Arnsberg. Clubs in NRW müssen ab Samstag schließen. In Arnsberg betreibt Jonathan Mink den „Herr Nilsson“. Er erklärt, wie er mit der Entscheidung umgeht.

Die Clubs und Diskotheken in Nordrhein-Westfalen müssen bereits ab diesem Samstag, 4. Dezember, komplett schließen. Das geht aus der aktuellen Fassung der landesweiten Coronaschutzverordnung hervor, die das Landesgesundheitsministerium am Freitag veröffentlicht hat. „Ich bin froh über diese Entscheidung“, sagt Jonathan Mink im Gespräch mit dieser Redaktion. Er betreibt den Club „Herr Nilsson“ in Arnsberg.

Was auf den ersten Blick verwundert, erklärt der 37-Jährige mit einer rationalen Sichtweise auf die dynamische Corona-Lage in Deutschland. Eine Öffnung unter den aktuellen Gegebenheiten halte er für moralisch nicht vertretbar. Bei stetig steigenden Infektionszahlen und einer angespannten Lage auf den Intensivstationen bundesweit möchte er nun auch nicht die jungen Menschen aus Arnsberg und Umgebung dazu aufrufen, bei ihm im Club feiern zu gehen. „Wir haben uns schon vor einigen Tagen unabhängig von den jetzt getroffenen politischen Entscheidungen dazu entschlossen, den Club bis auf weiteres zu schließen“, sagt er.

Mehr zum Thema: Corona in Arnsberg

Vor dem Entschluss am Freitag galt für Diskothekenbetreiber in NRW eine Öffnungsperspektive mit einer 2Gplus-Regelung für die Gäste. Eine komplette Schließung drohte zunächst erst bei einer hohen landesweiten Sieben-Tage-Inzidenz. Diese Maßnahmen wurden jetzt durch die Landesregierung verschärft. Nun herrscht Klarheit. Jonathan Mink zeigt sich darüber sogar etwas erleichtert. Die Einlasskontrollen hätten er und sein Team im Arnsberger Club Herr Nilsson“ vermutlich nicht stemmen können.

In der Corona-Pandemie hat Jonathan Mink, Betreiber des Arnsberger Clubs „Herr Nilsson“, auf eigenes Merchandising gesetzt.
In der Corona-Pandemie hat Jonathan Mink, Betreiber des Arnsberger Clubs „Herr Nilsson“, auf eigenes Merchandising gesetzt. © WP | Privat

Außerdem möchte er die Gesellschaft nicht weiter spalten: Er habe beispielsweise schon mitbekommen, dass es im Freundeskreis unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen Diskussionen zwischen Geimpften und Nicht-Geimpften gebe. „Wir wollen nicht nur mit der Hälfte der Gäste feiern, sondern so, wie wir es früher gemacht haben“, betont er und ergänzt, „wir bleiben so lange geschlossen, wie es nötig ist“.

Dass könnte den Arnsberger Clubbetreiber jedoch betriebswirtschaftlich hart treffen. Deswegen hofft er nun auf finanzielle Hilfe durch die Landesregierung. Dadurch, dass nun mit einer kompletten Schließung von Diskotheken in NRW endgültig Tatsachen geschaffen wurden, erwartet er jetzt auch Unterstützung von der Politik. Ob diese erfolgt, und wie sie dann aussehen könnte, ist derzeit noch unklar.