Arnsberg/Neheim. Die Freibäder in Arnsberg und Neheim bleiben 2020 geschlossen. „Nass“ und Sporthallen öffnen zum 5. Juni unter Auflagen.
Die Freibäder in Arnsberg und Neheim werden in diesem Sommer nicht öffnen – das haben Stadt und Vereine jetzt gemeinsam entschieden. Grund dafür sind die strengen Auflagen, die zum Infektionsschutz erfüllt werden müssten.
Klar war im Förderverein des Neheimer Freibads und dem Kneippverein, der das Freibad Storchennest in Arnsberg betreibt: Eine Öffnung würde wochenlange Vorbereitungen, erhöhten Personalaufwand und vor allem erhöhte Kosten bedeuten. Vertreter des Neheimer Freibads und des Freibads Storchennest hatten gemeinsam mit Vertretern aus Politik und Verwaltung über eine mögliche Öffnung diskutiert. Es wurden Kostenrechnungen aufgestellt und Haftungsfragen besprochen. Danach dann die Entscheidung: Eine Saison 2020 wird es in den beiden Freibädern nicht geben.
Vereine sind trotz schwerer Entscheidung erleichtert
Neben Kosten und Aufwand war auch das hohe Risiko für den Kneippverein ein Faktor. Die Mitglieder betreiben das Storchennest ehrenamtlich. Somit müssten sie auch haften, würde es zu Infektionen kommen und im Nachhinein die Hygiene bemängelt werden. „Ich bin dankbar für diese Entscheidung der Stadt, uns Ehrenamtlichen die Verantwortung nicht aufzubürden“, sagt Uwe Schmidtke vom Kneippverein.
Man habe sich auf die Saison gefreut, in der die neue Rutsche erst so richtig hätte genutzt werden können und wirtschaftlich wird es für den Verein ebenfalls eine Herausforderung. Aber unter den gegebenen Bedingungen, für die keine Seite, weder Betreiber noch Stadt oder Badegäste etwas können, sei die Entscheidung zur Absage der Saison die einzig verantwortungsvolle, meint Schmidtke.
Dem stimmt auch Axel Blanke als Vorsitzender des Fördervereins Neheimer Freibad zu. Die Entscheidung sei am Ende einstimmig gefallen, aber niemandem leicht gefallen. „Ich habe noch keinen Sommer erlebt, in dem das Neheimer Freibad komplett geschlossen war“, sagt er. Aber die höheren Kosten für mehr Sicherheits- und Reinigungspersonal stünden weniger Badegästen gegenüber und auch den Ehrenamtlichen sei eine Saison unter diesen Bedingungen nicht zuzumuten meint Blanke, denn viele von ihnen gehörten selbst zur Risikogruppe. Im Neheimer Freibad soll nun das Becken saniert werden.
Sorge um renaturierte Ruhr
Das Freizeitbad „Nass“ wird genauso wie die Sporthallen am 5. Juni unter Auflagen wieder öffnen können. Aber nur das Bahnen ziehen im Sportbecken wird unter bestimmten Bedingungen möglich sein. Darüber hinaus bleiben viele Einschränkungen. Im Nass sind bereits die Gastronomie und der Fitnessclub wieder im Betrieb, die Sauna bleibt auch nach dem 5. Juni noch geschlossen.
In sozialen Netzwerken gab es nach Bekanntwerden der gestrichenen Freibad-Saison eine lange Diskussion. Dabei warb unter anderem Verena Verspohl von den Grünen um Verständnis für die Entscheidung von Stadt und Vereinen. Sie äußerte aber auch Bedenken: „Dennoch sollten wir jetzt alle zusammen überlegen, wo welche Angebote gemacht werden können. Kinder und auch alle anderen benötigen Platz draußen, auf uns kommt zudem laut Prognose ein sehr warmer Sommer zu. Und in diesem Zuge müssen wir die Ruhr im Auge behalten, damit sie nicht zum Ersatzfreibad wird und die renaturierten Flussbereiche zerstört werden.“