Arnsberg. Aber auf Steinweg/Alter Markt sind noch Hausaufgaben zu erledigen. Doch Katharina Dlhoš, Inhaberin der „Kaffeemanufaktur“, ist voller Zuversicht.
Corona hat den Ablauf in der gemütlichen „Kaffeemanufaktur Arnsberg“ auf den Kopf gestellt. Doch davon hat sich Inhaberin Katharina Dlhoš nicht unterkriegen lassen, sondern sie hat vielmehr neue Geschäftswege erschlossen. Und ihre Zuversicht auf eine gute geschäftliche Zukunft fasst die Diplom-Kauffrau mit einem Wort zusammen: „Läuft.“
Immerhin: Die findige Geschäftsfrau hat seit der Eröffnung der „Kaffeemanufaktur“ im Februar 2017 am Alten Markt schon manche schwierige Situation überlebt: einen Wasserrohrbruch, die zweijährigen Bauarbeiten am Sauerland-Museum direkt vor der Tür und dann noch als „Krönung“ Corona. „Aber das haben wir alles überlebt.“
Verkehrsverein und Stadtmarketing müssen den Stadtteil besser vermarkten
Und so geht Katharina Dlhoš mit ihrer Kaffeemanufaktur, deren Herzstück die Bio-Rösterei ist, mit Optimismus die Zukunft an. Weil sie an Arnsberg und den Standort Steinweg/Alter Markt glaubt. Wenn auch von anderer Seite, wie sie findet, noch einige Hausaufgaben zu erledigen seien. „Von Verkehrsverein und Stadtmarketing muss der Stadtteil Arnsberg einfach viel besser vermarktet werden. Das läuft nicht optimal.“
Hier verweist sie auf die großangelegte Aktion, um Neheim als „Shopping-Center unter freiem Himmel“ zu positionieren. Was hervorragend gelungen sei. „Das ist nämlich inzwischen eine bekannte Marke.“ Und mit ähnlicher Wucht müsse für den Stadtteil Arnsberg geworben werden, „schließlich sind wir hier mindestens genauso gut“.
Katharina Dlhoš: „Man muss die Chancen nur richtig nutzen“
Man sei zwar kein zweites Shopping-Center, „und das müssen wir auch nicht sein, aber wir können mit vielen anderen Angeboten die Leute in die Stadt holen“.
Mit einer gut aufgestellten Gastronomie, „um die uns viele beneiden“, einem breiten kulturellen Angebot, einem tollen historischen Stadtbild, einer spannenden Geschichte und vielen weiteren interessanten, teils versteckten Dingen. „Man muss diese Chancen nur richtig nutzen“.
Ein vernünftiges Parkkonzept fehlt: „Nicht alle Besucher kommen mit Bus und Bahn“
Schön wäre es, sagt die Geschäftsfrau, wenn zugleich auch der Einzelhandel auf Steinweg/Alter Markt noch gezielt ergänzt werden könnte. Durch spezielle Angebote wie beispielsweise einem inhabergeführten Modegeschäft. „Das würde wunderbar passen und auch entsprechendes Publikum anziehen.“ Und ohne Zweifel müsse endlich ein vernünftiges Parkkonzept entwickelt werden, „denn nicht alle Besucher kommen mit Bus und Bahn“.
Würde entsprechend nachjustiert, ist sich Katharina Dlhoš sicher, dann könne Arnsberg mit Zuversicht in die Zukunft blicken. Eben, weil der Standort viel zu bieten habe. „So habe ich mich ganz bewusst auch für Arnsberg entschieden und bin aus Stuttgart hierhergezogen. Weil die Lebensqualität stimmt, die Lage mit ihrer Nähe zu großen Städten und zur Natur ideal ist. Ich mag Arnsberg.“
Corona-Umstellung: Die Kaffeemanufaktur Arnsberg beliefert jetzt auch den Handel
Und wie steht es um ihr Geschäft, die „Kaffeemanufaktur“ in Arnsbergs Guter Stube? „Das läuft gut, aber derzeit anders als geplant.“ Der Café-Betrieb im Innenraum ist komplett eingestellt und wird angesichts der Unwägbarkeiten in diesem Jahr auch nicht mehr geöffnet und die Außengastronomie werde ihr leider durch die eingetopften Bäume wider falsches Parken unmöglich gemacht.
Daher habe sie den Betrieb schon mit Beginn des ersten Lockdowns umgestellt und beliefere mit ihren Röstkreationen inzwischen auch den Handel. Wie die Bioläden in Arnsberg und Neheim, verschiedene Edeka-Niederlassungen und andere Lebensmittelgeschäfte. „Das weitet sich auch gut aus.“ Und die Pandemie habe – wie bei vielen anderen – natürlich das Online-Geschäft stark belebt.
Katharina Dlhoš: „Ich würde richtig gerne endlich wieder eine Röstführung machen“
„Das alles ersetzt aber nicht den Kundenkontakt. Ich würde richtig gerne endlich wieder eine Röstführung machen, damit Interessierte den Kaffee riechen und schmecken können. Aber das ist leider angesichts von Maskenpflicht und Abstandsregeln derzeit unmöglich.“ Daher hofft Katharina Dlhoš auf 2022. „Bis dahin bleiben wir flexibel.“