Arnsberg. Vor 20 Jahren wurde der Jazz- und Popchor in Arnsberg gegründet. Die Vorsitzende verrät, wie außergewöhnlich die Proben vorab sind.

Der Jazz- und Pop-Chor Chor FiveTimes feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Jubiläum. Um das gemeinsam mit dem Publikum zu feiern, lädt der Chor am kommenden Sonntag ins Sauerland-Theater ein.

Gemeinsam mit Chorleiter Jan-Hendrik Herrmann bringen die Sängerinnen und Sänger Pop- und Jazzklassiker im neuen Gewand auf die Bühne. „Einige Lieder wurden von unseren damaligen Chorleitern exklusiv für unseren Chor arrangiert. Auch unser jetziger Leiter hat neue Arrangements für uns“, erzählt Dorothea Schäfer, erste Vorsitzende von FiveTimes. Sie ist seit 2010 dabei und übernimmt eine der Alt-Stimmen im Chor.

Ob Sopran, Alt, Tenor oder Bass: Alle Stimmen sind kräftig vertreten. Rund 30 Mitglieder wirken aktuell mit. Einige Sängerinnen und Sänger sind bereits von Anfang an dabei – alles begann im Jazzchor-Workshop während des Kunstsommers in Arnsberg 2003. Hier entstand die Idee, die dortige tolle Zusammenarbeit fortzusetzen. Nach 20 Jahren schauen sie nun auf zahlreiche, erfolgreiche Auftritte zurück, einige davon im Kulturzentrum Hüsten. Dieses Mal stehen sie erstmals auf der Bühne des Sauerland-Theaters. Dort sind auch einige ehemalige Mitglieder an Bord, die den Chor bei ausgewählten Stücken begleiten werden. Als weiterer besonderer Gast konnte der Junge Chor Oeventrop gewonnen werden.

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Der Jazz- und Pop-Chor singt nicht nur a cappella, sondern wird bei einigen Liedern zusätzlich von seiner eigenen Band mit Bass und Klavier begleitet.

Besonderes Probenkonzept

Zu den Chorproben treffen sich die Sängerinnen und Sänger immer im Wechsel in Arnsberg und Soest. Sie finden allerdings, anders als bei anderen Chören, nur an einzelnen Terminen im Jahr statt. Die Häufigkeit der Proben ist hier Namensgeber: „FiveTimes“, das heißt fünf Mal kommen alle zusammen, um ein Wochenende lang miteinander zu singen. Da Einige aus verschiedenen Regionen Deutschlands stammen, bietet sich das Konzept an.

Dann arbeiten sie gemeinsam mit Chorleiter Jan-Hendrik Herrmann an der Bühnenpräsenz, der Choreographie und natürlich an den richtigen Tönen. Dorothea Schäfer ist begeistert von der Idee, betont aber gleichzeitig auch die nötige Eigenverantwortung jedes einzelnen Mitglieds, welche dieses Konzept erfordere. „Man muss sich vorab sehr gut auf die Proben vorbereiten und die Stücke zu Hause üben“, sagt Schäfer. Wichtig sei dabei auch, dass der Chor an den fünf Wochenenden möglichst vollzählig sei – auch hier ist ein hohes Maß an Zuverlässigkeit unverzichtbar.

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Die Mitglieder erhalten alle Audiodateien der zu probenden Lieder, die überwiegend von Leiter Herrmann eingesungen wurden. Das Besondere: Er beherrscht alle Stimmlagen von Bass bis Sopran, sodass jeder Sänger mit seiner Aufnahme proben kann. Das kommt besonders denjenigen zugute, die lieber nach Gehör lernen statt mit Noten. Die Vorsitzende übt in ihrer Freizeit und baut die Proben immer wieder in den Alltag ein. „Ich höre mir die Stücke dann auch beim Autofahren an“, lacht sie.

Lange Konzertpause

Vier Jahre ist es nun her, dass der Chor sein letztes Konzert gegeben hat. „Es gab zwar kein Konzert, aber auch keine Pause“, sagt Dorothea Schäfer. Die Proben fanden entweder online oder draußen statt und auch hier ist es bei den fünfmaligen Treffen geblieben. Durch die Pandemie seien sie trotz der Umstellung gut durchgekommen, hält sie fest. Während dieser Zeit sind auch neue Arrangements entstanden, die am Sonntag präsentiert werden, wie etwa George Michaels Song „Freedom“.

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An diesem und weiteren Songs wird am Wochenende dann final gefeilt. Die Proben sind für die Vorsitzende des Chors immer wieder ein Highlight. „Es ist wie Urlaub, aber anstrengend. Man lernt so viel dazu und es ist immer wieder aufs Neue spannend – aber auch intensiv und anspruchsvoll“, erklärt Schäfer. Gekrönt wird das arbeitsreiche Wochenende dann mit dem Jubiläumskonzert im Sauerland-Theater.

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