Arnsberg. In fast allen heimischen Apotheken ist es seit dem heutigen Montag möglich, sich kostenlos einen digitalen Impfpass ausstellen zu lassen.

Darauf haben viele Menschen sehnsüchtig gewartet: Ab sofort ist es möglich, sich in Arnsberger Apotheken einen digitalen Impfpass ausstellen zu lassen.

„Fast alle heimischen Kollegen machen mit“, berichtet Maria Bertelsmann vom Team der Neheimer Engel-Apotheke, „damit übernehmen die Apotheker vor Ort erneut eine wichtige Aufgabe zur Pandemie-Bewältigung.“

Welche App benötige ich?

Es gibt zwei Möglichkeiten, den digitalen Impfnachweis als QR-Code auf dem Smartphone zu nutzen: Zum einen die CovPass-App, die seit dem 10. Juni in den App-Stores zum kostenlosen Download verfügbar ist.Die zweite Möglichkeit ist, sich den QR-Code auf die Corona-Warn-App zu laden, die viele Deutsche bereits zur Kontaktverfolgung von Infizierten nutzen.Seit 9. Juni, steht eine aktualisierte Version zur Verfügung, die es möglich macht, den digitalen Impfnachweise dort zu speichern und bei Bedarf vorzuzeigen.Für Dienstleister, die den Impfstatus überprüfen möchten, wird es eine Prüf-App zur Prüfung des Impfzertifikats geben. Damit kann der Impfstatus ähnlich wie ein Barcode auf Flug- oder Bahntickets gescannt werden.

„Den digitalen Nachweis erhält wirklich jeder“, betont die Apothekerin, „es ist also nicht nötig, sofort los zu stürmen.“ Auch, weil der „Digi-Pass“ erst zwei Wochen nach erfolgter Zweitimpfung Gültigkeit erlangt. Theoretisch sei es zwar auch möglich, jetzt schon die Erstim­pfung digital zu dokumentieren, doch ein zweiter Besuch in der Apotheke – nach dem erneuten Pikser – ist auf jeden Fall notwendig. Also – am besten erst mit vollem Impfschutz zwecks „Digi-Doku“ zum Apotheker, oder – alternativ – z.B. zum Hausarzt.

„Ärzte, Krankenhäuser und Impfzentren können demnächst ebenfalls digitale Impfnachweise er­stellen, sind aber noch nicht ganz so weit“, so Maria Bertelsmann. Ihre Zunft ist ein wenig schneller...

So sieht er aus, der digitale Impfnachweis (aus datenschutzrechtlichen Gründen hier ein Muster).
So sieht er aus, der digitale Impfnachweis (aus datenschutzrechtlichen Gründen hier ein Muster). © WP | Privat

Und so geht’s: Die Wahl der Apotheke steht jedem offen, es muss also nicht die „Stammapotheke“ sein. Online, auf https://www.mein-apothekenmanager.de/ kann geschaut werden, wer dabei ist. Die Aus­stellung des digitalen Impfzertifikats soll spontan, ohne Voranmeldung, möglich sein. „Eine kurze Wartezeit sollte man gegebenenfalls – besonders in der ersten Woche – einkalkulieren“, so Bertelsmann.

Beim Apotheker angekommen, wird zuerst die Identität anhand eines Ausweisdokuments (zum Beispiel Personalausweis) geprüft. Dem Apothekenpersonal wird außerdem die Impf-Dokumentation (Impfpass oder Impf-Bescheinigung) vorgelegt, diese wird auf Echtheit geprüft. „Ich muss sogar über die Folgen einer Fälschung (Geld- oder sogar Freiheitsstrafe) belehren, anschließend leistet der Kunde eine Unterschrift“, erläutert die Neheimerin das Prozedere. Ihre Erfahrung bei der Prüfung von Rezepten kommt ihr zugute, doch jede Fälschung zu erkennen, dürfte schwierig sein. Wir prüfen so gewissenhaft und sorgfältig wie möglich“, versichert sie.

Daten wandern direkt zum RKI

Die Impfbescheinigung sollte – wenn möglich – in räumlicher Nähe (z.B. gleicher Regierungsbezirk) erfolgt sein, aber im Einzelfall kann davon abgewichen werden, u.a bei Wohnortwechsel, oder aus beruflichen Gründen. Die Daten werden dem Robert-Koch-Institut direkt übermittelt, und das digitale Impfzertifikat – in Form eines QR-Codes – wird prompt erstellt. Der Apotheker kann den QR-Code direkt auf einem Bildschirm zeigen (Foto rechts). Wer bereits die notwendigen Apps zum Abscannen auf seinem Smartphone hat, kann den QR-Code dann direkt in der Apotheke auf seinem Smartphone speichern. Apotheken können den QR-Code auch ausdrucken. Dann kann man das Zertifikat zu einem späteren Zeitpunkt einscannen und auf seinem Smartphone speichern.

Die während dieses Vorgangs erhobenen Daten werden übrigens direkt wieder gelöscht – kein Grund zur Sorge also...

Weil Papier nicht nur geduldig ist, sondern auf viele auch eine beruhigende Wirkung hat: „Analoge“, (meist) gelbe Impfausweise behalten natürlich ihre Gültigkeit.

Der Andrang am Montag war groß, zu Beginn gab es zeitweise Systemausfälle, darum erneut der Rat – nicht gleich losstürmen, in den kommenden Tagen und Wochen bleibt genug Zeit, sich den „Digi-Pass“ zu sichern. Die Apotheken erhalten für dessen Ausstellung eine Vergütung, für ihre Kunden ist dieser Service aber kostenlos.

Impfzentrum bittet noch um Geduld

Das Impfzentrum des Hochsauerlandkreises in Olsberg hat bislang keine konkreten Informationen des Gesundheitsministeriums Nordrhein-Westfalen erhalten, wie der digitale Impfnachweis zur Verfügung gestellt werden soll. Deshalb bittet das Impfzentrum Bürgerinnen und Bürger dringend, von Anrufen in dieser Angelegenheit abzusehen. Dies teilte das Kreisgesundheitsamt am Montag mit.

Wer den digitalen Impfpass haben möchte, der bekommt ihn in einigen Arnsberger Apotheken, aber nicht überall. Diese Apotheken stellen ihn aus:

https://www.wp.de/staedte/arnsberg/digitaler-impfpass-diese-apotheken-in-arnsberg-machen-mit-id232537017.html