Arnsberg. Bändchen-Idee von Aktives Neheim soll geimpften und genesenen Kunden ortsteilübergreifend den Einkauf im Einzelhandel erleichtern.
Jetzt geht es noch schneller als gedacht: Schon ab heute gilt in ganz Nordrhein-Westfalen im Einzelhandel die 2G-Regel. In Arnsberg soll es den geimpften und genesenen Kunden dennoch so angenehm wie möglich gemacht werden. „Es wird stadtweit gültige Bändchen geben“, sagt Citymanager Konrad Buchheister von der Werbegemeinschaft Aktives Neheim. Die Bändchen-Idee wird nicht nur in Neheim, sondern im gesamtstädtischen Interesse in allen Geschäften des Stadtgebiets greifen.
So reagiert Arnsbergs „Herr Nilsson“ auf die Club-Schließungen in NRW>>>
Die Bändchen wurden grafisch gestaltet und am Freitag bestellt. Im ersten Schritt ist eine Auflage von 60.000 Bändchen angedacht. Das Prinzip: Wer erstmals einen Arnsberger Laden betritt, wird auf seinen Impf- oder Genesenenstatus geprüft und erhält dann das Bändchen. Damit kann er sich dann auch in den anderen Geschäften frei bewegen, in denen nur noch das Band vorgezeigt werden muss.
Warum 2G besser als Lockdown ist>>>
Erfahrungen aus Vergangenheit
Am Samstag werden aber noch alle Geschäfte der Stadt neu kontrollieren müssen, wenn die Kunden an ihrer Tür stehen. Auch beim großen Neheimer Elektronik-Fachhandel „Euronics Berlet“. Hier war man am Freitagmorgen noch davon ausgegangen, erst ab Montag die 2G-Regel anzuwenden. Vorbereitungen wurden aber bereits getroffen, so dass nun auch die neue Regel ab dem heutigen Samstag angewandt werden kann. „Wir haben ja schon in den anderen Phasen der Pandemie unsere Erfahrungen gemacht“, erklärt Marktleiter Stefan Thörner. Eingangskontrollen gab es ja auch, als nur mit Terminen eingekauft werden konnte und die Kundenzahl im Laden begrenzt war. Hier wurde zunächst händisch, später mit einem elektronischen Zählsystem im Eingangsbereich der Kundenstrom gesteuert. Diese Grundidee wird nun bei Berlet wieder aufgegriffen.
So ist die Corona-Lage in Arnsberg>>>
Hilfe durch Security
Am Windfang im Eingangsbereich sei ohnehin eine optische Grenze. Hier soll Personal die Kontrollen vornehmen. „Am Anfang werden wir das durch Security begleiten“, kündigt Stefan Thörner an. Später soll dann geschaut werden, ob die Aufgaben auch von eigenen Mitarbeitern alleine übernommen werden können. Zu Beginn werde man nun erneut händisch kontrollieren. „Im Hintergrund laufen Ideen“, sagt Thörner, „in der Berlet-Zentrale wird an technischen Lösungen gearbeitet“.
Auch für den Berlet-Marktleiter ist klar, dass 2G besser als eine Schließung des Geschäfts ist. „Wir müssen unseren Markt aber auch bewirtschaften und brauchen dafür eine bestimmte Kundenzahl“, sagt er. Er hofft, dass sich nun alle Geimpften und Genesenen nicht vom Einkaufen in Präsenz abhalten lassen. „Es bleibt ja immer die Ungewissheit, wie der Kunde das alles annimmt, ob er Lust auf das Einkaufen hat und sich sicher fühlt“, so Stefan Thörner.
Schon vor der 2G-Regelung, so schätzt Thörner, habe die Kundenfrequenz im Vergleich zum Vorjahr nachgelassen. „Wir sind dennoch zufrieden“, sagt Thörner. Das Kundenverhalten habe sich wieder geändert: Die Besucher des Marktes kaufen effektiver ein und stöbern nicht so viel.
Bei Berlet gehe es nun darum, die Aus- und Eingangssituation des Marktes zu entspannen. Alles Aufgaben, von denen sich Stefan Thörner, als er 2006 Marktleiter wurde, nicht vorstellen konnte, sie einmal lösen zu müssen. „Für diese Pandemie war keiner trainiert“, sagt er, „das mussten wir alle lernen“.