Oeventrop. Aber in den nächsten Jahren wird in ein attraktiver Dorfmittelpunkt entstehen - auch mit einem schicken Bürgerzentrum.
Jetzt ist es amtlich: Die alten Knabenschule in Oeventrop wird abgerissen.
Denn der finanzielle Aufwand, das Gebäude im Rahmen des Konzeptes „Leben & Lernen“ in ein Bürgerzentrum auch für die Nutzung von Vereinen umzuwandeln, ist mit rund 3,4 Millionen Euro letztlich zu hoch. Damit wird nach Beschluss von Bezirksausschuss Oeventrop und Planungsausschuss in gemeinsamer Sitzung zugleich das Gesamtkonzept geändert, an dessen Ende ein attraktiver Ortsmittelpunkt stehen soll.
Die jetzt abgesegnete Variante „Leben & Lernen“ entspricht „finanziell Machbaren“
Mittel sind im Doppelhaushalt 2022/23 vorgesehen
Für den Bau von Grundschule mit integriertem Bürgerzentrum sind im Haushaltsentwurf 2022/2023 15,7 Millionen Euro vorgesehen.Ebenso werden die Folgelasten in der Ergebnis- und Finanzplanung berücksichtigt.Die Gesamtfinanzierung stellt eine zusätzliche Belastung für den Doppelhaushalt dar, da sie in der bisherigen Finanzplanung in dieser Höhe noch nicht berücksichtigt werden konnte.
So folgte der Bezirksausschuss in der gemeinsamen Sitzung einstimmig den Empfehlungen der Verwaltung. „Denn die ursprünglich vom Stadtrat beschlossene Variante mit der alten Knabenschule als künftigem Bürgerzentrum hat sich dann nach einer vom Rat angeforderten neuerlichen Untersuchung des dafür erforderlichen Kostenaufwands,“ so Ausschussvorsitzender Gerd Stodollick (SPD), „als nicht finanzierbar erwiesen und auch uns in dieser Höhe überrascht.“
Im Gegensatz dazu, stellt Stodollick klar, entspreche die nun abgesegnete Variante dem „finanziell Machbaren“. Zwar habe man schon im Vorfeld dieser Entscheidung den Abriss der alten Knabenschule, zu der viele Oeventroper eine gewisse emotionale Bindung haben, bedauert, aber eine andere Lösung wäre wider die Vernunft gewesen. Ebenso die rund 2 Millionen Euro schwere Ansiedlung in der alten Hauptschule.
Das Bürgerzentrum wird jetzt in die Neubau der Grundschule integriert
Mit dem Beschluss von Bezirks- und Planungsausschuss – die Zustimmung im Stadtrat ist nur noch eine Formsache – wird das künftige Bürgerzentrum der Ruhrdörfer nun in die noch zu bauende neue Grundschule integriert und damit auch ein modernes, funktionales Gesicht erhalten.
Das Kostenvolumen für diese Integration liegt mit 1,2 Millionen Euro deutlich unter den genannten Optionen.
Der Fahrplan – noch ohne exakten zeitlichen Verlauf - für die Umsetzung des Konzeptes „Leben & Lernen“ als neuem Dorfmittelpunkt sieht damit für den südlichen Bereich der Planungsfläche wie folgt aus:
- Abriss der alten Knabenschule im neuen Jahr;
- im Anschluss erfolgt der Bau der neuen Kindertagesstätte auf dem dann freien Areal der Knabenschule;
- auf die Fertigstellung der neuen Kita folgt der Abriss der alten Kita und der Grundschule Dinschede;
- auf dem nun freien Gelände der Kita und teilweise das alten Grundschule wiederum wird nun die neue Grundschule mit OGS errichtet;
- bis zur Fertigstellung der Grundschule werden Mädchen und Jungen wie schon jetzt in der alten Hauptschule unterrichtet.
Bezirksausschuss: Alle Beteiligten in die Feinplanungen einbinden
Dieses umgewandelte Konzept mit einer konzentrierten öffentlichen Nutzung im südlichen Teil des geplanten Dorfzentrums, fasst Vorsitzender Gerd Stodollick die Haltung des Bezirksausschusses zusammen, sei jedoch nicht nur aus finanzieller Sicht vernünftig.
„Denn dieses Teilstück kann nun auch in ein attraktives Grünflächenkonzept eingebunden werden und wir erhalten zudem einen freien Zugang zur Ruhr.“
Wichtig war dem Ausschuss allerdings, dass Vertreter von Schule, Kita, Elternpflegschaft und Vereinen in die Feinplanungen für die Bebauung des Südbereichs einbezogen werden. „Und natürlich der Bezirksausschuss.“
Gerd Stodollick: „Die Wohnflächenentwicklung erfordert noch genaue Abstimmung“
Durch die Konzeptänderung steht der nördliche Teil der Fläche zwischen Ruhr und der Straße „Zum Osterfeld“ mit dem großen Gebäude der ehemaligen Hauptschule nun komplett für eine Überplanung und „besseren Nutzung“ für bedarfsgerechte Wohnangebote im Ortsmittelpunkt zur Verfügung. Bis es da aber ins Konkrete geht, wird noch einige Zeit vergehen.
Hier schwebe der Verwaltung unter anderem vor, das Hauptschulgebäude für Wohnen umzuwandeln, „was aber wohl nur mit einem Investor funktionieren dürfte. Aber selbstverständlich,“ sagt Gerd Stodollick, „erfordert die Wohnflächenentwicklung natürlich noch eine genaue Abstimmung.“