Arnsberg.. Nach fast vier Jahrzehnten ohne gibt es jetzt wieder Bier aus heimischer Produktion: das „Arnsberger Mühlenbräu“. Das Ehepaar Christian und Melanie Krick produzieren zwar noch im sehr kleinen Stil in der eigenen Küche, liebäugeln aber mit einer Expansion.
Bis in die frühen 1970er Jahre hinein wurde in Arnsberg Bier gebraut. Doch dann war 1972 Schluss in der Brauerei Höynck an der Rumbecker Straße, mussten die Gaumen sich an neue Geschmacksrichtungen gewöhnen. Doch nun, fast vier Jahrzehnte später, gibt es wieder Bier aus heimischer Produktion: das „Arnsberger Mühlenbräu“. Zwar noch mit geringem Ausstoß für den Verkauf im Freundeskreis, aber die Weichen werden schon vorsichtig auf Expansion gestellt - von Christian und Melanie Krick.
Erweiterung wird erwogen
Am Anfang stand ein angenehmer Duft. Denn als das Arnsberger Ehepaar vor drei Jahren im Tirol-Urlaub eine dortige Brauerei besichtigte, war Christian Krick (38) schlichtweg begeistert: „Das roch so gut nach Hopfen und Malz.“ Und mit diesem Erlebnis für die Nase kam der Wunsch auf, selbst Bier zu brauen. „Schließlich,“ so Krick, „will man ja auch einmal etwas Außergewöhnliches haben.“
Kaum zu Hause in der Arnsberger Mühlenstraße angekommen, beschäftigte sich der Papiermacher von Reno de Medici mit der Kunst des Brauens und eignete sich diese Fertigkeit als Autodidakt aus der einschlägigen Literatur an. Dann wurden in der Küche des Hauses Mühlenstraße 7a die ersten Brauversuche gestartet. Und weil der 38-Jährige hohe Ansprüche an die Qualität stellt, „hat es etwas gedauert, bis wir den gewünschten Geschmack getroffen haben.“ Aber der Zeitaufwand hat sich durchaus gelohnt: Herausgekommen ist ein leckeres, naturtrübes und vollmundiges Pils mit einem Alkoholgehalt von fünf Prozent, das den letzten Schliff durch die Endvergärung in der Flasche erhält.
Ein Pils, das im Freundes- und Bekanntenkreis sofort mit Begeisterung aufgenommen wurde und reißenden Ansatz findet. Nicht nur wegen des Geschmacks, sondern weil das „Arnsberger Mühlenbräu“ ein schöner Partygag oder auch ein nettes Mitbringsel ist. Aufgrund der großen Resonanz meldete Ehefrau Melanie (39) so kurzerhand das Brauen als Gewerbe an. „Damit alles korrekt läuft und Hand und Fuß hat. Und weil wir alles im Team machen.“
Gebraut wird - nach Deutschem Reinheitsgebot - noch in der Wohnungsküche. Der Ausstoß liegt derzeit bei 100 Litern im Monat. „Aber allmählich,“ sagt Christian Krick, „stoßen wir schon an unsere Grenzen.“ Deshalb werde intensiv über eine Erweiterung des Braubetriebes nachgedacht. „Letztlich ist das aber auch eine Frage der Finanzierbarkeit.“ Und der geeigneten Räumlichkeiten.
Demnächst auf den Markt bringen wird das Ehepaar Krick das „Arnsberger Mühlenbräu Weizenbier“ als festes Angebot und - zum Stadtgeburtstag - ein „Arnsberger Festbier“. Letzteres soll durch ein zusätzliches Malz noch vollmundiger im Geschmack sein. „Nur die Vermarktung des Festbieres ist noch unklar.“ Auch über Bierproben wird im Hause Krick nachgedacht.
Bier speziell zum Stadtjubiläum
Verkauft wird das „Arnsberger Mühlenbräu“ in eigens angefertigten Holzkisten zu 12 Halbliter-Flaschen oder im Kartonträger mit 6 Flaschen. Wer will, kann aber auch - passend zum Grillen - ein 5-Liter-Fässchen erwerben. Die Kartonträger werden übrigens von Melanie Krick noch mit der Hand beschriftet.
Und weil das Brauen in Arnsberg eine lange Geschichte hat, will sich Christian Krick nun in seiner freien Zeit im Stadtarchiv auf Spurensuche begegeben. „Die Braukunst nämlich ist ein interessantes Thema.“