherheitstipps für Schwimmer, Wassersportler und Aufsichtspersonen befinden sich auf der Website der DLRG:https://www.dlrg.de/informieren/freizeit-im-wasser/sicherheitstipps/

werden müssen.

Worauf müssen Wassersportler und -sportlerinnen daher achten und wie lassen sich die von Ihnen benannten Gefahren vermeiden?

Man sollte auf jeden Fall einen Neoprenanzug tragen und wenn möglich zur Schwimmweste greifen. Das gilt zum Beispiel für Segler oder Stand-Up-Paddler. Für Ruderer ist das aber kaum möglich, da es ihre Bewegungen einschränkt.

Außerdem sollten Wassersportler für Begleitschutz sorgen – entweder vom Ufer aus oder auf dem Wasser, damit sie im Notfall schnell reagieren können. Wir leisten beispielsweise Regattaschutz für die Segler.

Beim Stand-Up-Paddling wird es auch schnell gefährlich, wenn man ins Wasser fällt und seine Schwimmfähigkeiten falsch einschätzt. Die Paddler geraten in Not oder erreichen nur vollkommen erschöpft das Ufer.

Grundsätzlich gilt: Wenn sich die Sportler an die Baderegeln hielten, die für Schwimmer gelten, dann wäre schon viel gewonnen.

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Wenn es dann doch zu einem Unfall gekommen ist, wie sollte man sich dann verhalten?

Wenn das Boot umkippt, dann ist es wichtig, an Ort und Stelle zu bleiben und am Boot zu bleiben. Wenn mehrere Leute an Bord waren, muss man schauen, ob alle da sind und ihren Kopf über Wasser halten. Alle Beteiligten müssen unbedingt zusammenbleiben. Wenn die Rettungskräfte die Personen an verschiedenen Orten einsammeln müssen, dann geht zu viel wichtige Zeit verloren.

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