Hüsten. Als Folge der Schließungen, die wegen der Coronaschutzregeln nötig waren, ging 2021 die Besucherzahl im Hüstener Freizeitbad weiter zurück.

Die rund siebenmonatige Bad-Schließung, die vom 2. November 2020 bis 7. Juni 2021 zur Einhaltung der Coronaschutzvorschriften notwendig war, führt dazu, dass im Hüstener Freizeitbad Nass im Jahr 2021 die Gesamtbesucherzahl um 13,5 Prozent gegenüber dem Corona-Jahr 2020 zurückgegangen ist. Die Gästezahl sank von rund 168.000 auf 145.000. Wenn man allerdings das Vor-Coronajahr 2019 als Vergleich heranzieht, fällt der Rückgang der Gästezahl drastisch aus. 2019 verzeichnete das Bad einen Gästerekord mit insgesamt rund 354.000 Gästen. Gegenüber 2019 kamen somit im Jahr 2021 rund 209.000 Besucher (also mehr als 50 Prozent!) weniger ins Nass.

„Der starke Rückgang der Besucherzahl ist aber nicht auf rückläufige Beliebtheit des Bads, sondern vielmehr auf die lange, gesetzlich vorgeschriebene Schließung des Bads und auf die Begrenzung von Besucherzahlen, die gleichzeitig ins Bad bzw. in die Sauna bzw. in den Fitnessclub gehen dürfen, zurückzuführen“, betont der Geschäftsführer des Freizeitbads Nass, Bernd Löhr, auf Anfrage unserer Zeitung. Für die nach wie vor bestehende Beliebtheit des Bads spreche der starke Besuch von Bad und Sauna in den Weihnachtsferien 2021/22. „Der Parkplatz vor dem Nass war in dieser Zeit voll“, sagt Löhr. Die 2GPlus-Regelung habe viele Familien nicht vom Badbesuch abgehalten.

Dana Gerke (35) mit ihrer Tochter Kati (4) aus Olsberg besuchen gern das Hüstener Freizeitbad Nass.
Dana Gerke (35) mit ihrer Tochter Kati (4) aus Olsberg besuchen gern das Hüstener Freizeitbad Nass. © Privat | Privat

Als gutes Zeichen für gesundheitlich sicheres Schwimmen, Saunieren und Sport im Fitnessclub wertet Löhr die Tatsache, dass es in den nunmehr zwei Corona-Jahren erst einen Fall gab, bei dem ein Gast nach seinem Badbesuch ein paar Tage später Corona-positiv getestet worden sei. „Dies war dann ein Fall unter insgesamt 313.000 Gästen in zwei Jahren (2020 und 2021)“, so der Nass-Geschäftsführer.

Stärkere Akzeptanz der Zugangskontrollen

Löhr stellt mittlerweile seitens der Besucher eine stärkere Akzeptanz für die Zugangskontrollen fest. „Bei 3G gab es an der Kasse mehr Diskussionen mit Gästen als jetzt bei 2Gplus“, so Löhr. Gleichwohl gebe es natürlich weiterhin auch Gäste, denen 2Gplus nicht ausreicht und die daher vorsichtshalber auf einen Badbesuch verzichten. Auch gebe es Bürger, die grundsätzlich dagegen sind, bei einem Badbesuch persönliche Daten (Impf- und Testnachweis plus Personalausweis) vorzuzeigen und daher von vornherein Bädern fernbleiben.

Der coronabedingte starke Rückgang der Besucherzahlen hat natürlich auch finanzielle Auswirkungen auf das Freizeitbad Nass. „Wir erden es fürs Jahr 2021 nicht schaffen, das jährliche Maximal-Defizit des Nass in Höhe von 1,75 Millionen Euro einzuhalten. Wir werden es überschreiten. Wie hoch die Überschreitung sein wird, kann ich noch nicht sagen“, so Bernd Löhr.

Von 24 Monaten war Bad zehn Monate geschlossen

Das Freizeitbad Nass musste wegen der NRW-Coronaschutzverordnung von Mitte März bis Ende Mai 2020 sowie vom 2. November 2020 bis 7. Juni 2021 schließen. Folgende Zugangsbeschränkungen gelten aktuell im Hüstener Freizeitbad Nass: Es dürfen sich im Badbereich maximal 250 Gäste zeitgleich aufhalten, im Saunabereich sind maximal 120 Gäste zeitgleich erlaubt und im Fitnessbereich dürfen maximal 20 Gäste zeitgleich sein.

Im Geschäftsjahr 2020 war es dem Nass noch gelungen, aufgrund staatlicher Wirtschaftshilfen das Maximal-Defizit nur um 50.000 Euro zu überschreiten. Da 2021 keine staatlichen Wirtschaftshilfen für Kommunalbetriebe gewährt werden, können wir auf diesem Weg das Defizit im Jahr 2021 nicht mindern“, sagt Löhr.

Weniger Mini-Jobber

Die zwischenzeitlichen langen Schließungsperioden haben dazu geführt, dass sich viele der 42 Mini-Jobber, die das Nass noch im Januar 2020 beschäftigte, eine andere Arbeit gesucht haben. Im Dezember 2021 gibt es nur noch 25 Mini-Jobber im Nass. Dieser Verlust an Arbeitskraft hat dazu geführt, dass das sozialversicherungspflichtige Personal im Voll- und Teilzeitbereich leicht auf rund 50 Mitarbeiter aufgestockt werden musste. Zusätzlich beschäftigt das Nass noch vier Auszubildende. „Insgesamt haben wir die Corona-Pandemie bisher mit einem blauen Auge überstanden“, bilanziert Löhr die beiden Corona-Jahre 2020 und 2021.