Arnsberg. Schnellere Bearbeitung: Ausländerbehörde Arnsberg ist für Zukunft gut aufgestellt. Stadt rechnet mit weiterer Zuwanderung auch aus Afrika.
Die Arnsberger Ausländerbehörde sieht sich gut für die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft aufgestellt. Die von anderen Behörden im Land vielfach beklagten „katastrophalen Verhältnissen“ seien im Arnsberg nicht festzustellen. „Wir haben uns viel erarbeitet und wir haben einen Vorsprung“, sagen Kirsten Heckmann und Bürgermeister Ralf Bittner von der Stadt Arnsberg.
Anträge auf Erteilung und Verlängerung von Aufenthaltstiteln sowie Einbürgerungen könnten zeitnah bearbeitet und schnellstmöglich beschieden werden. Zwar hätten sich auch in Arnsberg Bearbeitungszeiten verlängert, doch sei das in höheren Fallzahlen und Folgen der Pandemie begründet. „Deutschland ist ein Zuwanderungsland“, so Ralf Bittner. Und Arnsberg sei somit auch eine Zuwanderungsstadt. Das belegen auch Zahlen: Zum 30. Juni 2012 lebten 5107 Ausländer in Arnsberg, heute sind es knapp 8990 und damit 76 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren.
Als Gastarbeiterin nach Arnsberg gekommen - für immer geblieben>>>
Die Zuwanderung von Geflüchteten aus der Ukraine forderte in diesem Jahr auch die Arnsberger Ausländerbehörde heraus. Ende Juni lebten 683 geflüchtete Ukrainer in Arnsberg, für 522 von ihnen gab es bereits einen Aufenthaltstitel. „Das ist Herausforderung und Chance zugleich“, sagt Ralf Bittner und verweist auf demografische Entwicklung und Arbeitskräftemangel, „wir brauchen Herausforderung und müssen sie als Stadt gestalten“.
Die Stadt Arnsberg rechnet damit, dass Zuwanderung weiter zunehmen werde. Zum einen bleibe die Lage in der Ukraine unübersichtlich und schwer vorhersehbar. Kirsten Heckmann denkt aber nicht nur an Kriegs-, sondern auch an Klimaflüchtlinge. „Es ist absehbar, dass Afrika sich auf den Weg machen wird“, weiß sie. Auch darauf müsse man vorbereitet sein. Arnsberg könne da aus früheren Erfahrungen und von einem Zusammenspiel von hauptamtlichen und ehrenamtlichen Kräften profitieren.
Die Arnsberger Verwaltung will dabei aber weniger eine klassische „Ausländerbehörde“ sein als vielmehr eine Stelle für Integrationsmanagement – tatsächlich arbeiten hier mehrere Fachbereiche gebündelt zusammen und könnten Prozesse besser aufeinander abstimmen.
Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang die Entwicklung von Einbürgerungen in der Stadt Arnsberg: In den zurückliegenden Jahren wurden durchschnittlich etwa 100 Einbürgerungen pro Jahr vollzogen. Im vergangenen Jahr waren es sogar 210, und in der ersten Hälfte des Jahres 2022 bereits 130.