Westfalenpost-Lokalredakteur Martin Schwarz kommentiert die aktuelle Situation in Einzelhandel und Gastronomie
Wer nun wieder samstagmorgens bei schönem Wetter durch die Neheimer Fußgängerzone geht, wird an alte Vor-Corona-Zeiten erinnert. Besucherfrequenzen reichen an Spitzenwerte aus dem Jahr 2018 heran. Damals wurden auf der Neheimer Hauptstraße innerhalb einer Stunde an einem späten Samstagvormittag 3500 Passanten gezählt, was in keiner anderen Stadt in der Region erreicht wurde. Gesundheitlich sehr sensibilisierte Mitbürger könnten jetzt über die Besuchermassen stöhnen, aber ihnen steht es frei, nicht zur Fußgänger-Rushhour nach Neheim zu kommen.
Innenstadt mit Flair und Genuss wird gewünscht
Die hohe Besucherfrequenz ist ein klares Zeichen dafür, dass der persönliche Einkauf und der Café- oder Restaurantbesuch weiterhin einen hohen Stellenwert genießen. Das von Kunden gewünschte Einkaufserlebnis (Innenstadt mit Flair und Genuss) wird in Arnsberger und Sunderner Stadtteilen derzeit wiederentdeckt. Das persönliche Einkaufserlebnis kann durchs Klicken beim Online-Händler nicht ersetzt werden. Es besteht vielmehr ein Heißhunger auf persönliche Begegnung. Dabei wird der Plausch in der City durchaus auch noch auf Abstand gepflegt. Abendliche Abstecher in Biergärten sind hochwillkommen.
Neueröfffnungen stehen bevor
All dies haben Händler und Gastronomen auch geahnt, denn sie kennen ihre Kunden oftmals seit Jahrzehnten. Trotz Umsatzverluste haben sie ausgeharrt und freuen sich über den gelungenen Neustart. Zuversicht verbreiten in Neheim manche geplante Neueröffnungen: Der Arnsberger Bioladen Regenbogen wird im September eine Filiale am Engelbertplatz eröffnen, Elektro-Schulte aus Holzen wird mit einem Handwerkerladen noch im laufenden Monat Juli Präsenz an der Hauptstraße zeigen, in der Marktpassage wird es demnächst ein neues Asiatisches Restaurant geben. In Arnsberg startet Gastronom Jonathan Mink (Inhaber des Clubs „Herr Nilsson“) das Sommermärchen auf den Ruhrterrassen und auch in anderen Stadtteilen von Arnsberg und Sundern passiert manches. Kurzum: Die Innenstadt lebt! Sie blüht nach den Lockdowns wieder auf.